Solothurn - Kirchenblatt
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■ Büchel folgt auf Brunner<br />
Der St.Galler Bischof Markus Büchel<br />
steht ab dem 1. Januar als Präsident der<br />
Schweizer Bischofskonferenz (SBK) vor.<br />
Vizepräsident wird der Westschweizer<br />
Bischof Charles Morerod. Dem Präsidium<br />
wird auch der Weihbischof von Basel,<br />
Denis Theurillat, angehören. Der designierte<br />
SBK-Präsident bezeichnete sein neues<br />
Amt als grosse Herausforderung. Ohne<br />
die Hilfe seiner Mitbrüder in der Bischofskonferenz<br />
sei aber das Amt des Präsidenten<br />
«nichts». kipa/rst<br />
■ Kloster Rheinau macht Musik<br />
Der Zürcher Kantonsrat hat einen Kredit<br />
von 28,5 Millionen Franken für ein Musikzentrum<br />
auf der Klosterinsel Rheinau<br />
gutgeheissen. Das ehemalige Benedik -<br />
tinerkloster ist seit dem Jahr 2000 un -<br />
genutzt. Die Stiftung wird von SVP-Nationalrat<br />
Christoph Blocher präsidiert, der<br />
rund 20 Millionen Franken fürs Projekt<br />
alimentiert habe. Mit dem Geld des Kantons<br />
sollen die Gebäude renoviert werden.<br />
kipa/rst<br />
■ BewusstseinsErheiterung<br />
Ein Dominikaner behauptet gegen über<br />
einem Jesuiten, über jedes beliebige<br />
Thema aus dem Stand eine Predigt halten<br />
zu können. «Gut», meint der Jesuit,<br />
«das wollen wir doch mal sehen.» Sie<br />
kommen überein, dass der Dominikaner<br />
am nächsten Tag vor dem gesamten<br />
Jesuiten-Kolleg eine Predigt halten soll,<br />
dessen Thema er erst auf der Kanzel in<br />
einem Briefumschlag finden wird. Am<br />
folgenden Tag öffnet der Dominikaner<br />
den Umschlag und liest das Thema der<br />
Predigt: Die Gedanken des Jesuskindes<br />
in der Krippe. Er beginnt: «Das Jesuskind<br />
lag also in der Krippe und sah sich<br />
um. Und es sah einen Ochsen und einen<br />
Esel. Da dachte es sich: ‹Das ist also die<br />
Gesellschaft Jesu›.»<br />
… und täglich eine neue Nachricht<br />
aus Kirche und Welt unter<br />
www. kirchenblatt.ch<br />
■ Mit Thora, Bibel und Koran<br />
Am Anfang stehen Thora, Bibel und<br />
Koran: Bei der kleinen Eröffnungszeremonie<br />
der in Deutschland einmaligen<br />
Osna brüc ker «Drei-Religionen-Schule» le -<br />
sen drei Religionslehrer Verse aus dem<br />
heiligen Buch ihres jeweiligen Bekenntnisses<br />
vor. Zudem sprechen Vertreter der<br />
katholischen Kirche, der jüdischen Gemeinde<br />
und der islamischen Gemeinschaft<br />
in Osnabrück kurze Gebete. Das<br />
zeigt, dass alle Kooperationspartner der<br />
neuen Schule in der Trägerschaft der<br />
Schulstiftung des Bistums Osnabrück Persönlichkeitssphäre<br />
und religiöse Gefühle<br />
von Kindern, Eltern und Lehrenden besonders<br />
achtsam behandeln wollen. So<br />
sollen die Schüler neben dem gemeinsamen<br />
Unterricht im Klassenverband zu -<br />
nächst ihre eigene Religion kennenlernen.<br />
«Nur über das sichere Wissen von<br />
der eigenen religiösen Identität wird die<br />
Toleranz gelingen», sagt der jüdische Religionspädagoge<br />
Sebastian Hobrack. Für<br />
die Beteiligten geht es um die Alltags -<br />
tauglichkeit eines oft beschworenen inter -<br />
reli giösen Dialogs. kipa/rst<br />
■ Martini forderte Umkehr<br />
Der langjährige Erzbischof von Mailand,<br />
Kardinal Carlo Maria Martini, hat kurz vor<br />
seinem Tod eine Umkehr der Kirche und<br />
eine stärkere Zuwendung zu den Menschen<br />
gefordert. Die Mailänder Tages zei -<br />
tung «Corriere della Sera» veröffentlichte<br />
ein Interview mit dem am 31. August im<br />
Alter von 85 Jahren gestorbenen Jesuiten<br />
und Bibelwissenschaftler. «Die Kirche ist<br />
200 Jahre zurückgeblieben» und sei<br />
müde, stellt Martini in dem Interview fest.<br />
Es könne nicht sein, dass sie sich nicht<br />
aufraffe und ihre Angst grösser als der<br />
Mut sei, denn Glauben, Vertrauen und<br />
Mut seien die Fundamente der Kirche.<br />
kipa/rst<br />
Aus Kirche und Welt<br />
Was mich bewegt.<br />
Feiern, nicht nur krampfen<br />
Es ist sehr wichtig, unseren Alltag immer<br />
wieder mit Feiern zu unterbrechen.<br />
Wir Menschen sind ja nicht nur<br />
zum Arbeiten geboren, sondern auch<br />
zum Ausruhen, zum Geniessen, zum<br />
Feste feiern. Daher sind regelmässige<br />
Feiern wichtig: in der Familie, am Arbeitsplatz,<br />
in der Gesellschaft. Wir<br />
Christen und Juden freuen uns, dass<br />
Gott regelmässige Feiern vorgeschrieben<br />
hat. Schon im Alten Testament<br />
steht, dass wir am 7. Tag nicht arbeiten<br />
dürfen, sondern mit Gott feiern<br />
sollen, Exodus 20.8 ff und Deuteronomium<br />
5,12 ff. Auch unsere säkularisierte<br />
Neuzeit hat den arbeitsfreien<br />
Sonntag beibehalten. Das gemeinsame<br />
Feiern mit Gott droht jedoch<br />
verloren zu gehen. Unsere Gottesdienste<br />
– auch die schönen – werden<br />
heute weniger besucht. Dementsprechend<br />
wächst auch der Priestermangel.<br />
Seit 50 Jahren, seit dem 2. Vatikanischen<br />
Konzil, wurde die Liturgie sehr<br />
gut erneuert. Trotzdem nehmen immer<br />
weniger Leute daran teil.<br />
Das Konzilsjubiläum lädt uns jetzt zur<br />
Besinnung ein, was wir tun können,<br />
damit wieder mehr Gläubige unsere<br />
Gottesdienste freudig mitfeiern. Wie<br />
wird aus der «Sonntagspflicht» eine<br />
zunehmende «Sonntagsfreude»?<br />
Fortsetzung Seite 8<br />
Im nächsten <strong>Kirchenblatt</strong><br />
«Deine Küsse verzaubern mich»<br />
Der Schweizer Theologe Pierre<br />
Stutz stellt die kontroverse Fra -<br />
ge, ob sich Leidenschaft und Lust<br />
mit Spiritualität verbinden lassen.<br />
In seinem neuen Werk begibt<br />
er sich auf eine erstaunliche<br />
Spurensuche in der christlichen<br />
Glaubens tradition.<br />
KIRCHENBLATT 20•21 2012 3<br />
Bischofskolumne