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erinnerungen - Deutsche Schule Kuala Lumpur

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FRAGEN & ANTWORTEN 38<br />

Fragen an Sebastian Geus, der an der DSKL seit neun Jahren<br />

Mathematik und Physik unterrichtet, seit sieben Jahren stellvertretender<br />

Schulleiter und seit zwei Jahren Oberstufenkoordinator ist. Ohne ihn gäbe<br />

es wahrscheinlich heute noch keine Laptopklassen an dieser <strong>Schule</strong>.<br />

Herr Geus, warum sind Sie Lehrer geworden?<br />

Aus Liebe zu meinen Fächern. Ich hoffe immer noch,<br />

dass sich die Begeisterung für diese auf Schülerinnen<br />

und Schüler überträgt.<br />

Sie waren ein begabter Fußballer. Wäre eine<br />

Sportkarriere eine Alternative gewesen?<br />

Wohl kaum, die Landesliga war schon so eine Art natürliche<br />

Grenze für mein Talent.<br />

Was waren die größten Herausforderungen, die<br />

Sie an der DSKL bewältigt haben?<br />

Inhaltlich gab es viele Herausforderungen, die wir stets<br />

im Team gelöst haben, wie z.B. die Einführung der Oberstufe,<br />

der Notebookklassen oder des Ganztagesbetriebes.<br />

Die größte Herausforderung besteht aber meiner<br />

Meinung nach in den vielen kleinen Entscheidungen, die<br />

man als Lehrer oder stellvertretender Schulleiter jeden<br />

Tag trifft.<br />

Was war Ihr schönstes Erlebnis an der DSKL?<br />

Der Gewinn des Talentwettbewerbs anlässlich der WM<br />

2006 mit unserem Computerspiel „KL-Quest“. Die Reise<br />

nach Berlin, die wir damals gewannen, war für mich<br />

besonders schön, weil wir direkt in meiner alten Gegend<br />

wohnten und z.B. meine alte <strong>Schule</strong> besuchten.<br />

Ich glaube, auch den Schülern hat es sehr gut gefallen.<br />

Sie waren stolz auf das Geleistete und ihre Präsentation<br />

im Olympiastadion fand viel Interesse.<br />

Wie sieht für Sie die optimale <strong>Schule</strong> aus?<br />

Das wäre eine <strong>Schule</strong>, in der die Schüler so motiviert<br />

sind, dass man tatsächlich nur noch als Experte<br />

und Moderator den Lernprozess unterstützt.<br />

Die Evaluation des Lernfortschritts sollte im stärkerem<br />

Maße von außen durch Vergleichsarbeiten<br />

erfolgen, so dass die Schüler im Lehrer nicht<br />

den Beurteiler sondern einen Lern-Coach sehen.<br />

Übrigens: Was die technische Ausstattung anbelangt,<br />

ist die DSKL für mich bereits optimal.<br />

Sie ziehen im Sommer zurück nach Berlin. Worauf<br />

freuen Sie sich am meisten?<br />

Meine Berliner Freunde (Tatsächlich, der Computer ist<br />

nicht mein bester Freund!), die Heimspiele von Tennis<br />

Borussia (4. Liga), meine Joggingstrecke, den morgendlichen<br />

Tagesspiegel, frische Schrippen (Berlinerisch für<br />

„Brötchen“), Zwiebelmettwurst, schnelles Internet, den<br />

sonntäglichen Tatort, die Berliner Kulturszene.<br />

Was werden Sie vermutlich am meisten vermissen?<br />

Sebastian Geus mit seinen Söhnen Paul und<br />

Pascal bei den Bundesjugendspielen 2002<br />

Tandoori Chikken,<br />

Roti Prata<br />

with Mushrooms<br />

and<br />

Cheese, Nam<br />

Tuk Beef Salad,<br />

Butter Prawns,<br />

Green Curry<br />

Chicken und<br />

noch viele andere<br />

Gerichte,<br />

die in Berlin<br />

nicht zu bekommen<br />

oder<br />

auf Dauer unbezahlbar<br />

sind.<br />

Die Menschen,<br />

die mir zu guten<br />

Freunden<br />

in <strong>Kuala</strong> Lum-<br />

pur wurden, werde ich nicht vermissen, denn nach meiner<br />

Erfahrung bleiben die Kontakte erhalten und man<br />

freut sich umso mehr, wenn man sich dann wieder trifft.<br />

Fragen an Zaini Zahari, seit 1990 als Französisch- und Englischlehrerin<br />

an der DSKL, ist das Bindeglied zum Gastland Malaysia, stellt<br />

Kontakt zu einheimischen Künstlern her und organisiert auch schon<br />

mal für Kollegen eine „malaysische“ Hochzeit im Reisfeld.<br />

Frau Zahari, wie viele Schulleiter haben Sie<br />

in Ihrer Zeit an der DSKL kommen und gehen<br />

sehen?<br />

Bisher sah ich fünf Schulleiter gehen und sechs kommen.<br />

Außerdem gibt es einen ständigen Wechsel bei<br />

den Kollegen, wie das an einer Auslandsschule üblich<br />

ist. Wenn Kollegen Freunde werden, ist es besonders<br />

schade, sie ziehen lassen zu müssen. Ein ehemaliger<br />

Kollege blieb in Malaysia, wir haben geheiratet.<br />

Was reizt Sie an der Arbeit an der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Schule</strong> besonders?<br />

Mir gefällt, dass die <strong>Schule</strong> klein und überschaubar ist.<br />

Dadurch hat man auch persönlichen Kontakt zu den<br />

Schülern, die man nicht selbst unterrichtet. Die Ausstattung<br />

der DSKL ist super, für meinen Unterricht gibt<br />

es alles, was ich brauche. Es herrscht ein gutes Arbeitsklima,<br />

weshalb ich noch nie in Erwägung gezogen habe,<br />

an einer großen internationalen <strong>Schule</strong> zu arbeiten.<br />

Ihre ersten Schützlinge haben die Schulzeit<br />

bereits hinter sich, studieren oder stehen schon<br />

im Beruf. Haben Sie noch Kontakt zu manchen?<br />

Ja, Kontakte gibt es immer wieder, nicht nur wegen<br />

meiner beiden Kinder, die den Großteil ihrer Schulzeit<br />

ebenfalls an der DSKL verbracht haben. Es ist schön<br />

zu sehen, wie sie erwachsen werden und ihren Weg<br />

finden.<br />

Welche lustige Begebenheit lässt Sie heute noch<br />

schmunzeln?<br />

In Petaling Jaya, Section 5, ganz in meiner Nähe, gibt<br />

es ein Haus, das mehrere Jahre lang von verschiedenen<br />

DSKL-Lehrerpaaren bewohnt wurde. Jedesmal etwa<br />

ein Jahr nachdem sie eingezogen waren, kam dort ein<br />

Baby und dann noch eins zur Welt. Insgesamt wurden<br />

in diesem Haus fünf Kinder geboren. Ist das nicht bemerkenswert?<br />

Die Kinder stehen mir heute noch sehr<br />

2004 mit Tochter Anna bei der Abschlussfeier der 10. Klasse<br />

nahe. Andere beliebte Lehrerwohnungen können nicht<br />

mit einer derartigen Geburtenrate aufwarten.<br />

Malaysia hat sich in den vergangenen Jahren<br />

stark gewandelt. Welche Herausforderungen sehen<br />

Sie darin für die DSKL?<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Schule</strong> ist so etwas wie eine Insel in <strong>Kuala</strong><br />

<strong>Lumpur</strong>. Entwicklungen im Land haben kaum Einfluss<br />

auf das Schulleben.<br />

Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit?<br />

Am liebsten lese ich und treffe mich mit Freunden und<br />

Freundinnen, für die ich dann auch gerne koche.<br />

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />

Ich fände es schön, wenn sich die DSKL mehr für das<br />

Gastland Malaysia öffnen würde, wenn ein Art Begegnungsschule<br />

entstehen würde. Es gibt zwar immer wieder<br />

Kontakte zu einheimischen Schülern oder Künstlern,<br />

die sind aber eher oberflächlich und sporadisch.<br />

Malaysia hat viel mehr zu bieten als das Expat-Leben,<br />

das die meisten kennen. Umgekehrt könnte ein regelmäßiger<br />

Austausch mit unserer <strong>Schule</strong> eine Bereicherung<br />

für junge Malaysier und Malaysierinnen sein.<br />

FRAGEN & ANTWORTEN<br />

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