Überlebensfähigkeit von kryokonservierten ... - Dragon IVF
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Deshalb kommen die Embryonen in einem ersten Schritt zunächst in eine nied-<br />
riger konzentrierte Lösung zum Equilibrieren und anschließend in einem zwei-<br />
ten Schritt für einen sehr kurzen Moment (wenige Sekunden bis etwa eine hal-<br />
be Minute) bei geringerer Temperatur (4°C) in die eigentliche, hochkonzentrier-<br />
te Vitrifikationslösung (FRIEDLER et al., 1988; NIEMANN & MEINECKE, 1993).<br />
Saccharose wurde erstmals durch KASAI et al. 1990 als Vitrifikationslösungs-<br />
Bestandteil verwendet. Sie benutzten eine Mischung aus 40% Ethylenglycol,<br />
30% Ficoll und 0,5 M Saccharose. In seiner Eigenschaft als schnell penetrie-<br />
rendes Kryoprotektivum gelangt EG bei der Equilibrierung rasch in ausreichen-<br />
der Konzentration in die Zellen und auch beim Ausverdünnen ist EG in der La-<br />
ge, die Zellen schnell wieder zu verlassen. Das bedeutet, dass die Toxizität<br />
deutlich gesenkt werden kann, was wiederum dazuführt, dass höhere Überle-<br />
bensraten erreicht werden.<br />
In den Versuchen <strong>von</strong> KASAI et al. (1990) erfolgte die Embryonenequilibrierung<br />
bei Raumtemperatur in einem Schritt <strong>von</strong> zwei bzw. fünf Minuten. Die Entwick-<br />
lungsraten zu expandierten Blastocysten erreichten dabei Werte <strong>von</strong> bis zu 97<br />
bzw. 98%.<br />
2.6 Auftauen<br />
Während zum Einfrier- und Gefriervorgang die drei Phasen Vorbereitungspha-<br />
se, Seeding und Gefrierphase sowie im weiteren Sinne noch die beiden Phasen<br />
Schädigungsprozesse und Lagerungsphase gehören, ist der Auftauvorgang<br />
selber und die Gefrierschutzmittelausverdünnung dem Prozess des Auftauvor-<br />
ganges zuzuordnen.<br />
Der Auftaurate kommt für die spätere Vitalität der Embryonen eine ebenso gro-<br />
ße Bedeutung zu wie der Kühlrate.<br />
WHITTINGHAM et al. (1972) haben Mäuseembryonen mit -0,3°C/min auf -78°C<br />
bis -269°C nach dem langsamen Verfahren eingefroren und tauten sie an-<br />
schließend mit Raten <strong>von</strong> 4, 25, 215, 450°C/min wieder auf. Die besten Überle-<br />
bensraten erzielten diejenigen Embryonen, die mit den Auftauraten <strong>von</strong> 4°C/min<br />
bzw. 25°C/min aufgetaut worden waren.<br />
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