Er bricht irgendwie die Beziehung nicht ab - BSCW
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Masterthese „<strong>Er</strong> <strong>bricht</strong> <strong>irgendwie</strong> <strong>die</strong> <strong>Beziehung</strong> <strong>nicht</strong> <strong>ab</strong> …“<br />
Und er hat einfach ein anderes Programm. Vierte / <strong>Er</strong> würde nie, nie / er würde nie, nie das<br />
normale Programm schaffen. Und das merkt er auch. Wesentlich weniger. Oder, wenn <strong>die</strong><br />
anderen vielleicht fünfzehn Vok<strong>ab</strong>eln h<strong>ab</strong>en, dann schafft er drei, in der Woche im Französisch<br />
zum Beispiel. Drei, vier, das ist das Maximum. Einfach auch, um das Konfliktpotential zu Hause<br />
auch, auch, <strong>nicht</strong> eskalieren zu lassen. Weil es knallt dann schon zu Hause. Dass er <strong>die</strong><br />
Hausaufg<strong>ab</strong>en <strong>nicht</strong> machen will. Oder nach den Ferien, bis er wieder in einen Rhythmus<br />
hineinkommt. Das ist Knochenarbeit (lacht). Das ist Knochenarbeit. Nein, nein, er hat ein ganz<br />
stark reduziertes Programm. Aber noch mit anderen zusammen. <strong>Er</strong> ist also <strong>nicht</strong> der Einzige.<br />
Das würde sonst <strong>nicht</strong> gehen. #00:40:17-8#<br />
I: Was schätzt du besonders am Elternkontakt, den du jetzt hast mit den Eltern von Rudolf?<br />
B: Ja, das ist für mich <strong>die</strong> Grundlage. Also, ohne das ginge es wirklich <strong>nicht</strong>. Dass sie / Sie können<br />
anrufen und ich kann anrufen und wir können offen sein, wir können sehr offen sein. Sie sagen<br />
auch: "Oh, heute, heute Morgen war, da war einfach das Feuer im Dach." Und das kann ich<br />
auch sagen. Das kann ich den Eltern sagen: "Oh, Tom", das ist sein Vater, "weisst du, heute ist<br />
es <strong>nicht</strong> gelaufen, das liegt auch an mir." Also, es ist ein gegenseitiges Verständnis, dass man<br />
mit solchen Kindern immer wieder scheitert. Immer wieder. Und das auch darf. Dass das sogar<br />
dazu gehört. Und einfach / Und schätzen tue ich <strong>die</strong> Offenheit und ich schätze <strong>die</strong> Hilfs-<br />
bereitschaft von ihnen. Einfach, dass sie zu Hause mit ihm arbeiten. Dass sie zu Hause, trotz<br />
allem, <strong>die</strong> Hausaufg<strong>ab</strong>en machen und ihn <strong>nicht</strong> einfach / Ja, ich h<strong>ab</strong>e ein anderes Kind in der<br />
Klasse, da kommt <strong>die</strong> Mutter, sie ist alleinerziehend / <strong>die</strong>, sie, das geht / sie kommt <strong>nicht</strong> durch.<br />
Sie will, sie will mit Dominik <strong>die</strong> Hausaufg<strong>ab</strong>en machen und er sagt einfach: "Mache ich <strong>nicht</strong>."<br />
Und sie kommt <strong>nicht</strong> durch. Und das ist / Da sind <strong>die</strong> Defizite nachher noch viel grösser. Und<br />
das ist bei Rudolf <strong>nicht</strong> der Fall. Sie schaffen wirklich mit. Und sie stehen voll hinter der Schule.<br />
Und das ist für mich eine Basis, natürlich, <strong>die</strong> sehr, sehr wertvoll ist. Und sie h<strong>ab</strong>en sich auch<br />
viel auseinandergesetzt. Das ist auch ein Prozess gewesen für sie, für mich. Überhaupt zu<br />
realisieren, unser Kind hat ein ADS. Und das muss ja irgendwo eine Störung sein, man weiss ja<br />
<strong>nicht</strong> wo, oder, meines Wissens. Aber es muss irgendwo eine Störung sein, <strong>die</strong> eben da ist. Die<br />
mit dem Kind zusammenhängt, und <strong>die</strong> auch <strong>nicht</strong> mit uns zusammenhängt, mit unserem / dass<br />
wir schlechte Eltern sind oder so und so weiter. Das war schon ein Prozess. Und er hat eine<br />
jüngere Schwester. Die ist ganz normal entwickelt. Sie ist jetzt in der dritten Klasse, sie überholt<br />
ihn eben schon, schulisch oder, das ist <strong>nicht</strong> ganz leicht. Aber ich glaube, <strong>die</strong> Eltern machen es<br />
gut. Also, sie spielen sie <strong>nicht</strong> gegeneinander aus. Ja. Rudolf will Bauer werden, er will bauern,<br />
das ist wirklich so. <strong>Er</strong> kann, er kann einen Morgen lang arbeiten ohne, ohne Pause. Das ist<br />
dann fantastisch. Eben da hat er dann seine Stärken. Wenn dann irgendeine Arbeit ist, <strong>die</strong> er<br />
kann / Wir sind einmal Flieder ausreissen gegangen an einem Bach wegen den<br />
("Glögglifrösch"), <strong>die</strong> mögen den Flieder <strong>nicht</strong>. Da sind Kinder, <strong>die</strong> sagen nach einer<br />
Viertelstunde: "Herr Keller, ich mag <strong>nicht</strong> mehr!" Rudolf lacht nur und arbeitet. <strong>Er</strong> arbeitet. Mit<br />
rotem Kopf. Wir h<strong>ab</strong>en so Aktionen geh<strong>ab</strong>t. Aktion 'Klimafreundlich Handeln'. Da h<strong>ab</strong>en wir<br />
gesagt: "So, anstelle vom Hausmeister, der mit dem Motorpflug am Morgen den Schnee<br />
Klein<strong>die</strong>nst Seite 44