Fachzeitschrift des Deutschen Karate Verbandes e.V. - Chronik des ...
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Zweites DKV- Jukuren-Seminar<br />
am 24.06.2006 in Schweinfurt erfolgreich<br />
Referenten-Team mit Elisabeth Bork,<br />
Helmut Cornielje und Uwe Chszaniecki<br />
gestaltet informatives Seminar<br />
Nach der großen Resonanz <strong>des</strong> ersten<br />
Jukuren-Seminars in Rastede luden die<br />
Projektleiter unter Elisabeth Bork wieder<br />
zum Lehrgang <strong>Karate</strong> für Späteinsteiger,<br />
der sich diesmal hauptsächlich an interessierte<br />
Übungsleiter im Süden richtete. Uwe<br />
Chszaniecki, der Jukuren-Beauftragter <strong>des</strong><br />
BKB, hatte als Austragungsort Schweinfurt<br />
vorgeschlagen und mit Udo Hofer, dem<br />
Dojoleiter <strong>des</strong> Budokan 72 e.V. einen<br />
außerordentlich engagierten Gastgeber<br />
gewonnen.<br />
Das Dojo der Schweinfurter <strong>Karate</strong>ka bot<br />
mit Seminar- und Trainingsraum für die<br />
mehr als 30 Teilnehmer einen beeindrukkenden<br />
Rahmen. Die eingetroffenen Übungsleiter<br />
waren nicht nur aus Bayern angereist,<br />
auch <strong>Karate</strong>ka aus Hessen und Baden-<br />
Württemberg waren der Einladung der<br />
Arbeitsgruppe um Elisabeth Bork gefolgt<br />
und informierten sich im Laufe dieses Tages<br />
über die Möglichkeiten und Besonderheiten<br />
im Zusammenhang mit dem Jukuren-<br />
Training. Dabei wiesen sowohl Elisabeth<br />
Bork als auch Uwe Chszaniecki immer wieder<br />
auf die Bedeutung <strong>des</strong> Wortes Jukuren<br />
hin. So wollen diese Zielpersonen nicht als<br />
die “Älteren” im Sinne von Lebensalter<br />
gedeutet werden. Vielmehr sind damit die<br />
“Erfahrenen” gemeint, sowohl an Alter, als<br />
auch an Lebensreife. Jukuren können<br />
Widereinsteiger sein, die <strong>Karate</strong> schon kennen<br />
gelernt, aber viele Jahre nicht mehr ausgeübt<br />
haben, jedoch auch Menschen, die<br />
aus anderen sportlichen Bereichen kommen<br />
oder solche, die schon seit Jahrzehnten keinen<br />
Sport mehr getrieben haben. Als<br />
Einstiegsalter für Jukuren ist dabei die<br />
Altersgruppe der über 35-Jährigen vorgesehen.<br />
Das heißt, eine Jukuren-Trainingsgruppe<br />
kann sich theoretisch sowohl aus<br />
der trainierten 40-Jährigen, dem 50-jährigen<br />
ehemaligen <strong>Karate</strong>ka als auch dem 60-<br />
Jährigen, der zuletzt beim Schulsport eine<br />
Turnhalle betreten hat, zusammensetzen.<br />
Daraus wird schon ersichtlich, dass die<br />
Entscheidung, einen Kurs für Jukuren anzubieten,<br />
eine besondere Herausforderung für<br />
das veranstaltende Dojo darstellt, denn<br />
diese Zielgruppe bringt wesentlich andere<br />
Motive für die Teilnahme an <strong>Karate</strong> mit, als<br />
dies bei Jüngeren <strong>Karate</strong>ka der Fall sein<br />
mag. Stellen letztere eher den sportlichen,<br />
vielleicht sogar auf Wettkampf ausgerichteten<br />
Aspekt in den Vordergrund, sind die<br />
Beweggründe der Ü35-Jährigen in anderen<br />
Bereichen zu suchen.<br />
Uwe Chszaniecki gab in seinem breit gefächerten<br />
Referat Informationen zu Motivation<br />
und Erwartungen der Späteinsteiger<br />
sowie zu zielgruppenorientierter Werbung<br />
und zu Trainierbarkeit und Trainingsgestaltung.<br />
Das Verlangen nach körperlicher<br />
Fitness und Wohlbefinden, nach<br />
Erhaltung der Gesundheit, vielleicht auch<br />
der Wunsch, im mehr oder weniger fortgeschrittenen<br />
Alter etwas Neues zu beginnen,<br />
kann Anlass sein, sich für einen Jukuren -<br />
Kurs zu entscheiden. Und <strong>Karate</strong> vermag<br />
vom Wesen her all diese Vorstellung zu<br />
erfüllen, ist es doch ursprünglich als<br />
Übungsform zur Gesunderhaltung konzipiert<br />
worden. Allerdings verlangt die<br />
Umsetzung in der Praxis großes Einfühlungsvermögen<br />
von Seiten der Trainer, um<br />
den einzelnen Jukuren gerecht zu werden.<br />
Dass dies durchaus möglich ist, zeigte sich<br />
durch die Berichte von Elisabeth Bork, Uwe<br />
Jukuren<br />
Chszaniecki, Helmut Cornielje und einiger<br />
anwesenden Seminar-Teilnehmer, die schon<br />
seit etlichen Jahren mit Jukuren trainieren<br />
und durchweg positive Erfahrungen vermelden<br />
konnten.<br />
Im praktischen Teil <strong>des</strong> Seminars gab<br />
Elisabeth Bork interessante Einblicke in eine<br />
mögliche erste Trainingsstunde mit<br />
Späteinsteigern. Dabei diente ihr der Stand<br />
Kiba-Dachi als anschauliche Form für die<br />
Verbindung von Wortsinn und <strong>Karate</strong>-<br />
Technik. Standhaft sein, dem Druck standhalten,<br />
im Leben stehen - die Herausarbeitung<br />
der verschiedenen Aspekte <strong>des</strong><br />
Stan<strong>des</strong> im Alltag bildete die Überleitung zu<br />
verschiedenen Übungen zu Kiba-Dachi.<br />
Dass sich die Seminar-Teilnehmer dabei in<br />
die Lage von Anfängern versetzen sollten,<br />
ließ ganz offensichtlich den Spaß nicht zu<br />
kurz kommen. Im weiteren Verlauf <strong>des</strong><br />
Trainings wurden unter der Anleitung von<br />
Helmut Cornielje unterschiedliche Bewegungsabläufe<br />
geprobt, die vor allem eines<br />
vermittelten: viel Spaß an der Bewegung<br />
und am Zusammenspiel mit dem Trainingspartner.<br />
Als Abschluss wurden in kleineren<br />
Teams diverse Konzepte für die Arbeit mit<br />
Jukuren -Gruppen erstellt. Dabei reichte die<br />
Palette von der anfänglichen Werbung für<br />
diese Zielgruppe bis zur Planung einer<br />
ersten Trainingseinheit. Letztendlich nahm<br />
jeder der Teilnehmer viele Ideen und Anregungen<br />
mit nach Hause. Wohl werden die<br />
meisten in nächster Zeit die Gelegenheit<br />
zur praktischen Umsetzung suchen. Man<br />
darf auf die weitere Entwicklung auf diesem<br />
Sektor gespannt sein.<br />
Die nächsten Jukuren -Lehrgänge sind<br />
schon geplant…<br />
Ute Hollstein<br />
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