Wie würde Jesusheute leben - idealisten.net
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20 Mr. Jesus Freak<br />
Mr. Jesus Freak<br />
Wenn sie das Stichwort »Jesus« hören, denken junge Nichtchristen oft an verstaubte<br />
Kirchenbänke, langweilige Lieder und eine Sprache, die mit ihrer Alltagswelt<br />
wenig zu tun hat. Das erkannte auch Martin Dreyer und gründete Anfang<br />
der 90er Jahre die »Jesus Freaks«. Er wollte diesen Jugendlichen zeigen, dass man<br />
den Glauben an den Messias auch schrill und unkonventionell <strong>leben</strong> kann. Simon<br />
Jahn sprach mit ihm darüber, was es bedeutet, verrückt für Jesus zu sein.<br />
Martin, wir wollen über jemanden reden, den wir noch<br />
nie gesehen haben. Wer ist dieser Jesus überhaupt?<br />
Jesus ist mein Freund: Er versteht mich, weil er selber<br />
Mensch war. Ich kann ihm nichts vormachen. Jesus ist für<br />
mich Hilfe in der Not: Er kann Wunder tun. Und Jesus ist<br />
auch Gott. Er ist jemand, den ich anbete, dem ich sage, wie<br />
cool ich ihn finde und vor dem ich manchmal staunend in<br />
meiner Küche knie, weil mir plötzlich klar wird, was für ein<br />
großer Gott er ist. Er hat den ganzen Kosmos geschaffen!<br />
Aber ist Jesus denn heute noch zeitgemäß?<br />
Jesus ist Gott und die Frage nach Gott wird immer<br />
zeitgemäß bleiben. Menschen sind fortwährend auf der<br />
Suche nach Antworten. Sie stoßen an Grenzen in ihrem<br />
persönlichen Leben – durch Krankheit, Tod, Arbeitslosigkeit,<br />
Depressionen oder kaputte Freundschaften. Und<br />
dann kommt die Frage auf: Wer kann mir helfen? Gibt<br />
es jemanden, der über den Dingen steht? Jemanden, der<br />
Wunder tun kann? Ich glaube, dass jeder Mensch mindestens<br />
einmal im Leben für sich entscheiden muss: Glaube<br />
ich an diesen Gott? Und in den Momenten, in denen man<br />
sich nicht mehr sicher ist, dass es ihn nicht gibt, tritt er<br />
in Erscheinung.<br />
<strong>Wie</strong> ist Gott bei Dir in Erscheinung getreten?<br />
Mit 18 Jahren hatte ich schon alles ausprobiert, was es zu<br />
dieser Zeit an Drogen gab. Ich suchte echtes Leben. Aber weder<br />
in Rauschmitteln, Sport, Freundschaften, Beziehungen noch<br />
auf Parties fand ich es. Es machte für mich keinen Sinn mehr,<br />
weiter zu <strong>leben</strong>. Doch dann wurden in meiner Familie alle<br />
Christen und ich dachte mir: Geh doch einfach mal mit in die<br />
St.-Petri-Kirche. Dort fand jeden Sonntagabend ein charismatischer<br />
Gottesdienst statt, zu dem bis zu 1.000 Leute kamen.<br />
Ich spürte eine Energie, eine Gottesnähe, die ich bis dahin<br />
nicht gekannt hatte. Bei meinem dritten Gottesdienstbesuch<br />
habe ich mich dann entschieden, ein Leben mit diesem Gott<br />
auszuprobieren.<br />
Warum bist Du nicht dort geblieben, sondern hast die Jesus<br />
Freaks gegründet?<br />
Ich merkte, dass viele Leute aus meiner alten Szene und viele<br />
Leute von der Straße, auch diesen Gott brauchten, aber dass<br />
sie nie mit in die Kirche gekommen wären. Nicht, weil sie<br />
nicht auf der Suche nach Gott gewesen wären, sondern aus<br />
kulturellen Gründen. Ein Freund, mit dem ich zuvor viel<br />
Drogen genommen hatte, sagte zu mir: »In die Kirche gehen<br />
doch nur Spießer. Die können mich und meine Lebenssituation<br />
1/2012