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Bodenkundliche und landschaftsgenetische Studien in Mecklenburg ...

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<strong>in</strong> die Jüngere Dryas (Anhang-Abb. 4). Der darunter lagernde z.T. kies- <strong>und</strong> ste<strong>in</strong>führende<br />

Sand wird als glazifluvial-limnisch angesprochen. Für die humus- <strong>und</strong> carbonatfreie Sandschicht<br />

über der Mudde kann anhand des term<strong>in</strong>us ante quem aus dem Pollendiagramm von<br />

e<strong>in</strong>er Sedimentation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em späteren Abschnitt der Jüngeren Dryas ausgegangen werden.<br />

Dies wird durch e<strong>in</strong>en Vergleich mit der Ausprägung der holozänen Sedimente unmittelbar<br />

am Seeufer – dort i.d.R. humos, z.T. carbonatisch – unterstützt. Die Artefakte selbst, mit e<strong>in</strong>er<br />

Streuung bis <strong>in</strong> 60 cm Tiefe <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Häufigkeitsmaxium im Bereich 30-60 cm, liefern mit<br />

ihrer Datierung <strong>in</strong> das jüngere Mesolithikum (Atlantikum) e<strong>in</strong>en term<strong>in</strong>us post quem im oberen<br />

Bereich. Die granulometrische Ausprägung als Mittelsande mit e<strong>in</strong>em höheren Grobsandgehalt<br />

spricht zusammen mit der Niederungslage für e<strong>in</strong>en limnisch-fluvialen Charakter<br />

dieser Sande. Im unteren Bereich der Sandlage ist e<strong>in</strong>e Rippelschichtung ausgebildet.<br />

Abb. 13: Analyse von Profil Schnitt J<br />

Analog zum Profil Schnitt R kann das Vorkommen von Artefakten bis <strong>in</strong> 60 cm Tiefe wohl<br />

auf e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive anthropogene <strong>und</strong> natürlich-biogene Bodendurchmischung zurückgeführt<br />

werden. Mit e<strong>in</strong>em Glühverlustwert von 25,8 % entspricht der oberste Horizont den pedologischen<br />

Kriterien für e<strong>in</strong>en Anmoorhorizont. Auch hier liegt der Humus <strong>in</strong> Form von Mikroaggregaten<br />

neben der m<strong>in</strong>eralischen Bodensubstanz vor. Dies deutet auf die meliorationsbed<strong>in</strong>gte<br />

Auflösung e<strong>in</strong>er ehemaligen Torfdecke <strong>und</strong> damit auf die pedogenetische Abfolge 1)<br />

Ausbildung e<strong>in</strong>es tiefgründigen Ah-Horizontes, 2) Entwicklung e<strong>in</strong>es H-Horizontes <strong>und</strong><br />

schließlich 3) Bildung e<strong>in</strong>es rAap-Horizontes h<strong>in</strong>. Die Gr<strong>und</strong>wasseroberfläche wurde am<br />

15.08.2000 <strong>in</strong> 135 cm Tiefe angetroffen. Die meliorationsbed<strong>in</strong>gte Gr<strong>und</strong>wasserabsenkung<br />

dürfte an diesem Standort ca. 80-100 cm betragen.<br />

Der Profilabschnitt <strong>in</strong> 110-122 cm Tiefe ist durch e<strong>in</strong>e extrem niedrige Pollendichte sowie<br />

durch e<strong>in</strong>en relativ hohen NBP-Anteil gekennzeichnet (Anhang-Abb. 4). Diese Fakten sprechen<br />

zum e<strong>in</strong>en für e<strong>in</strong>e starke Sedimentakkumulation <strong>und</strong> zum anderen für e<strong>in</strong>e relativ<br />

offene Landschaft. Auf Gr<strong>und</strong> der niedrigen Pollendichte konnten je Probe nur 65-200 Pollen<br />

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