PerthesPost_04-11.pdf - Evangelisches Perthes-Werk eV
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Aus unseren Einrichtungen J Burgsteinfurt<br />
<strong>Evangelisches</strong> Altenhilfezentrum Burgsteinfurt<br />
„Das ging unter die Haut“<br />
Musikalische Improvisation und Tanztee zum Abschluss<br />
der Projektwoche „Urlaub ohne Koffer - die Niederlande“<br />
Stellen Sie sich vor: Sie sitzen in einem<br />
Saal mit etwa siebzig Seniorinnen und<br />
Senioren, Angehörigen, ehrenamtlichen<br />
und hauptamtlichen Mitarbeitern des<br />
Sozialen Dienstes, die meisten haben ein<br />
Rhythmusinstrument in der Hand, viele<br />
tragen Holzschuhe an den Füßen. Kerzen<br />
brennen, die Tische sind festlich dekoriert<br />
und es liegt eine gute Stimmung in<br />
der Luft.<br />
Eine junge Musiktherapeutin<br />
sitzt vorne am Klavier, ihre<br />
Kollegin hält eine Oceandrum<br />
(Meerestrommel) in den Händen<br />
und bewegt sie vorsichtig hin und<br />
her. Es erklingen nun leise Klavierakkorde,<br />
die das Wunschlied<br />
einer Bewohnerin bereits erahnen<br />
lassen: „Junge, komm bald wieder<br />
nach Haus.“ Die Geräusche der<br />
Oceandrum lösen Assoziationen<br />
zu ruhigem Meeresrauschen aus.<br />
„Wir wollen nun gemeinsam mit<br />
Ihnen ein Vorspiel zu diesem Lied<br />
improvisieren“, erläutert die junge<br />
Musikerin, während sie weiterspielt.<br />
„Das wird jetzt gleich unsere<br />
eigene und einzigartige Musik, die<br />
es so in dieser Form nur hier und<br />
nur ein einziges Mal geben wird.<br />
Stimmen Sie doch jetzt mit Ihrem<br />
Instrument in unser Spiel ein.“<br />
Musiktherapeutinnen Barbara Kellers (l.) und Cornelia Klären (r.)<br />
Glockenspiel, Rasseln, kleine Trommeln<br />
werden von den Anwesenden<br />
vorsichtig angeschlagen und<br />
ausprobiert. Es liegt eine Spannung<br />
in der Luft, denn keiner weiß so<br />
recht, was passieren und vor allem<br />
wie es sich anhören wird. Das<br />
Spiel wird langsam lauter, denn<br />
weitere Instrumente setzen ein:<br />
Klangfrösche, ein Regenmacherrohr,<br />
Schellenkränze, Klanghölzer,<br />
Triangeln.<br />
Es scheint zunächst jeder mit sich<br />
und seinem Instrument beschäftigt<br />
zu sein.<br />
Manche werden mutiger und erforschen<br />
ihr Instrument, schlagen<br />
mal lauter, mal leiser, schneller und<br />
wieder langsam. Viele unterschiedliche<br />
Töne, Klänge, Trommelgeräusche<br />
ergeben bald unterschiedliche<br />
Rhythmen und Klangfarben,<br />
die durch den Raum schwingen.<br />
Und dann wird aus dem Durcheinander<br />
der vielen Instrumente,<br />
ohne dass eine Anleitung durch die<br />
Musikerinnen erfolgt, plötzlich ein<br />
gemeinsames Instrumentalspiel.<br />
Es klingt wie ein Konzert. Viele<br />
Anwesende haben ein Lächeln im<br />
Gesicht, andere schauen konzentriert,<br />
manche wirken berührt.<br />
„Irgendetwas ist da plötzlich<br />
passiert“, sagt eine Bewohnerin<br />
14 <strong><strong>Perthes</strong>Post</strong> 4/2011