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erinnerungen - Deutsche Schule Kuala Lumpur

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ERINNERUNGEN 20<br />

Andrea Lorenzen erinnert sich<br />

Sechs Jahre (2000 bis 2006) durfte ich als Auslandsdienstlehrkraft<br />

mit den Fächern Kunst und Deutsch an der DSKL arbeiten und es bestehen<br />

viele Erinnerungen, von denen ich sechs mitteilen möchte.<br />

Der reibungslose Einstieg<br />

Dank der guten Betreuung von Seiten der <strong>Schule</strong><br />

konnte ich in der Vorbereitungswoche, angereist aus<br />

Deutschland mit meinem drei Monate alten Baby, bereits<br />

zwei Monate vor meinem Arbeitsbeginn ein Haus,<br />

eine Kinderbetreuung und ein Auto finden, sowie diverse<br />

andere Dinge regeln. Auf diese Weise war der<br />

Einstieg sehr angenehm und die Arbeit an der <strong>Schule</strong><br />

und das Leben in Malaysia konnten beginnen.<br />

Die besondere Arbeitssituation<br />

An keinem meiner Einsatzorte vorher konnten neue<br />

Ideen des Kollegiums so reibungslos und gut organisiert<br />

in die Tat umgesetzt werden. Die Arbeitsbereitschaft<br />

der Kollegen war groß, die Größe der <strong>Schule</strong><br />

ideal, kurze und schnelle Kommunikationswege waren<br />

garantiert und aus vielen Baustellen wurden gute Tradi-<br />

tionen. Dieses wäre nicht möglich gewesen,<br />

wenn nicht fast alle verbindlich zusammengearbeitet<br />

hätten. Ein Dank gilt hier auch<br />

besonders dem damaligen Schulleiter Robert<br />

Anzeneder, der vier Jahre an der DSKL war<br />

und eine Basis dafür schuf. So konnte u.a.<br />

2002 das 1. Kulturfestival der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Schule</strong>n Südostasiens erstmalig in <strong>Kuala</strong><br />

<strong>Lumpur</strong> stattfinden. Nach sechs Monaten<br />

harter Arbeit im Vorbereitungsteam, in dem<br />

auch Maria von Stumm, Maja Shastri und<br />

die Schulleitung mitwirkten, entstand ein<br />

ansehnliches Programm für die 200 teilnehmenden<br />

Schüler aus New Delhi, Bangkok,<br />

Jakarta, Singapur und Manila. Aber nicht nur<br />

im kulturellen, sondern auch im sportlichen<br />

Bereich brachte die an sich kleine <strong>Schule</strong> erstaunliche<br />

Leistungen, was durch den Einsatz<br />

der engagierten Sportlehrer dieser Jahre erst<br />

möglich wurde. Die meisten Kollegen blieben<br />

(und bleiben) lange, die Fluktuationsrate unter<br />

ihnen war und ist gering.<br />

Zeit zum Durchatmen und Planen, auch<br />

für Kollegen<br />

An welcher <strong>Schule</strong> der Welt verbringt schon<br />

ein komplettes Kollegium (nach der <strong>Schule</strong>)<br />

freiwillig gemeinsame freie Tage zum Erholen<br />

und zum Planen neuer schulischer Projekte?<br />

Die vielen gemeinsamen Fortbildungen nach<br />

dem Unterricht und die spontanen Zusammenkünfte<br />

auf Langkawi und Perhentian Island<br />

hatten es in sich. Wir lernten uns gut<br />

kennen, genossen und planten und die Arbeit in der<br />

<strong>Schule</strong> ging voran. Es gab Zeit für leidenschaftliche<br />

Diskussionen, der Humor kam nicht zu kurz. Dies war<br />

besonders wichtig in schwierigen Zeiten, man bedenke<br />

die vielen Schulleiterwechsel, die es im Laufe der Jahre<br />

in der Tat gab. An dieser Stelle sei Sebastian Geus<br />

gedankt, der auch in turbulenten Zeiten sein Organisationstalent<br />

als Stellvertreter beweisen konnte. Die<br />

unterrichtliche Arbeit ging jedoch auch in Krisenzeiten<br />

erstaunlich gut voran. Darüber hinaus entwickelten<br />

sich enge Freundschaften, manch einer heiratete sogar<br />

einen Kollegen, Kinder wurden geboren, viele Fest gemeinsam<br />

gefeiert.<br />

Enge Verbindung zwischen <strong>Deutsche</strong>r <strong>Schule</strong> und<br />

dem Gastland.<br />

Diese war immer wieder offenkundig und zum Anfassen<br />

nahe. Ich denke hier wieder an das 1. Kulturfestival,<br />

bei dem die komplette Festivalgruppe<br />

zu Gast im privaten<br />

Theater des weltberühmten<br />

Tänzers Ramlih Ibrahim war,<br />

das Austauschprojekt mit dem<br />

besten Cartoonisten Malaysias<br />

LAT, dessen Werke jetzt<br />

auch auf Deutsch erscheinen,<br />

die zahlreichen Besuche von<br />

Landeskünstlern, vor allem<br />

Musikern und Tänzern an der<br />

<strong>Schule</strong>, und nicht zu vergessen,<br />

die alljährlichen Klassenreisen<br />

ins Landesinnere und<br />

an die Küste. Drehpunkt und<br />

Kontaktperson zu diesen Projekten<br />

war fast immer Zaini<br />

Zahari, unsere lokale Ortslehrkraft,<br />

ohne die das alles nicht<br />

möglich gewesen wäre.<br />

Der Stellenwert von Kunst,<br />

Musik und Theater an der<br />

DSKL<br />

Jedes Jahr brachten wir gemeinsam<br />

ein Theaterstück,<br />

ein Kabarett oder ein Musical<br />

heraus. „Wasser im Eimer“<br />

– ein Umwelttheater für<br />

Kinder, „Romeo und Julia in<br />

KL“ und „Kein Blut für Dracula“<br />

(beide gemeinsam mit<br />

der Schulband unter Leitung<br />

von Kai und Dagmar Lutter),<br />

eine musikalische Revue der<br />

50er – 80er Jahre und schließlich<br />

die beiden fantastischen<br />

Musical-Aufführungen „Kröti“<br />

und „Ritter Rost“ (Leitung<br />

Gabriele Malschinger u. Doris<br />

Maierbrugger), die sogar im<br />

Actor Studio Bangsar aufgeführt<br />

wurden. Bei allen Aufführungen<br />

arbeitete am Ende<br />

fast die ganze <strong>Schule</strong> mit und<br />

es war für alle trotz der vielen<br />

Überstunden immer ein<br />

unvergessliches Erlebnis. Ein<br />

großer Dank auch hier an die<br />

Verwaltung und den Vorstand<br />

für die Unterstützung der Projekte.<br />

Freundschaften, die bleiben<br />

Über die schulische Zusammenarbeit hinaus entstanden<br />

zwischen den Menschen, die an der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Schule</strong> <strong>Kuala</strong> <strong>Lumpur</strong> gearbeitet haben und<br />

noch dort wirken, viele Freundschaften. So eine voll<br />

erlebte Zeit bietet immer wieder Grund zur Erinnerung<br />

und Anlass, sich wieder zu treffen. Jedes Jahr<br />

gibt es Treffen zwischen den Ehemaligen. Das kann<br />

nicht jede Auslandschule von sich behaupten.<br />

Insgesamt war es eine sehr spannende Zeit, trotz einiger<br />

Turbulenzen - und ich wünsche der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong><br />

<strong>Kuala</strong> <strong>Lumpur</strong>, dass sie weiterhin eine der ganz starken<br />

<strong>Schule</strong>n der Region bleibt. Das Gütesiegel hat sie schon<br />

lange von den meisten Ehemaligen erhalten!<br />

Andrea Lorenzen,<br />

z. Zt. Lehrerin an der <strong>Deutsche</strong>n Europäischen <strong>Schule</strong><br />

Singapur, Februar 2009<br />

ERINNERUNGEN<br />

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