erinnerungen - Deutsche Schule Kuala Lumpur
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FRAGEN & ANTWORTEN 40<br />
Fragen an Datin Maria von Stumm. Sie begann ihre Vorstandsarbeit im<br />
August 1996 als Schriftführerin. Im Juni 1997 wurde sie zur Vorsitzenden des<br />
Schulvereins gewählt. Dieses Ehrenamt hat sie bis heute inne. Außerdem ist sie<br />
seit 2005 Vorstandsmitglied im Weltverband der deutschen Auslandsschulen.<br />
Seit wann sind Sie in Malaysia und was zog Sie<br />
von München nach Südostasien?<br />
Ich betrat malaysischen Boden das erste Mal am 1. Mai<br />
1988. Die Referendarzeit zwischen dem ersten und dem<br />
zweiten juristischen Staatsexamen gab uns die Möglichkeit<br />
sechs Monate im Ausland zu arbeiten. Malaysia<br />
war allerdings nicht meine erste Wahl, ich wusste nicht<br />
einmal genau, wo es ist, wähnte es gar in Afrika, wurde<br />
aber eines Besseren belehrt. Die ein Jahr vorher gegründete<br />
jetzige Handelskammer, damals hieß sie noch<br />
„Delegate - German Industry and Trade in Malaysia“,<br />
gab mir dann den ersehnten Referendarsplatz in Asien.<br />
Die anderen angedachten Ziele wie Bangkok, Singapur,<br />
Tokio und Hongkong fielen damit unter den Tisch.<br />
S.E. Botschafter Herbert Jess, Datin Maria von Stumm, Dato‘ Gurdia Singh Gill;<br />
Dato‘ Sivaloganathan bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.<br />
Können Sie sich noch an ein Leben vor der Vorstandsarbeit<br />
erinnern?<br />
Selbst nach 13 Jahren Vorstandsarbeit hat mein Gedächtnis<br />
doch noch nicht so gelitten, dass die Erinnerungen<br />
ausgelöscht worden sind.<br />
Beschreiben Sie die größten Herausforderungen,<br />
die Sie an der DSKL bewältigt haben.<br />
Das fällt mir nicht leicht, denn die Herausforderungen<br />
sind immer wieder groß, insbesondere, wenn man bedenkt,<br />
dass wir keine Kontinuität bei den Schulleitern<br />
hatten, gleichzeitig aber verantwortlich für die Mitglieder<br />
und Mitarbeiter, Lehrer und Schüler sind.<br />
Würden Sie heute etwas anders machen?<br />
Nein, wenn man mal davon absieht, dass wir alle schon<br />
davon geträumt haben den „Kram“ hinzuwerfen und<br />
abzuhauen, konnte ich diesem Impuls widerstehen, da<br />
ich an meine Arbeit an sich immer geglaubt habe und<br />
glaube. Dies wurde durch die Verleihung des Verdientskreuzes<br />
am Bande bekräftigt, eine Würdigung all derjenigen,<br />
die sich über das normale Maß für die <strong>Schule</strong><br />
eingesetzt haben.<br />
Was mögen Sie an Ihrem Ehrenamt nicht so gerne?<br />
Ich habe mir oft gewünscht, dass man den Vorständen<br />
mehr Vertrauen schenkt und ich mich nicht so oft<br />
rechtfertigen muss. Die Aufgaben werden nicht im Eigeninteresse<br />
erfüllt, sondern zum Wohle der <strong>Schule</strong> im<br />
Allgemeinen und der Schüler im Besonderen.<br />
Was wünschen Sie sich für den Vorstand der DSKL?<br />
Ich wünsche dem Vorstand genügend Offenheit gegenüber<br />
der sich immer wieder verändernden Welt und dass<br />
wir alle (Lehrer, Eltern, Vorstand) nie vergessen, dass<br />
die Verantwortung, unsere Kinder für das Leben vorzubereiten,<br />
auf unseren Schultern ruht. Wir alle sollten<br />
getreu den Devisen „Das Meiste ist noch nicht getan.“<br />
oder „Es gibt noch viel zu tun.“ handeln.<br />
Was wünschen Sie sich persönlich für<br />
die Zukunft?<br />
Ich vermute, dass sich diese Frage nicht<br />
auf mein Privatleben bezieht. Die <strong>Schule</strong><br />
ist nach wie vor der wichtigste Begleiter<br />
der Kinder nach dem Elternhaus und daher<br />
wünsche ich mir, dass sich alle, die damit<br />
zu tun haben, auch in der Zukunft engagiert<br />
und erfolgreich einsetzen werden.<br />
Fragen an Susanne Fam. Seit 1999 arbeitet sie engagiert in der Bücherei,<br />
die sie seit 2007 offiziell leitet. Zwei ihrer vier Kinder haben den größten Teil<br />
ihrer Schulzeit an der DSKL verbracht und die beiden jüngeren sind seit dem<br />
Kindergartenalter an der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong>.<br />
Frau Fam, Ihr Mann ist Malaysier mit chinesischen<br />
Wurzeln, Ihre Kinder sind in Asien aufgewachsen.<br />
Welche Sprachen sprechen Sie daheim?<br />
Wir sprechen deutsch, denn mein Mann hat in<br />
Deutschland studiert und spricht die Sprache fließend.<br />
Außerhalb wird natürlich auch englisch gesprochen,<br />
die Jüngste lernt jetzt auch malaysisch.<br />
Ist das auch der Grund, warum Ihre Kinder auf<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Schule</strong> gehen?<br />
Ja, denn Deutsch ist die Muttersprache unserer Kinder.<br />
Es ist uns wichtig, dass sie diese beherrschen.<br />
Ich finde, man sollte sich in seiner Muttersprache zuhause<br />
fühlen. Englisch haben unsere Kinder dann in<br />
dieser Umgebung schnell dazugelernt.<br />
Was hat sich über die Jahre an der DSKL zum<br />
Vorteil verändert, was zum Nachteil?<br />
Insgesamt hat sich die Ausstattung der <strong>Schule</strong> sehr<br />
verbessert. Das regelmäßige Essensangebot ist ebenfalls<br />
ein großer Vorteil. Bedauerlich finde ich die zunehmende<br />
Mir-Alles-Wurscht-Haltung vieler Schüler<br />
und der Mangel an Respekt, der sich täglich zeigt,<br />
auch an Kleinigkeiten wie dem Grüßen.<br />
Hätten Sie denn konkrete Vorschläge, wie man<br />
die Situation verbessern könnte?<br />
Wenn es klare Regeln gibt, muss auch darauf geachtet<br />
werden, dass sie eingehalten werden. Ich bin<br />
keine Pädagogin, aber vielleicht könnte man da auch<br />
von anderen Schulsystemen lernen. Mir fällt da zum<br />
Beispiel das Prefect-System ein, bei dem ältere Schüler<br />
Mentoren für die jüngeren sind.<br />
Sie arbeiten seit 1999 in der Bücherei der DSKL<br />
und haben die vielen kleinen Schritte der Erweiterung<br />
miterlebt. Was könnte in der Bücherei<br />
noch verbessert werden?<br />
Das Büchereteam 2003: Susanne Fam, Marita Nikitaridis, Andrea Trumm, Kathrin Schmidt<br />
Gemessen an der Größe der <strong>Schule</strong> ist die Bücherei<br />
schon ziemlich gut ausgestattet. Ein eigener Kopierer<br />
und eine hier und da professionellere Ausstattung<br />
würden mir das Arbeiten erleichtern. Da die Computer<br />
in der Bücherei leider oft falsch genutzt werden,<br />
wünschte ich mir Verstärkung bei der Kontrolle, vielleicht<br />
ja durch Schüler aus den Laptop-Klassen.<br />
Für was hätten Sie gerne mehr Zeit?<br />
Ich hätte gerne mehr Zeit für mich, Zeit zum Lesen<br />
ohne ständig auf die Uhr sehen zu müssen und Zeit für<br />
Fort- und Weiterbildung.<br />
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?<br />
Das wüsste ich selber gerne!<br />
Es hängt sicher auch<br />
davon ab, wo die Kinder bis<br />
dahin sind. Etwas möchte<br />
ich aber auf jeden Fall<br />
nachholen: zusammen mit<br />
meinem Mann durch die<br />
Länder rund ums Mittelmeer<br />
reisen, mit dem Rucksack.<br />
Das haben wir früher<br />
einfach nicht geschafft.<br />
FRAGEN & ANTWORTEN<br />
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