TSG Ludwigshafen-Friesenheim - HSG Düsseldorf
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2.Handball-Bundesliga<br />
Die stärkste 2. Liga aller Zeiten<br />
Wenn mit dem heutigen Wochenende die erste Spielzeit der<br />
neuen eingleisigen 2. Handball-Bundesliga beginnt, herrscht bei<br />
vielen Mannschaften, Trainern, Zuschauern und Offiziellen große<br />
Ungewissheit. Keiner weiß, wie diese neue Ligaform, die den<br />
Weg hin zu mehr Professionalität ebnen soll, ankommt.<br />
Die Gegenstimmen werden vor allem laut, wenn es um das Thema<br />
Reisekosten und Reiseaufwand geht. Einig hingegen sind sich aber<br />
bei einem Punkt alle, die 2. Handball-Bundesliga wird viele attraktive<br />
Spiele bieten und die ganze Saison über für Spannung sorgen.<br />
Dies wurde durch die „Qualifikation“ in der vergangenen Spielzeit<br />
gewährleistet, nach der am Ende die jeweils stärksten neun Mannschaften<br />
aus den Gruppen Nord und Süd<br />
übrig blieben.<br />
Hinzu kamen aus den Playoff-Spielen<br />
noch die HG Saarlouis, die den Abstieg<br />
aus der Süd-Gruppe noch im letzten Moment<br />
verhindern konnte, sowie die DHfK<br />
Leipzig, welche sich als Drittligist gegen<br />
den Dessau-Roßlauer HV durchsetzen<br />
konnte.<br />
Der Bergische HC, der TV Hüttenberg<br />
sowie Eintracht Hildesheim sind aufgestiegen, dafür komplettieren<br />
mit der <strong>TSG</strong> <strong>Ludwigshafen</strong>-<strong>Friesenheim</strong>, dem ASV Hamm-Westfalen<br />
und dem DHC Rheinland drei Clubs aus der Toyota Handball-<br />
Bundesliga das nun 20 Mannschaften umfassende Teilnehmerfeld.<br />
Dies ergibt die stärkste 2. Liga aller Zeiten, in der, nach Meinung<br />
der Trainer, die Leistungsdichte der Teams sehr eng zusammen<br />
liegt und es einige Spieltage dauern wird,<br />
um eventuelle Favoriten auf den Aufstieg<br />
oder auch den Abstieg auszumachen.<br />
Ein wirkliches Saisonziel „Aufstieg“ hat<br />
bisher nur GWD Minden offen formuliert,<br />
wo ja auch bereits schon im letzten Jahr<br />
mit einer Rückkehr in die 1. Liga geplant<br />
wurde. Damals nach der regulären Saison<br />
Herr Rauch, auch die 2. Liga nimmt am 2. September ihren Spielbetrieb<br />
auf. Das Besondere daran: Aus Nord- und Südstaffel wurde<br />
nun die eingleisige 2. Liga. Die Erwartungen sind hoch…<br />
Rauch: Ja. Ich wage die Prognose, dass die eingleisige 2. Liga<br />
im Saisonverlauf noch spannender werden wird als die TOYO-<br />
TA Handball-Bundesliga. Das Teilnehmerfeld – bestehend aus 20<br />
Mannschaften – ist relativ ausgeglichen. Wir werden die Situation<br />
haben, dass wir viele enge Spiele erleben werden. Kaum eine<br />
Begegnung wird einen sicher vorherzusagenden Ausgang haben.<br />
Wenn der HSV in Hüttenberg spielt – ich konstruiere jetzt ein Beispiel<br />
– kann eigentlich aus Sicht der Hamburger nichts passieren.<br />
So etwas wird es in der 2. Liga nicht geben. Die Entscheidung zu<br />
Gunsten der eingleisigen 2. Liga wird nach dieser ersten Saison<br />
auch jene überzeugt haben, die zunächst ein wenig wankelmütig<br />
waren.<br />
Das ist eine sehr optimistische Prognose für ein zunächst ungeliebtes<br />
Kind.<br />
Rauch: Es war in diesem Zusammenhang sicher gut, dass sich alle<br />
Mitglieder der Handball-Bundesliga Zeit genommen haben, die<br />
Einführung der eingleisigen 2. Liga gut vorzubereiten. Im Jahr 2009<br />
stimmten 85 Prozent aller 54 Erst- und Zweitligisten für die Zusammenlegung<br />
der beiden Staffeln. Das sah ein Jahr zuvor noch völlig<br />
aUsbliCk<br />
auf Platz 2 in der Gruppe Nord, scheiterte Minden in der Relegation<br />
am TV Hüttenberg.<br />
Dies kann in dieser Spielzeit nicht mehr passieren, denn die Relegation<br />
wurde abgeschafft. Ab sofort wird es drei direkte Aufsteiger<br />
aus der 2. Handball-Bundesliga geben. Somit entfallen die Relegationsspiele.<br />
Absteigen in die 3. Liga müssen ab dieser Spielzeit die<br />
letzten vier Mannschaften.<br />
Dies wird die 2. Handball-Bundesliga noch attraktiver machen,<br />
konnte doch bislang nur der jeweils Tabellenerste aufsteigen und<br />
die jeweils Zweitplatzierten mussten den Weg über die Relegation<br />
gehen. Zunächst die beiden Gruppen Nord und Süd gegeneinander,<br />
der Sieger schließlich gegen den Tabellensechzehnten der 1.<br />
Liga. Hier war für die unterklassige Mannschaft dann bislang fast<br />
immer der Traum von der stärksten Liga der Welt beendet, da sich<br />
der Klassenunterschied im direkten Duell um den letzten verbleibenden<br />
Platz oftmals sehr deutlich offenbarte.<br />
Dies gehört der Vergangenheit an, die ersten drei Teams bekommen<br />
die Chance, sich in der dann folgenden Saison in der höchsten<br />
deutschen Spielklasse zu beweisen.<br />
Ebenfalls ein Novum: Spiele der 2. Handball-Bundesliga werden<br />
in dieser Saison in der Nachberichterstattung bei Sport 1 gezeigt.<br />
Zudem plant die HBL, nach einem Relaunch ihrer Seite toyotahandball-bundesliga.de<br />
eine Bewegtbilder-Plattform zu schaffen,<br />
auf der dann jeweils ein Spiel der Woche im Kurzbericht nachbetrachtet<br />
wird.<br />
Insgesamt werden in dieser Saison 380 Spiele innerhalb der 2.<br />
Liga stattfinden. Die Mannschaften verteilen sich erstmals in ganz<br />
Deutschland, wobei es für die <strong>HSG</strong> <strong>Düsseldorf</strong> mit Partien in Korschenbroich,<br />
Dormagen und Essen wieder drei echte Nachbarschaftsduelle<br />
geben wird. Die längste Fahrt in dieser Saison wird die<br />
Mannschaft um Trainer Ronny Rogawska Ende Oktober antreten,<br />
wenn es mit dem Bus in das 590 km entfernte Rostock geht.<br />
Bis dahin ist aber noch etwas Zeit, zunächst wird heute Abend hier<br />
im Castello <strong>Düsseldorf</strong> das erste Heimspiel der <strong>HSG</strong> in der neuen<br />
eingleisigen 2. Handball-Bundesliga angepfiffen.<br />
Auf in eine spannende Saison!<br />
Peter Rauch – Vizepräsident der TOYOTA Handball-Bundesliga und Präsident des<br />
SV Post Schwerin – im Interview<br />
anders aus. Deshalb haben wir die Abstimmung seinerzeit von der<br />
Tagesordnung genommen. Die HBL hat dann die Zeit genutzt und<br />
schlüssige Konzepte entwickelt, so dass alle Beteiligten am Ende<br />
sicher waren, damit auch die erforderliche Mehrheit zu bekommen.<br />
Sportlich ist also mit einer deutlichen Verbesserung zu rechnen.<br />
Rauch: Auf alle Fälle. Knapp zwei Drittel aller Zweitligisten spielten<br />
schon mal in der 1. TOYOTA Handball-Bundesliga oder in der Relegation<br />
für die stärkste Liga der Welt. Und da wollen viele auch wieder<br />
hin. Sie betrachten die neue 2. Handball-Bundesliga als Sprungbrett,<br />
um sich wieder entsprechend zu etablieren. Das ist sportlich<br />
äußerst reizvoll und wird ganz sicher auch die Fans begeistern. Ich<br />
gehe einfach davon aus, dass mir dieses Spieljahr im Nachhinein<br />
Recht geben wird.<br />
Bringt diese 2. Handball-Bundesliga die Klubs auch in Sachen<br />
Marketing ein Stück nach vorn?<br />
Rauch: Davon gehe ich aus. Wenn aus 36 Zweitligisten 20 werden,<br />
wird der Alleinvertretungsanspruch eines jeden einzelnen Klubs<br />
größer. Das gilt nicht für jeden Verein, aber bei vielen ist nun ringsherum<br />
mehr Potenzial zur Vermarktung gegeben. Auch weil die<br />
Bedeutung jedes Klubs aufgrund der deutlich gewachsen Relevanz<br />
der 2. Liga zugenommen hat.<br />
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