Wie würde Jesusheute leben - idealisten.net
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10 Politisch korrekt? Christlich korrekt!<br />
sich nicht in gleichgültigem relativismus. Die teils schon<br />
bizarre Furcht davor, womöglich jemandem »auf den<br />
schlips zu treten«, gar zu »diskriminieren«, kannte Jesus<br />
nicht. »Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt<br />
mir nach, der ist meiner nicht wert«, ist in Matthäus 10,38<br />
zu lesen, nur einige sätze nach der Aufforderung, Vater und<br />
Mutter, sohn und tochter nicht mehr als ihn zu lieben.<br />
starker tobak!<br />
Vermeintlich sozialistisch, aber nicht minder scharf und<br />
provokativ ist Jesu Gleichnis vom Nadelöhr. »es ist leichter,<br />
dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein<br />
reicher ins reich Gottes komme«, sagt Jesus (Markus 10,25).<br />
<strong>Wie</strong> hat er das bloß gemeint? Ganz und gar nicht »pazifistisch«<br />
erscheint er uns in der Geschichte von der tempelreinigung.<br />
Das Johannes-evangelium berichtet: »Und er<br />
machte eine Geißel aus stricken und trieb sie alle zum<br />
tempel hinaus samt den schafen und rindern und schüttete<br />
den Wechslern das Geld aus und stieß die tische um<br />
und sprach zu denen, die die tauben verkauften: tragt das<br />
weg und macht nicht meines Vaters haus zum Kaufhaus!«<br />
(Johannes 2,15-16). huch – das ist Jesus ?!<br />
Kein Politiker auf Stimmenfang<br />
Noch »polarisierender«, um in der sprache der Politik zu<br />
bleiben, zeigt sich Jesus in der Bergpredigt. »Wer eine Frau<br />
ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die ehe<br />
gebrochen in seinem herzen« (Matthäus 5,28). Das klingt<br />
nicht gerade nach freier liebe. Auch die vielzitierte Nächstenliebe<br />
entpuppt sich als etwas grundlegend anderes als der<br />
gemütliche stuhlkreis, den man nach dem Konfirmandenunterricht<br />
vor Augen hat. sie ist eben nicht nur eine<br />
toleranzfloskel. Unsere Feinde lieben? Für unsere Verfolger<br />
beten? Und auch noch die linke Wange hinhalten, nachdem<br />
wir auf die rechte geschlagen worden sind? »Aber das tut<br />
doch weh«, hört man sich laut denken. tatsächlich verlangt<br />
Jesus hier auch dem Frömmsten einiges ab: Dessen ist er<br />
sich bewusst – und trotzdem rückt er keinen Zentimeter<br />
von seinem Absolutheitsanspruch ab.<br />
er ist eben kein Politiker auf stimmenfang und kein<br />
redner, der der Menge nach dem Mund redet, um bejubelt<br />
zu werden. trotzdem - oder gerade deswegen - folgt ihm<br />
die Menge selbst in entlegenste Winkel oder begrüßt ihn<br />
mit Palmwedeln. Jesus wird im Volk verehrt, aber nicht als<br />
bloßer Volkstribun oder Populist, nicht als einer, der bloß<br />
leere Versprechungen macht. er ist kein revoluzzer um der<br />
revolution, sondern um der göttlichen Wahrheit willen.<br />
Das nehmen ihm die Menschen ab. »Weh euch, schriftgelehrte<br />
und Pharisäer, ihr heuchler«, ruft er den religiösen<br />
eliten zu, »ihr Narren und Blinden!« (Matthäus 23,25+17). er<br />
richtet sich nicht nach momentanen opportunitäten und<br />
dem Zeitgeist, er ist unbequem und riskiert einiges – was istockfoto.com/IBushuev<br />
ihn bekanntlich bis ans Kreuz führte. Denkt man an die Foto:<br />
1/2012