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Tamm, Brigitta – Das Gebiet Vor Dem Repräsentationspalast Des

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DAS GEBIET VOR DEM REPRÄSENTATIONSPALAST DES DOMITIAN AUF DEM PALATIN 165<br />

Vom Palatin sieht man die Ecke gegen das Colosseum hin am wenigsten und das Stadium ist<br />

ganz verdeckt, wie auch der Weg hinauf vom Titusbogen her. Die Farnesinischen Gärten treten<br />

mit ihrem säuberlich geordneten unteren Teil bei der Velia sowie einem baumbewachsenen oberen<br />

Teil hervor, wo Ruinen lediglich bei der eigentlichen westlichen Ecke hervorlugen. In der<br />

Mitte des Hügels ist ein hohes zweigeschossiges Gebäude und etwas mehr links ein sehr niedriger<br />

Bau. Sie dürften zu dem Casino gehören, das in den Farnesinischen Gärten errichtet wurde‘.<br />

Es scheint hier ungefähr an der Stelle des Larariums und des grossen Mittelsaales zu liegen, wie<br />

aber aus späteren Karten ersichtlich ist (Abb. s), dürfte es mehr nach der Grenze des Hügels zu<br />

gelegen haben.<br />

Die Karte des Tempesta zeigt, zusammen mit den beiden anderen, nicht viel mehr als dass man<br />

kaum damit rechnen kann, dass Ruinen des Frontteiles des <strong>Repräsentationspalast</strong>es bekannt<br />

waren. Bevor wir weitere Schlüsse ziehen, wollen wir Karten anderer Art studieren, solche die<br />

das antike Rom rekonstruiert vorstellen. Es ist klar, dass man hierbei von Ruinen ausging, sobald<br />

sich welche vorfanden, ebenso klar ist es, dass man sie recht eigenwillig ausdeutete. Ausgangspunkt<br />

und wichtigste <strong>Vor</strong>aussetzung für die Karten dieses Typs, die des Ligorio, des Du P&ac und des<br />

Cartaro, scheint Bufalini‘s grosser, auf Vermessungen beruhender Stadtplan von isi zu sein<br />

(Abb. io)2. Bufalini ignoriert ganz und gar die gleichzeitige Grundstückseinteilung und zeichnet<br />

Pläne der Ruinen, die vorhanden waren, aber in ergänzter und verbesserter Form. <strong>Vor</strong> allem<br />

strebt er danach die Bauten symmetrisch zu gestalten. Weiterhin zeichnet er an verschiedenen<br />

Stellen Namen von Gebäuden ein, die als Ruinen nicht aufgefunden werden konnten, die aber<br />

der gleichzeitigen antiquarischen Forschung ihre Plazierung zu verdanken haben<br />

3. Im <strong>Gebiet</strong> nahe<br />

beim Colosseum finden wir z.B. ein Quadratnetz, eine Systematisierung eines Ruinenkomplexes,<br />

den wir auf der Perspektivkarte des Du P&ac bemerkt haben (Abb. 8). wies wird als Tempel<br />

des Heliogabalus bezeichnet. Die Plazierung wird, wie wir früher gesehen haben, sowohl von<br />

der Antike her wie im Mittelalter gestützt. Mitten auf dem Palatin, auf unserem <strong>Gebiet</strong>, schreibt<br />

er T. IVNONIS SOSPITJ, T. MATRIS DEORVM, T. BACCHI. Hier hat er offenbar keine<br />

Anhaltspunkte in Form von Ruinen gehabt. Hinter dem <strong>Gebiet</strong> mit diesen Tempeln liegt ein<br />

stark rekonstruierter Plan vom Palast des Augustus, der den südwestlichen Teil des Hügels be<br />

deckt, jedoch von den Resten des Kaiserpalastes nach dem Circus Maximus hin ausgeht.<br />

Im Jahre 1573 gab Du Prac eine Karte aus, die das ganze antike Rom restauriert zeigt, eine<br />

wirklich bewundernswerte Leistung<br />

4. Die Stadt ist von Westen her gesehen und vor dem Palatin<br />

sieht man also die Sta. Anastasiakirche und den Circus Maximus. Der Kaiserpalast ist sehr gross—<br />

1 <strong>Das</strong> Casino wird bei R.omanellj, Horti Palatini Farnesiorurn, Karte behandle ich nicht, da sie einfacher ist und von Du<br />

Studi roniani VIII, s. 668, erwähnt und ist über dem Tricli— Pdrac‘s Rekonstruktionskarte ausgeht. (Frutaz 23, 0v. ‚x).<br />

nium und westlich vom Nymphaeum gelegen. 1-1. Schück, Für den Kaiserpalast vgl. Palladio‘s Zeichnung publiziert<br />

Ndgra asunrleningar till Antosiio Tempesta‘s Urbis Ronsae pro— von G. Zorzi, 1 disegni delle antichita di Andrea Palladio,<br />

spectus 1593. Arbcten utgivna med undcrstöd ur Vilheim Venezia ig, Abb. 243.<br />

Ekmans universitetsfond, Uppsala 1917, S. 17, nimmt <strong>Das</strong> meiste unvollständig oder gar nicht publiziert. Vgl.<br />

stattdessen an, dass die moderne Villa zum Matteigrundstück Jordan, Topographie 1:3, S. 8z 1 1.<br />

gehört. Fruraz 22, tav. 43—4, 5. 67 1. Sie ist nach dem Modell<br />

2 Bufalini ist Frutaz‘ Karte Nr 109, taV. 203, S. i68. Über die Ligorio‘s ausgeführt worden (S. 169).<br />

Autorität Bufalini‘s vgl. auch Introduzione S. 21. Cartaro‘s

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