Wie würde Jesusheute leben - idealisten.net
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12 Ab heute keine Lügen mehr<br />
Ab heute keine Lügen mehr<br />
Dass es Gott nicht gefällt, wenn wir lügen, <strong>würde</strong> wohl kein Christ bestreiten. Die Bibel zeigt uns<br />
das an vielen Stellen. Aber mal ganz ehrlich: <strong>Wie</strong> aufrichtig sind wir in unserem Alltag wirklich? <strong>Wie</strong><br />
schnell rutschen uns Unwahrheiten, Ausreden oder Beschönigungen über die Lippen? Jesus hat uns<br />
vorgelebt, dass es auch anders geht. Er hat sich sogar im Angesicht des Todes nicht herausgeredet –<br />
und er war auch ein Mensch! Dieses Jahr will auch ich versuchen, wirklich ehrlich zu sein …<br />
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Dezember<br />
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Januar<br />
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Januar<br />
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Januar<br />
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Januar<br />
Ich bin kein Fan von Neujahrsvorsätzen, aber<br />
dieses Mal hab ich einen: Ich will ehrlich sein –<br />
richtig ehrlich.<br />
Ich habe beschlossen, den Personen, die mich<br />
2011 geprägt haben, eine kurze „Dankesmail“ zu<br />
schreiben. Denn die Wahrheit zu sagen, heißt ja<br />
nicht nur mit den negativen Dingen rauszurücken,<br />
sondern auch die positiven mal loszuwerden.<br />
Das ist eine ganz neue Erfahrung.<br />
Fragen wie: »Findest du, die beiden passen<br />
zusammen?«, »Steht mir das auch wirklich?«,<br />
»Würde dich meine Anwesenheit stören?«, »Aus<br />
welchem Grund hast du geweint?« fordern mich<br />
zum ersten Mal heraus, nicht zu lügen. Aber<br />
unter wahren Freunden fällt es gar nicht so<br />
schwer, ehrlich zu antworten.<br />
Der Automat in der Straßenbahn funktioniert<br />
nicht. Ich habe mein Möglichstes getan, aber<br />
keine Fahrkarte bekommen. Jetzt fahre ich<br />
schwarz, aber nicht absichtlich! Ist das trotzdem<br />
unehrlich?<br />
Ein krasser Fall von (Un)wahrheit : Eine Freun-<br />
din, die zur Zeit bei einer christlichen Hilfs-<br />
organisation im Ausland arbeitet, hat keine<br />
Visumsverlängerung bekommen. Um bei einer<br />
erneuten Beantragung erfolgreich zu sein, raten<br />
ihr Andere, die vor dem gleichen Problem standen,<br />
tatsächlich zu lügen, weil sie das Visum<br />
sonst wohl ganz knicken kann. Das finde ich<br />
ziemlich heftig! Und sie im Übrigen auch!<br />
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Januar<br />
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Januar<br />
Meine Mutter erzählt mir von einem ähnlichen<br />
Wahrheits-Experiment, das mit einem nicht mehr<br />
vorhandenen Freundeskreis und einer Scheidung<br />
endete … Sehr ermutigend!<br />
Bisher ist die Aktion weniger herausfordernd als<br />
gedacht. Aber ich merke, dass mir Lügen einfacher<br />
über die Lippen rutschen als gedacht. Vor allem bin<br />
ich schnell beim Übertreiben. Ein passender Satz,<br />
den ich heute auf einer Konferenz gehört habe:<br />
»Jede Lüge ist ein Kompromiss mit dem Teufel.«<br />
Ich bin Vegetarierin, aber sonst wirklich nicht<br />
mäkelig. Doch wenn ich als vegetarisches Essen<br />
eine grünliche, schleimige Suppe vor mir habe,<br />
sie dann anstandslos esse und froh bin, wenn sie<br />
alle ist – was tue ich dann, wenn der Koch mich<br />
nachher fragt, wie es mir geschmeckt hat? Kann<br />
ich dann meinem natürlichen Reflex, meiner<br />
guten Erziehung und meinem schlechten Gewissen<br />
widerstehen und sagen wie es ist, nämlich:<br />
»Nein, es hat nicht geschmeckt!«? Ich werde es<br />
zumindest heute nicht erfahren, denn der Koch<br />
fragt nicht nach.<br />
Neue Erkenntnis: Zu sich selbst vollkommen aufrichtig<br />
zu sein, ist eigentlich noch anstrengender,<br />
als zu seinen Mitmenschen ehrlich zu sein.<br />
Zwei Wochen und immer noch ist nichts Spekta-<br />
kuläres passiert. Klar ertappe ich mich zwischen-<br />
durch beim Nicht-ganz-ehrlich-sein. Oft wird mir<br />
erst abends im Bett klar, dass ich an dem ein oder<br />
anderen Punkt nicht bei der Wahrheit geblieben<br />
1/2012