10.01.2013 Aufrufe

ausgebucht - qs- nrw

ausgebucht - qs- nrw

ausgebucht - qs- nrw

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Aktuell<br />

Auf der Grundlage des<br />

Gesetzes über den ÖffentlichenGesundheitsdienst<br />

in Brandenburg<br />

und des Rundschreibens<br />

des Ministeriums<br />

für Arbeit, Soziales,<br />

Gesundheit und Frauen 43-590.3.4. vom<br />

22. 3. 2000 wurde den Gesundheitsämtern<br />

die Durchführung der Hygieneüberwachung<br />

in medizinischen Einrichtungen übertragen.<br />

Das Ergebnis im Landkreis Spree-Neiße<br />

wird hier vorgestellt.<br />

1999/2000 wurden alle ambulant tätigen<br />

Ärzte des Landkreises Spree-Neiße durch<br />

das Gesundheitsamt, Sachgebiet Gesundheitsschutz,<br />

kontrolliert.<br />

Von Oktober 1999 bis Juli 2000 haben Gesundheitsaufseher<br />

nach einer Checkliste in<br />

105 Praxen Begehungen durchgeführt.<br />

Für die hygienische Beurteilung wurden neben<br />

allgemeinen Hygienestandards die RKIund<br />

DGHM-Liste für Desinfektionsmittel, die<br />

entsprechenden Abschnitte der RKI-Richtlinie<br />

für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention<br />

einschließlich der Unfallverhütungsvorschrift<br />

für den Gesundheitsdienst<br />

verwendet.<br />

Wenn ein Patient eine Praxis aufsucht, geht er<br />

davon aus, dass die gesetzlich geforderten<br />

hygienischen Standards eingehalten werden.<br />

Durch den Aufenthalt hauptsächlich kranker<br />

Menschen stellt die ärztliche Praxis einen Risikobereich<br />

für die Weiterverbreitung von Infektionen<br />

dar. Maßnahmen zur Hygiene sollten<br />

daher tägliche Routine sein.<br />

Die meisten Infektionen werden über Hände<br />

übertragen, entweder durch indirekten Kontakt<br />

über Flächen, Instrumente oder medizinisches<br />

Material, aber auch direkt von Haut zu<br />

Haut. Das Händewaschen bewirkt schon eine<br />

enorme Reduktion von Keimen, aber erst eine<br />

Händedesinfektion bewirkt die schnelle und<br />

ausreichende Verminderung der Keimzahl.<br />

Deshalb müssen in der Nähe des Arbeitsplatzes<br />

des Personals Handwaschgelegenheiten<br />

mit Seifen- und Desinfektionsmittelspendern<br />

sowie ausreichend Einmalhandtücher vorhanden<br />

sein.<br />

Die Kontrolle in diesem Bereich ergab, dass<br />

12x Seifenspender, 15x Desinfektionsmittelspender<br />

und 35x hygienische Händetrocknungsmöglichkeiten<br />

fehlten (Abb. 1).<br />

In 23 Praxen sind noch Textilhandtücher in<br />

Gebrauch. In den Laborbereichen fehlten<br />

6 Handwaschbecken und 23 Spülbecken<br />

(Abb. 2).<br />

184 Brandenburgisches Ärzteblatt 6/2002 12. Jahrgang<br />

Auswertung der infektionshygienischen Überwachung von Arztpraxen im Landkreis Spree-Neiße<br />

Abb.1: Bereich Händehygiene<br />

Abb.2<br />

Für die Desinfektion dürfen nur Mittel verwendet<br />

werden, die hinsichtlich ihrer Wirksamkeit<br />

überprüft wurden. Deshalb ist es<br />

zweckmäßig, für die routinemäßige, tägliche<br />

Desinfektion nur Mittel der Liste der Deutschen<br />

Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie<br />

(DGHM) zu verwenden. Beim Auftreten<br />

von meldepflichtigen übertragbaren<br />

Erkrankungen müssen Mittel der Liste des<br />

Robert Koch-Institutes eingesetzt werden.<br />

Spezielle Desinfektionsmittel sollen nur in<br />

dem zugelassenen Bereich unter Beachtung<br />

der Einwirkzeit und der Konzentration verwendet<br />

werden. Zum Teil waren nicht ordnungsgemäße<br />

Mittel oder gar keine vorhanden<br />

(Abb. 3).<br />

Viele wiederverwendbare Instrumente sind<br />

vor dem erneuten Einsatz zu sterilisieren, um<br />

Mikroorganismen, Viren und bakterielle Sporen<br />

abzutöten. Die Sterilisation erfolgt in der<br />

Regel durch Anwendung physikalischer<br />

Methoden (Dampf-, Heißluft- und Gasterili-<br />

Angewendet wurden:<br />

Desinfektions- nicht ordnungs- gar keine<br />

bereich gemäße Mittel Mittel<br />

Hände 14 x 3 x<br />

Haut 3 x 2 x<br />

Instrumente 22 x 14 x<br />

Fläche 20 x 6 x<br />

Abb.3<br />

sation). In den ambulanten Praxen werden<br />

vorrangig Heißluftsterilisatoren eingesetzt.<br />

Einwandfreies Funktionieren sowie sachgerechte<br />

Bedienung des Sterilisators sollten mit<br />

Hilfe von Indikatoren mindestens halbjährlich<br />

überprüft werden. Über durchgeführte Sterilisationen<br />

ist ein Tage- oder Betriebsbuch zu<br />

führen.<br />

In 80 Praxen werden Sterilisationen durchgeführt.<br />

13x erfolgten keine und 26x keine<br />

regelmäßigen mikrobiologischen Überprüfungen<br />

der Sterilisatoren. Betriebsbücher<br />

über durchgeführte Sterilisationen wurden<br />

nur in 50 Arztpraxen ordentlich geführt<br />

(Abb. 4).<br />

Abb.4<br />

Die Kontrolle der Lagerung von Medikamenten<br />

und Verbrauchsmaterialien ohne Kühlung<br />

ergab keine Beanstandungen. Dagegen<br />

fehlten in 44 Medikamentenkühlschränken<br />

Thermometer zur Termperaturkontrolle.<br />

Abfälle aus medizinischen Einrichtungen<br />

werden in vier Gruppen eingeteilt.<br />

Gruppe A:<br />

Abfälle, die keine besonderen Anforderungen<br />

aus infektionspräventiver und umwelthygienischer<br />

Sicht darstellen, wie Hausmüll,<br />

Küchenabfälle, Papier-, Kunststoffund<br />

Glasabfälle, desinfizierte Abfälle der<br />

Gruppe C<br />

Gruppe B:<br />

Abfälle, die aus infektionspräventiver Sicht<br />

besondere Maßnahmen in der Einrichtung<br />

erfordern, wie mit Blut und Sekreten behaf-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!