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Fachzeitschrift des Deutschen Karate Verbandes e.V. - Chronik des ...

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Hochschul-Weltmeisterschaften in New York<br />

Bronze-Medaille für Christian Grüner<br />

Vom 3. - 6. August 2006 fanden die<br />

5. Hochschul- Weltmeisterschaften in<br />

New York / USA statt. Mehr als 350 Aktive<br />

aus über 40 Nationen, darunter eine Vielzahl<br />

von amtierenden Titelträgern und<br />

Medaillengewinnern der zurückliegenden<br />

Welt- und Kontinentalmeisterschaften,<br />

folgten der Einladung in die Metropole am<br />

Hudson River.<br />

Ein Großteil der Teams reiste ausschließlich<br />

mit Nationmannschafts-Athleten an, um die<br />

Konkurrenz drei Monate vor der WM in<br />

Tampere (FIN) noch einmal in Augenschein<br />

zu nehmen und sich möglichst mit einem<br />

Erfolg für den Jahreshöhepunkt in Skandinavien<br />

zu empfehlen. Auch der Deutsche-<br />

<strong>Karate</strong> Verband und schickte eine Delegation<br />

in die Vereinigten Staaten. Das 18-köpfige<br />

Team, bestehend aus Studenten und großteils<br />

Bun<strong>des</strong>kader-Athleten aus ganz Deutschland,<br />

hatte sich vorgenommen bei den<br />

Begegnungen um die heiß begehrten<br />

Medaillen erfolgreich mitzumischen.<br />

Neben den Aktiven gehörten <strong>des</strong> Weiteren<br />

DKV- Kampfrichterreferent Klaus Sterba,<br />

Olaf Tabor, Delegationsleiter <strong>des</strong> Allgemeinen-<br />

<strong>Deutschen</strong> Hochschulsportverban<strong>des</strong><br />

(ADH), dem <strong>Karate</strong>-Disziplinchef<br />

Wim Hakkenes und Bun<strong>des</strong>trainer Thomas<br />

Nitschmann der deutschen Delegation an.<br />

Nach gemeinsamem Treffpunkt in Frankfurt<br />

am 1. August, einem 8stündigen Flug und<br />

einer spannenden Busfahrt erreichte die<br />

Deutsche Reisegruppe den Uni-Campus der<br />

Long-Island- University in Brooklyn. Das<br />

hermetisch abgeriegelte und durch<br />

Sicherheitskräfte abgesicherte Gelände,<br />

sollte für die nächsten Tage Wohn-,<br />

Trainings-, und Wettkampfstätte für alle<br />

Teilnehmer der Hochschul-WM sein. Dabei<br />

wurde von den Organisatoren allen<br />

Delegationen ans Herz gelegt aus Sicherheitsbedenken<br />

die Umgebenden Viertel<br />

nicht auf eigene Faust auszukundschaften.<br />

Im Gegensatz dazu lohnte es sich vielmehr<br />

den 30-Minütigen Weg mit der U-Bahn<br />

nach Manhattan zu auf sich zu nehmen, um<br />

die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten<br />

von “Big Apple” zu erleben. Für alle<br />

<strong>Deutschen</strong> Athleten war die Stadtour, unter<br />

anderem mit den Stationen Liberty Island<br />

und der Freiheitsstatue, dem Empire State<br />

Building, Central Park und Times Square<br />

natürlich ein absolutes Highlight. Trotz<br />

extremer Hitze und überfüllten Straßen und<br />

Gebäuden waren die atemberaubende<br />

Architektur und die gigantischen Ausmaße<br />

von New York City für alle <strong>Deutschen</strong><br />

Sportler unvergesslich. Zurück am Campus<br />

war es dann aber nicht sehr schwer sich<br />

wieder auf das Wesentliche, der Meisterschaft<br />

zu konzentrieren, schließlich wohnte<br />

man Tür an Tür mit der Konkurrenz.<br />

An den ersten drei Wettkampftagen standen<br />

die Einzelkonkurrenzen in der Kata und den<br />

verschiedenen Gewichtsklassen im Kumite<br />

auf dem Programm. Aus deutscher Sicht<br />

4<br />

konnten Jasmina Benadda (+60 kg) von der<br />

DSHS Köln und Ulrike Fleischmann (-53 kg)<br />

von der Uni Bonn mit guten Ergebnissen<br />

überzeugen. Insbesondere Fleischmann<br />

hatte nach sicher geführten Kämpfen in den<br />

ersten Runden die Möglichkeit, ins Finale<br />

einzuziehen, musste sich aber wegen einer<br />

Unachtsamkeit und einem damit verbundenen<br />

Treffer zwei Sekunden vor dem Ende<br />

<strong>des</strong> Halbfinalkampfes geschlagen geben. Im<br />

Encho Sen verlor sie anschließend auch den<br />

Kampf um Platz drei, so dass sie mit dem<br />

fünften Platz ein ordentliches Ergebnis<br />

erzielt hat, aber dennoch sehr enttäuscht<br />

war, eine große Chance vertan zu haben.<br />

Yasmina belegte am Ende Platz sieben<br />

nachdem sie in der zweiten Runde der späteren<br />

Weltmeisterin aus Spanien, Christina<br />

Feo unterlag.<br />

Bei den Männern erzielte bislang David<br />

Ruppert (-75 kg) von der Uni Jena mit einem<br />

fünften Platz das beste Ergebnis. Er verlor<br />

den Kampf um Platz drei gegen den<br />

Venezuelaner Rodriguez. In der Kata-<br />

Konkurrenz musste sich Manuel Pistner in<br />

der ersten Runde trotz einer sehr guten Kata<br />

seinem ägyptischen Kontrahenten und späteren<br />

Dritten geschlagen geben. Für seine<br />

Vereinskollegin Sabrina Haas war im zweiten<br />

Durchgang Endstation. Bei Dennis<br />

Dreimann (Allkat.) von der Uni Paderborn,<br />

Patrick Öckl/ Uni Bonn (+80 kg), Fabian<br />

Kunze (-60 kg), Tobias Ackermann (-80kg)<br />

und Steven Wiener (-70 kg) von der Uni<br />

Jena sowie Ines Brutscher von der FH<br />

Würzburg-Schweinfurt hatte es bei sehr<br />

starker Konkurrenz für vordere Platzierungen<br />

leider nicht gereicht. Sie mussten sich<br />

jeweils in den Vorrunden ihren internationalen<br />

Gegnern knapp geschlagen geben.<br />

Sehr unglücklich schied das deutsche<br />

Damen-Kata-Team aus dem Wettbewerb<br />

aus. Sabrina Haas (BA Mannheim), Nicole<br />

Schulz (VFH Wiesbaden) und Sabine<br />

Schneider (Uni Erfurt) zeigten im ersten<br />

Vergleich mit den starken Tschechinnen<br />

eine hervorragende Kata und gewannen mit<br />

4:1 Richterstimmen. Nachträglich wurde<br />

der Sieg aber, aufgrund eines Protests der<br />

Gegnerinnen wegen eines Regelverstoßes<br />

stattgegeben, an die Kontrahentinnen vergeben.<br />

Durch diese Entscheidung, die mit der<br />

Auswahl einer falschen Kata begründet<br />

wurde, wurde den <strong>Deutschen</strong> eine gute<br />

Chance auf eine Medaillenplatzierung<br />

genommen.<br />

In der Klasse Kumite bis 65 kg hatte<br />

Christian Grüner vor zwei Jahren in Belgrad<br />

den Weltmeistertitel der Studierenden<br />

errungen. Und so trat er auch in New York<br />

an, diesen zu verteidigen. Nach souveränem<br />

Start und Erfolgen gegen Kämpfer aus<br />

Taipei und Polen musste sich Christian im<br />

Halbfinale dem Italiener Ciro Massa knapp<br />

und am Ende unglücklich mit 4:5 geschlagen<br />

geben.<br />

Massa wurde schließlich kampflos gegen<br />

den Slowaken Macko Weltmeister. In der<br />

Trostrunde entschied Grüner die Begegnung<br />

um die Bronzemedaille gegen den Russen<br />

Baybarodov mit 3:1 Punkten für sich und<br />

erkämpfte sich somit einen Platz auf dem<br />

Treppchen. Grüner nach seinem Sieg: “Der<br />

Italiener war heute der Glücklichere. Das<br />

Finale war drin, aber beim <strong>Karate</strong> kommt es<br />

eben manchmal anders, als man es sich<br />

wünscht. Ich glaube aber, dass ich bei dieser<br />

Konkurrenz dennoch zufrieden sein<br />

kann.” Der Student, vom <strong>Karate</strong>- Team<br />

Bodensee, der bereits zum dritten Mal an<br />

einer Studierenden-Weltmeisterschaft teilnahm<br />

und immer mit einer Medaille heimkehrte,<br />

holte somit die einzige Platzierung<br />

für die deutsche Mannschaft.<br />

Am letzten Wettkampftag wuchsen im<br />

Mannschaftskumite- Wettbewerb die<br />

Bäume für die <strong>Deutschen</strong> Studenten nicht<br />

in den Himmel. Während die Männer bereits<br />

in der ersten Runde gegen die <strong>Karate</strong>ka<br />

aus Griechenland ausschieden und zu<br />

Recht enttäuscht waren, wurden die Frauen<br />

erst von den favorisierten Russinnen gestoppt<br />

und landeten am Ende auf einem<br />

beachtlichen siebten Rang. Und so landeten<br />

die <strong>Deutschen</strong> Studenten am 8. August<br />

wieder sicher auf <strong>Deutschen</strong> Boden. Alle<br />

Athleten waren sich einig, dass diese<br />

Meisterschaft eine sehr gelungene Veranstaltung<br />

war, obgleich an der einen oder<br />

anderen Stelle das Quäntchen Glück für ein<br />

besseres Ergebnis fehlte. Wie bei allen bisherigen<br />

Hochschul- Weltmeisterschaften<br />

waren die Stimmung und der Zusammenhalt<br />

in der Mannschaft wieder absolut klasse.<br />

Die nächsten Ziele, die Hochschul-WM<br />

2008 in Wroclaw/Polen und die Universiade<br />

2009 in Belgrad/Serbien werfen ihre<br />

Schatten voraus und das Deutsche Team<br />

wird sicher wieder mit einer starken<br />

Abordnung vertreten sein.<br />

Christian Grüner

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