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Bodenkundliche und landschaftsgenetische Studien in Mecklenburg ...

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E<strong>in</strong>e Zusammenfassung zur Profilgenese wird <strong>in</strong> Abb. 15 dargestellt. Sie fußt für den höherliegenden<br />

Teil des F<strong>und</strong>platzes i.w. auf Profil Schnitt R <strong>und</strong> für den tieferliegenden Teil i.w.<br />

auf Profil Schnitt I. E<strong>in</strong>e Auswertung der Unterlagen zu den Ausgrabungen der 1980er Jahre<br />

– hier ist <strong>in</strong>sbesondere auf das Vorhandense<strong>in</strong> weiterer, noch nicht vollständig ausgewerteter<br />

pollenanalytischer Daten vom F<strong>und</strong>platz h<strong>in</strong>zuweisen (KLOSS 1988a, b, 1989) – wird zukünftig<br />

sicherlich ergänzende Vorstellungen ermöglichen.<br />

Anhand der untersuchten Profile lassen sich Aussagen zur Seespiegelentwicklung des Latzigsees<br />

treffen (Abb. 16). Der rezente (Mittelwasser-?) Seespiegel des Latzigsees beträgt nach<br />

übere<strong>in</strong>stimmenden Aussagen der Topographischen Karten 1:10000 <strong>und</strong> 1:25000 (1978, 1987,<br />

1992, 1996) 5,2 m HN. Die Vermessung des F<strong>und</strong>platzes durch die Archäologie Manufaktur<br />

GmbH Wustermark im Maßstab 1:750 im Juli 1999 ergab für die Uferl<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e Höhe von ca.<br />

5,8 m HN. Ob die resultierende Differenz zur amtlichen Vermessung von etwa e<strong>in</strong>em halben<br />

Meter das Ergebnis e<strong>in</strong>es Messfehlers ist oder aber auf e<strong>in</strong>en witterungsbed<strong>in</strong>gt höheren Seespiegel<br />

zurückzuführen ist, lässt sich nicht entscheiden. Nachfolgend werden die Lagedaten<br />

der Profile auf die lokale Neuvermessung im Juli 1999 bezogen <strong>und</strong> der mittlere Seespiegel<br />

mit 5,2 m HN angenommen. Zu berücksichtigen ist der (ger<strong>in</strong>ge) Unterschied von NN-<br />

Werten (Pegel Amsterdam/Nordsee) zu HN-Werten (Pegel Kronstadt/Ostsee) von +0,17 m.<br />

Die datierten Sedimente repräsentieren mit Ausnahme von zwei Torflagen im Profil Schnitt I<br />

(Seespiegel etwa <strong>in</strong> diesem Niveau) <strong>und</strong> dem unteren begrabenen Boden im Profil Schnitt H<br />

(Seespiegel unter diesem Niveau) jeweils e<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>dest-Wasserstand.<br />

Abb. 16: Spätpleistozäne <strong>und</strong> holozäne Seespiegelentwicklung des Latzigsees nach Bef<strong>und</strong>en am<br />

F<strong>und</strong>platz Rothenklempenow 17<br />

Für das Pleniglazial ist e<strong>in</strong> (regionaler) Seespiegel von deutlich mehr als 8 m HN anzunehmen.<br />

Die mit dem ehemaligen „Haffstausee“ <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er phasenhaften Verkle<strong>in</strong>erung verb<strong>und</strong>ene<br />

„Pegelchronologie“ ist unsicher (KAISER et al. 2001, BOGEN et al. 2003). BRAMER<br />

(1964) weist auf e<strong>in</strong>en maximalen Wasserstand von ca. 30 m HN h<strong>in</strong>. Seit wann der Latzigsee<br />

als separate Hohlform bzw. Wasserfläche existiert, ist mangels Bohrungen im tieferen Bereich<br />

des Sees unbekannt. Als Ursache für die lokale Beckenbildung lässt sich e<strong>in</strong> Austauen<br />

von Toteis vermuten. Der Nachweis von Mudden an der Basis von Profil Schnitt H zeigt,<br />

dass der See m<strong>in</strong>destens seit dem Alleröd vorhanden ist. Vergleichbare limnische Sequenzen<br />

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