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Herrmann, Emanuel Naturgeschichte der Kleidung ... - modetheorie.de

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www.<strong>mo<strong>de</strong>theorie</strong>.<strong>de</strong><br />

Herrrmann, <strong>Naturgeschichte</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Kleidung</strong>, 1878, 101 (170)<br />

sagte: Früher trugen die Birkibeiner keine Schleppröcke (dragkyrtlana), son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

sie hatten kürzere und behen<strong><strong>de</strong>r</strong>e Kyrtel und bessere Herzen! Die weibische Männerschleppe,<br />

zugleich auch Aermelschleppe war im 14. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t in Frankreich<br />

Mo<strong>de</strong>tracht. (Vergl. Fig. 27.) Die Frauenschleppe aber machte alle Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>te<br />

hindurch <strong>de</strong>n Predigern wie <strong>de</strong>n Magistraten ununterbrochen zu schaffen. (Fig.<br />

10.)<br />

Das höchste Alter jedoch dürften die Stöckel für sich in Anspruch nehmen, <strong>de</strong>nn<br />

sie waren in Alt-Indien aus uralter Zeit her gebräuchlich. Zu Strabo’s Zeiten trugen<br />

sie die Städter in<br />

227<br />

Indien zu weissen Klei<strong><strong>de</strong>r</strong>n und weissen Schuhen buntgefärbt und hoch. Mit <strong>de</strong>m<br />

Stöckel ist das Stäbchen beinahe immer vereint, <strong>de</strong>nn <strong><strong>de</strong>r</strong> unsichere Stöckelgang<br />

erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t die Stütze.<br />

Figur 27: Mann mit Schleppe zur Zeit Karl VI. von Frankreich. (En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 14. Jahhun<strong><strong>de</strong>r</strong>ts.)<br />

Und nun zu <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>n Sinnen! Im Gebiete <strong>de</strong>s Geruchsinns kommt <strong>de</strong>m Klei<strong>de</strong><br />

nur geringer Einfiuss zu. Die Parfümirung <strong><strong>de</strong>r</strong> Klei<strong><strong>de</strong>r</strong> ist heute noch nur Stutzer<br />

und Frauenschwäche. Nur diese freuen sich daran, über<br />

228<br />

das luftige Sommerkleid noch ein Duftkleid zu breiten, unsichtbar und doch so<br />

wirksam, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> sparsame, griesgrämige Technologe Plinius die Salbe (<strong>de</strong>n Parfüm)<br />

<strong>de</strong>n Stoff zu <strong>de</strong>n überflüssigsten aller Ueppigkeiten nennt, „<strong>de</strong>nn die Perlen<br />

und E<strong>de</strong>lsteine gehen doch auf <strong>de</strong>n Erben über, die Klei<strong><strong>de</strong>r</strong> dauern eine zeitlang,<br />

die Salben aber verdunsten sogleich und sterben schon nach Stun<strong>de</strong>n ab“.<br />

Es gibt Frauen, welche sich für ihr ganzes Leben nur einen Parfüm wählen, etwa<br />

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Herrrmann, <strong>Naturgeschichte</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Kleidung</strong>, 1878, 101 (170)

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