Überlebensfähigkeit von kryokonservierten ... - Dragon IVF
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2.4 Kryoprotektiva - Aufgabe und Wirkung<br />
Um ein Überleben der eingefrorenen Zellen zu erreichen, ist das Vorhanden-<br />
sein <strong>von</strong> Gefrierschutzmitteln (Kryoprotektiva) <strong>von</strong> entscheidender Bedeutung.<br />
Die Gefrierschutzmittel werden in penetrierende, in die Zelle hineingelangende,<br />
und nicht penetrierende, im extrazellulären Raum verbleibende (DOEBBLER,<br />
1966; MERYMAN, 1971; McGANN, 1978; LEIBO, 1981) unterteilt.<br />
Trotz intensiver Forschung besteht noch keine ganz gesicherte, genaue Infor-<br />
mation über die Wirkungsweise der Kryoprotektiva (FAHY, 1986) Es sind aller-<br />
dings einige Schutzmechanismen und -wirkungen in der Diskussion. Als relativ<br />
wahrscheinlich sind die im Folgenden kurz genannten Wirkungen und Mecha-<br />
nismen anzunehmen.<br />
Durch den Einsatz <strong>von</strong> Kryoprotektiva wird eine Verringerung der Temperatur<br />
erreicht, bei der die intrazelluläre Eisbildung einsetzt. Außerdem scheinen sie<br />
die Zellmembranen zu stabilisieren, indem sie Schäden durch intrazelluläre<br />
Kristallbildung sowie Lösungseffekte vermindern (NIEMANN, 1983).<br />
SMITH et al. (1951) vermuteten, dass eine Zugabe <strong>von</strong> Gefrierschutzmitteln<br />
dazu führt, dass vermehrt kleine und weniger große, schädigende Eiskristalle<br />
gebildet werden. Durch die Wasserbindungsfähigkeit der Kryoprotektiva wird<br />
analog der osmolytischen Gegebenheiten eine Verdünnung der Elektrolytkon-<br />
zentration in der extrazellulären Flüssigkeit erreicht (MAZUR, 1970; FARRANT<br />
& MORRIS, 1973), die eine verlangsamte Dehydrierung der Zellen zur Folge<br />
hat. Das bedeutet, dass Zellschäden verursachende Vorgänge langsamer ab-<br />
laufen und extra- und intrazelluläre Ionenkonzentrationen erst ab deutlich tiefe-<br />
ren Temperaturen, und damit zu einem für die Zellen weniger kritischen Zeit-<br />
punkt, auf schädigende Werte ansteigen (LOVELOCK, 1954; LEIBO, 1977;<br />
MERYMAN et al., 1977; LEIBO & MAZUR, 1978; LEHN-JENSEN, 1981;<br />
FRIEDLER et al., 1988). WHITTINGHAM konstatierte 1980, dass Kryoprotekti-<br />
va zwar die Bildung intrazellulären Eises in den Zellen nicht vollständig verhin-<br />
dern, wohl aber schädigende Effekte, verursacht durch zu hohe Ionenkon-<br />
zentrationen, mildern können.<br />
Im Vergleich zu Medien, die keine Kryoprotektiva enthalten, bewirken die penet-<br />
rierenden und nicht penetrierenden Inhaltsstoffe der Kryoprotektiva während<br />
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