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Bodenkundliche und landschaftsgenetische Studien in Mecklenburg ...

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7780 ± 46 BP <strong>und</strong> damit <strong>in</strong> das ältere Atlantikum datiert. Es ist denkbar, dass die Artefakte<br />

im Bereich dieser Bodenbildung zunächst an der damaligen Oberfläche abgelagert <strong>und</strong> dann<br />

durch anthropogene Wirkung (trampl<strong>in</strong>g) bzw. Bioturbation ger<strong>in</strong>gfügig tiefer e<strong>in</strong>gemischt<br />

wurden. Der limnische Sand von 138-53 cm, <strong>in</strong> dessen oberen Bereich sich die Bodenbildung<br />

entwickelte, kann diesem Modell <strong>und</strong> der pollenanalytischen Basisdatierung zufolge, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

jüngeren Abschnitt der Jüngeren Dryas abgelagert worden se<strong>in</strong>. Analog zum Profil<br />

Schnitt I schließt e<strong>in</strong>e im oberen Bereich pedogen überprägte Kalkmudde die Sequenz ab<br />

<strong>und</strong> belegt zunächst e<strong>in</strong>en wahrsche<strong>in</strong>lich subatlantischen Seespiegelanstieg, später dann<br />

e<strong>in</strong>e Seespiegelabsenkung.<br />

Die fünf pollenanalytisch untersuchten Proben des Profiles Schnitt H stammen aus 136-181<br />

cm Tiefe (Anhang-Abb. 3). Die unteren drei Proben (158-160 cm, 170-172 cm, 180-181 cm)<br />

gehören aufgr<strong>und</strong> ihres relativ ger<strong>in</strong>gen Nichtbaumpollen-Anteils (NBP) <strong>und</strong> des fast völligen<br />

Fehlens von T<strong>und</strong>renarten, aber auch auf Gr<strong>und</strong> hoher P<strong>in</strong>us ganze-Werte <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er<br />

äußerst hohen Pollendichte dem Alleröd an. Während <strong>in</strong> den beiden unteren Proben baumförmige<br />

Birken <strong>und</strong> Kiefer nahezu gleich stark vertreten s<strong>in</strong>d, dom<strong>in</strong>iert <strong>in</strong> den oberen – wie<br />

<strong>in</strong> fast allen ostvorpommerschen Profilen mit Abschnitten des Alleröds – die Kiefer. Betula<br />

nana ist <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Anzahl <strong>in</strong> den Proben 158-160 cm <strong>und</strong> 170-172 cm mitvertreten (1-2 Pollenkörner<br />

je 100 Baumpollen). Botryococcus braunii <strong>und</strong> für die unteren drei Proben auch Pediastrum<br />

belegen, dass der Profilstandort zu jener Zeit e<strong>in</strong> Gewässer war. Zwischen 150 <strong>und</strong><br />

158 cm Tiefe setzte e<strong>in</strong> Milieuwechsel e<strong>in</strong>, der Entnahmepunkt gelangte <strong>in</strong> Ufernähe. Die<br />

oberen beiden Proben (136-138 cm, 148-150 cm) unterscheiden sich von den tieferen <strong>in</strong>sbesondere<br />

durch e<strong>in</strong>e extrem niedrige Pollendichte, durch das Fehlen des Plankters Pediastrum<br />

<strong>und</strong> das zusätzliche Auftreten von Sphagnum, Ericaceen <strong>und</strong> Farnen sowie durch abnehmende<br />

P<strong>in</strong>us ganze-Werte, während Botryococcus <strong>und</strong> Sporen vom Laubmoos-Typ stark zunehmen.<br />

Auffallend ist des weiteren die schnelle Abnahme der Carbonat-Akkumulation im<br />

Übergang vom unteren zum oberen Profilabschnitt. Aufgr<strong>und</strong> der bleibenden P<strong>in</strong>us-<br />

Dom<strong>in</strong>anz – die Jüngere Dryas kennzeichnet <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong> höherer Betula-Anteil – könnte<br />

der obere Abschnitt unter der Annahme e<strong>in</strong>er sehr hohen Sedimentationsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

40<br />

Abb. 9:<br />

Stratigraphie von Schnitt H

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