Bullauge 2011 - Schifferverein
Bullauge 2011 - Schifferverein
Bullauge 2011 - Schifferverein
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Am Nachmittag kam der Schiffsinspektor<br />
Herr Fischer an Bord. Mein<br />
Zimmer war bereits ausgewaschen.<br />
Der Inspektor meinte, es wäre schon<br />
ganz wohnlich, die Matratze müsse<br />
vielleicht noch einen Tag trocknen,<br />
bis ich darauf schlafen könne. Ich war<br />
entsetzt und erklärte ihm, dass ich auf<br />
dieser verschimmelten Matratze überhaupt<br />
nie schlafen werde und dass das<br />
Bettuntergestell ebenfalls unbrauchbar<br />
sei. Um in der Koje überhaupt<br />
wieder schlafen zu können, brauchte<br />
ich dringend Holzbretter, um meinen<br />
Schlafplatz auszubauen. Er schaute<br />
mich gross an, da ich es wagte, ihm zu<br />
widersprechen. Jedoch bevor er etwas<br />
antworten konnte, kam Edi dazu und<br />
unterstützte meine Forderung mit<br />
Nachdruck. Er meinte, es wäre wohl<br />
das Wenigste, mir diese minimalen<br />
Forderungen zu erfüllen, es sei schon<br />
66<br />
schlimm genug für mich, die Wohnung<br />
in diesem Zustand übernehmen<br />
zu müssen. Dies hat dann den Herrn<br />
Inspektor überzeugt. Er gab mir eine<br />
schriftliche Order, auf dem Schulschiff<br />
eine Matratze und in der Schreinerei<br />
die gewünschten Holzbretter abzuholen.<br />
Mit einem Zweiradkarren holte<br />
ich die Sachen ab und transportierte<br />
alles zum Hafen. Nun begann ich mich<br />
auf RS Edelweiss 4 wohnlich einzurichten.<br />
Nach drei Tagen war ich mit<br />
der Grobreinigung fertig. Meine Koje<br />
hatte einen neuen Boden und eine<br />
Ablage längs der Seitenwand und das<br />
Ganze sah wieder einigermassen aus;<br />
es roch immer noch ein bisschen muffi<br />
g, aber es wurde jeden Tag besser.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Die erste Reise –<br />
die Narben des Krieges