Fachzeitschrift des Deutschen Karate Verbandes e.V. - Chronik des ...

Sommer, Sonne und 1a-Training
Zwei DKV-Athleten in Montenegro
Vom 9. bis zum 19. August diesen Jahres
fand in Bijela, einem kleinen Hafenstädtchen
an der montenegrinischen Adria,
ein Karate-Lehrgang der Extraklasse statt.
Unter der Federführung von Raiko Vujosevic,
Mitglied der Technischen Kommission
der EKF und Nationaltrainer Montenegros,
sowie Ernes Erko Kalac, vom GKV
Eppertshausen, wurde das Hotel Delfin zu
einem Treffpunkt von Spitzenkarateka aus
ganz Europa. Dies bedeutete elf Tage lang
die perfekte Balance zu finden zwischen
dem Genuss von mediterranem Klima und
Schweiß treibendem Training. Neben Karateka
aus Serbien und Montenegro fanden
sich zudem Nationalkader- Athleten aus
Ungarn, Luxemburg und Finnland ein.
Viele kamen gerade von den Hochschul-
Weltmeisterschaften aus New York zurück
und wurden von sonnigem Wetter, azurblauem
Meer und tropischen Temperaturen
empfangen.
Und auch eine Abordnung aus Deutschland
war mit von der Partie. Dank der Unterstützung
des Deutschen-Karate-Verbandes,
vor allem durch DKV- Sportdirektor Peter
Betz, wurde den beiden Athleten Nikoloz
Tsurtsumia aus Oberberg und Christian
Grüner aus Friedrichshafen die Teilnahme
an dieser Maßnahme ermöglicht. Neben
dem Baden und Entspannen am Hotel eigenen
Strand und den typisch herzhaften
Versuchungen der Montenegrinischen Küche
stand natürlich vor allem das gemeinsame
Trainieren im Vordergrund des täglichen
Programms. Und das hatte es wirklich in
sich.
Morgens um sieben Uhr, wenn die
Temperaturen noch angenehm mild waren,
trafen sich die ca. 50 Sportler zum Konditionstraining
mit anschließender Dehnung
und Lockerung. Mittags um 12 Uhr und nachmittags
um 17 Uhr wurde dann Kata und
Kumite “gebüffelt”. Alle Übungseinheiten,
verteilt auf vier verschiedene Leistungsgruppen,
fanden in extra für Kampfsport
ausgerichteten Räumlichkeiten des Hotels
Delfin statt Raiko Vujosevic, einer der
erfolgreichsten Trainer in Europa, beeindruckte
mit seiner Motivationsfähigkeit und
seiner genauen Fehleranalyse. So war jede
Trainingseinheit eine klasse Erfahrung. Die
Deutschen Gäste Nika und Christian konnten
so neben den durchdachten und auf die
aktuellen Entwicklungen im Karate-Sport
eingestellten Inhalten vor allem davon profitieren,
dass ihnen viele hervorragende
Trainingspartner zur Verfügung standen.
So konnten beide die gute Gelegenheit nutzen
von und mit den anderen Wettkämpfern
zu lernen, Erfahrungen auszutauschen
und so eine optimale Vorbereitung
für die anstehenden Meisterschaften zu
genießen. Ernes Erko Kalac, der vor Ort beinahe
rund um die Uhr als Trainer, Organisator,
Übersetzer und Familienvater im
Einsatz war, betonte darin auch den wichtigsten
Zweck der zwei Wochen in Bijela:
“…schließlich trifft man sich oft bei
Wettkämpfen und steht sich bei Begegnungen
auf der Kampffläche gegenüber. Die
Gemeinsamkeit, das leidenschaftliche
Betreiben des Karatesports, verbindet über
die geographischen und sprachlichen
Grenzen hinaus.” Auch nach dem Training,
gab es in der Freizeit viele Gelegenheiten,
bei denen sich die Karateka aus dem
Gastgeber-, und den Gastländern austau-
schen sowie Kontakte und Freundschaften
knüpfen konnten. Neben dem Hochleistungssport
waren bei dem Seminar in Bijela aber
auch der Breitensport und die Öffentlichkeitsarbeit
des Karate ein wichtiges Thema.
Und so passte es auch sehr gut ins Bild, dass
Ralf Brünig, seitens des Montenegrinischen
Karate-Verbandes eingeladen wurde.
Der Schulsportreferent des DKV folgte der
Bitte, das Deutsche Schulkarate- Konzept
den Trainern, Aktiven und Kampfrichtern
aus Montenegro und Ungarn vorzustellen
und in der praktischen Anwendung umzusetzen.
Ralf hatte viele interessante Inhalte
und neue Medien im Gepäck die die
Teilnehmer zum Staunen brachten.
Während der Trainings-, und Unterrichtseinheiten
waren zahlreiche Pressevertreter
und ein Team vom nationalen Fernsehen
vor Ort um von dem Karate- Lehrgang zu
berichten. Und so war dann die Überraschung
groß, als sich der eine oder andere
Teilnehmer auf der Titelseite der Tageszeitung
oder im Fernsehprogramm des
Senders Montena 1 wieder finden konnte.
Die ausländischen Gäste waren mitunter
ziemlich beeindruckt, welchen hohen
Stellenwert und welche große Akzeptanz
der Karate-Sport in Montenegro hat. Mit
einem gemeinsamen, üppigen Abendessen
an der Strandpromenade wurden dann die
zwei Wochen Lehrgang in Bijela abgeschlossen.
Leider verging die lehrreiche,
anstrengende und trotzdem sehr entspannte
Zeit viel zu schnell. Sonnengebräunt und
mit vielen neuen Eindrücken und Ideen stiegen
Christian und Nika in das Flugzeug
nach Deutschland. Beide waren sich einig,
dass sie eine tolle Zeit in Montenegro verbracht
hatten und dass es wohl nicht das
letzte Mal gewesen war, dass sie hier an die
Adria gereist sind. Im Jahreskalender 2007
sind zwei Wochen im August sicher schon
rot markiert.
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