PerthesPost_04-11.pdf - Evangelisches Perthes-Werk eV

Aus unseren Einrichtungen J Arnsberg
Ernst-Wilm-Haus, Arnsberg
Klinikclown Chili schenkt
Bewohnern Momente der
Freude
Und das gelang Klinikclown
„Chili“ (mit bürgerlichem
Namen Daniela Vitroy und hauptberuflich
Lehrerin) sehr gut.
Sie nahm in den Tagesräumen zu
jedem einzelnen Bewohner in
Form eines therapeutischen Tischbesuches
Kontakt auf, erspürte
dabei sehr einfühlsam die Fähigkeiten
und Bedürfnisse der Menschen
und hatte für jeden ein passendes
Angebot parat. Auch Worte und
körperlicher Ausdruck wechselten
je nach Bewohner von kindlich,
hilflos bis selbstbewusst und frech.
Auf dem Bild zu sehen sind die Damen Zita Wolff und Erika Schüller mit dem Klinikclown.
Zum Welt-Alzheimer-Tag hatte das Ernst-Wilm-Haus sich in diesem
Jahr etwas Besonderes einfallen lassen. Neben einer Informationsveranstaltung
am Abend, die sich an Angehörige richtete, wollte man an
diesem Tag die Menschen mit einer Demenz direkt erreichen.
Die Reaktionen der Bewohner
waren beeindruckend: Einige
reagierten mit nie dagewesener
Schlagfertigkeit und machten
selbst ihre Späße mit dem Clown,
andere nahmen sie bei der Hand
und wollten nicht mehr loslassen.
Selbst Menschen mit einer
schweren Demenz reagierten mit
Blickkontakt und Lächeln.
Bedenken im Vorfeld, die Bewohner
könnten durch den Auftritt
eines Clowns veralbert oder
infantilisiert werden, waren rasch
zerstreut: Alle fühlten sich an
diesem Tag in besonderer Weise
beachtet, wertgeschätzt und ernst
genommen.
Der Besuch eines Klinikclowns in
dieser Form der Einzelbetreuung
kommt den Bedürfnissen von Menschen
mit einer Demenz entgegen.
Wir möchten „Chili“ gern wieder
in unsere Einrichtung einladen.
Monika Hesse
24 PerthesPost 4/2011