Fachzeitschrift des Deutschen Karate Verbandes e.V. - Chronik des ...

Baden-Würtemberg
Junior Dan-Prüfungen in Laupheim
Bei den Prüfungen zum schwarzen Gürtel des Karateverein
Laupheim am vergangenen Wochenende war Prüfer Rolf
Vennemann aus Ulm von dem sehr guten Leistungsniveau der
Laupheimer Jugendlichen überrascht und überaus angetan und
Prüfer und Vereinsvorstand Aton Klotz war schlicht gerührt. Seit
Anfang des Jahres hat der Deutsche Karateverband (DKV) den
Junior-Dan für talentierte Jugendliche auf den Plan gerufen.
Äußeres Zeichen ist ein schwarz-roter Gürtel, den die
Jugendlichen unter 16 Jahren tragen dürfen, sofern sie die sportlichen
und auch persönlichen Ansprüche, die an diese Prüfung
geknüpft sind, erfüllen. Gleich sechs Jugendliche aus Laupheim
stellten sich der Herausforderung und meisterten sie mit Bravour.
Karate-Dojo Dallau war erneut Ausrichter
dieses hochkarätigen Lehrgangs. Über
Hundert Karateka, darunter mehr als fünfundzwanzig
Träger des Schwarzen
Gürtels, waren angereist, um ihre Kenntnisse
und Fähigkeiten in der Kampfkunst
Karate zu vertiefen. Die Teilnehmer kamen
insbesondere aus Baden-Württemberg,
Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Als Trainer dieses zweitägigen Lehrgangs
konnten die Verantwortlichen des Karate-
Dojos Dallau drei namhafte Meister, nämlich
die Senseis Tokio Funasako (Mosbach),
Kyoshie Ogawa (Düsseldorf) und Ajlan
Sahin (Heilbronn) gewinnen. Alle drei
Trainer vertreten die Stilrichtung Goju-Ryu
(Hart-Weich-Stil). Ihnen ist Dallau nicht
fremd, waren sie doch bereits mehrfach zu
Gast in der beschaulichen Elztalgemeinde
und konnten ihr profundes Wissen weitergeben.
Sensei Funasako, einer der am höchsten
graduierten Karateka Deutschlands,
hatte dabei die kürzeste Anreise. Dieser
Tatsache und der in der Vergangenheit reibungslosen
Organisation des Helferteams,
ist es wohl zu verdanken, dass dieser hochkarätige
Lehrgang in den vergangenen
Jahren traditionell in Dallau ausgerichtet
werden konnte. Viele der Teilnehmer leiten
ihrerseits Karateschulen und so ist davon
auszugehen, dass das Gelernte wiederum
weitergegeben wird.
Ajlan Sahin erläuterte Techniken ausgewählter
Katas (= Bewegungsform als Kampf
gegen imaginäre Gegner) und zeigte im
Partnertraining allerlei Möglichkeiten zur
effektiven Selbstverteidigung. Insbesondere
Techniken in der Nahdistanz kamen hierbei
zur Anwendung. Sahin legte hierbei großen
Wert auf ausweichende Bewegungen.
Sensei Ogawa nutzte seine Trainingseinheiten
vor allem zur allgemeinen Technikverbesserung.
Es standen korrekte Stände,
harmonische, schnelle und kraftvolle
Bewegungen im Vordergrund.
Bereits am ersten Lehrgangstag führte Sensei
Funasako in die hohe Kata "Sanseru" ein.
Diese Kata ist in der Prüfung zum 2. Dan
(Schwarzer Gürtel) erforderlich. Nicht selten
ist sie aber auch in Wettkämpfen zu
sehen. Sanseru steht für die Zahl "36".
Damit wird Formel 6 x 6 symbolisiert und
damit auf ein buddhistisches Konzept verwiesen.
Die ersten sechs Zahlen werden
interpretiert als Auge, Ohr, Nase, Zunge,
Körper und Geist. Die zweite Zahl versinnbildlicht
die Farbe, die Stimme, den
Geschmackssinn, den Geruchssinn, die
Berührung und die Gerechtigkeit. Diese
Kata wird auch als Drachen Kata bezeichnet.
Die Bewegungen werden speziell für
Länder
Sie zeigten persönliche Reife
und ausgefeilte, dynamische
Techniken und machten so die
Prüfung auch zu einem Erlebnis
für die Prüfer. Das hervorragende
Niveau der Mädchen
und der Jungens aus der
Laupheimer Talentgruppe hätte
manchem Aktiven zur Ehre
gereicht, resümierte Anton
Klotz. "Richtig gut sind sie",
freute sich dann auch ihr
Trainer Theo Hunger, der sich
seit Jahren intensiv um seine
Schützlinge kümmert.
Die ersten Junior-Dan-Träger
aus Laupheim sind MaryJane
Bolten, Mira Ehrhardt, Bettina
Gödderth, Stephan Hunger, Dennis Nguyen und Sarah Schmitz.
Von den Erwachsenen legten Manfred Ackermann und der
Kindertrainer Horst Helle mit beeindruckenden Leistungen die
Prüfungen zum ersten Dan ab. Ihre Trainer waren insbesondere
Peter Zweifel und Dieter Mößlang. Als Gäste waren Ilona Graf aus
Altheim mit dem 1. Dan und Zeynel Dolu aus Königsbronn mit
dem 3. Dan erfolgreich.
Foto: die erfolgreichen neuen Dan-Träger und Junior-Dan
Karateka mit Trainer Theo Hunger (links) und den Prüfern Rolf
Vennemann und Anton Klotz (rechts).
Norbert Pauls
Karate Sommerlehrgang in Dallau
den Nahkampf in alle vier
Richtungen ausgeführt. In
der Realität erfolgt ein
Angriff oft vollständig überraschend
und ohne Vorwarnung.
Sanseru folgt im
Timing diesem Rhythmus.
Ruhe wechselt plötzlich in
explosive Aktion - langsamen,
weichen Bewegungen
folgen unmittelbar
harte, kraftvolle Techniken.
Damit eignet sich
Sanseru auch dazu, um die
Schnellkraft zu trainieren.
Nach sicherlich interessanten und fruchtbaren
Trainingseinheiten, konnten die Lehrgangsteilnehmer
in Dallau viele Eindrücke
sammeln und mit in ihre Heimatvereine
nehmen.
Weitere Informationen zum Sommerlehrgang
auch im Internet unter:
www.chikara-dallau.de
Armin Hollik, Schriftführer der Karateabteilung
des SV Dallau
Bild oben
Sensei Tokio Funasako ist einer der höchsten
graduierten Dan-Träger Deutschlands.
Hier erläutert er eine Abwehrtechnik aus
einer Bewegungsform (Kata).
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