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Tamm, Brigitta – Das Gebiet Vor Dem Repräsentationspalast Des

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DAS GEBIET VOR DEM REPRÄSENTATIONSPALAST DES DOMITIAN AUF DEM PALATIN 161<br />

und Malereien von Romansichten gestaltet, erhält dabei aber eine idealisierte oder zeittypische<br />

1. Einmal erscheint er ie eine romanische Burg mit Kolonettengalerien im Obergeschoss,<br />

Form<br />

einmal als eine Art konventioneller Ruinen mit Zu•gen vom Septizonium, Colosseum und —<br />

Turm von Babel<br />

2. Ein solches Bild kann man natürlich nicht mit dem <strong>Gebiet</strong> in der Mitte des<br />

dem<br />

Palatinhügels verbinden, aber es hat sein Interesse als Zeugnis für die neue Tradition, die sich nun<br />

über den Kaiserpalast bildet und die ihre Nachwirkung noch lang in die Zukunft hinein ausüben<br />

sollte.<br />

DIE RENAISSANCE<br />

Schon im i. Jahrhundert spürt man ein Interesse neuer Art für den Palatin. Gewiss war der<br />

Hügel „unbewohnt und voll von Weingärten“, wie Andrea Palladio sich unschuldig in der<br />

Beschreibung von Roms Altertümern ausdrückt, die er als Reiseführer verfasst und die die älteren<br />

existierenden Führer für Pilgrime ergänzen soll<br />

3. Aber trotz seiner Ländlichkeit war der Palatin<br />

keineswegs ein umfriedetes <strong>Gebiet</strong>. Im Hippodrom hat man eine Bildhauerwerkstatt, vermutlich<br />

aus dem i. Jahrhundert, gefunden<br />

4. Erlaubnis zum Graben wird denen ausgestellt, die Grund<br />

stücke erworben hatten, sicherlich häufig in der Absicht nach Antiken zu suchen<br />

und Antiquar wie Pirro Ligorio nahm an solchen Ausgrabungen teil<br />

5. Ein Künstler<br />

6. Es ist nicht undenkbar,<br />

dass diese Aktivität über solche Funde ausgegangen ist, die mit unserem <strong>Gebiet</strong> zusammenhängen,<br />

ohne dass wir die Möglichkeit haben, dies zu kontrollieren. Bianchini, der diese Periode als einen<br />

Teil der <strong>Vor</strong>arbeit zu seiner Publikation über die Ausgrabungen der 2oerJahre des i8.Jahrhunderts<br />

durchforscht hat, hat indessen die Aufzeichnungen des Bildhauers Vacca zitiert und bringt einige<br />

seiner Beobachtungen mit dem grossen Saal im <strong>Repräsentationspalast</strong> in Zusammenhang<br />

7.<br />

Wir wollen uns ein wenig mit der reichen Produktion von Karten und Veduten beschäftigen,<br />

die eine Zusammenfassung des Wissens und Spekulierens dieser Zeit über unser <strong>Gebiet</strong> enthalten.<br />

In dem Panorama von van Cleef von 15518, mit der Aussicht von Colle Oppio nach Westen,<br />

sieht man den Palatin schön ausgebreitet mit den wohlgeordneten Gärten des Capranicagrund—<br />

stückes im <strong>Vor</strong>dergrund und dem durch die Perspektivansicht zusammengedrängten Farnese<br />

grundstück auf der anderen Seite des Weges, der vom Titusbogen hinauf zum Palatin führt.<br />

1 Die Mauern Roms nehmen in einem Falle die Konturen<br />

eines Löwen an, vgl. Frutaz, Le piante, Tav. 33. Andere<br />

eigentümliche Darstellungen u.a. auch des Palatin, Tavv. 34,<br />

35, 39, 20, 340, 342, 145, 348 (Les triu riches heures du duc<br />

de Berry).<br />

2 Diese Phantasieruine scheint wieder und wieder auf Karten<br />

und ivialereien vom Ende des 35. Jahrhunderts bis s8o<br />

(Manazzale) aufzutauchen, vgl. Frutaz, Tavv. 82, 157, i6o,<br />

i66, 170, 326.<br />

L. Schudt, Le guide di Roma, Wien 1930, S. 26 und 336 ff.<br />

(über Palladio). Vgl. auch 1. 1. Boissard, I.Pars Ronianae ur—<br />

bis topographiae et antiquitatufn .<br />

. . Frankfurt<br />

3597, S. Pal—<br />

ladio hatte indessen eine <strong>Vor</strong>stellung vom Augustuspalast, die<br />

an Bufalini erinnert. (Vgl. S. x6, Anm. z.) Vgl. E. Forsman,<br />

Palladio e Vitruvio, Bollettino dcl centro internazionale di studi<br />

di architettura Andrea Palladio IV, 3962, S. 33 f.<br />

Lanciarii, Storia degli scaei 1, Roma 1902, S. II.<br />

Lanciani, Storia II, Kapitel über die Grundstücke des<br />

Palatin, S. 34—SS passim sowie La casa dei F1a.‘i negli orti<br />

farnesiani, Röm. Mut. 3894, S. isf.<br />

6 Lanciani, Storia II, S. 47.<br />

Bianchini, op. dt. S. 8 und 6o, Vacca, Memorie § 76.<br />

6 Die nachstehende Durchsicht von Karten mit Angaben<br />

u.a. über deren gegenseitige Abhängigkeit hätte ohne das<br />

monumentale Werk von A. D. Frutaz, Le piante di Roma,<br />

1—111, Roma 3962, nicht durchgeführt werden können.<br />

van Cleef‘s Panorama, als Frutaz‘ Karte Nummer io6 klassi<br />

fiziert, ist Taf. i8o abgebildet und im Textband (1. Testo)<br />

S. 165, behandelt. Nachstehend werden die Hinweisziffern<br />

n dieser Ordnung angegeben.

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