13.01.2013 Aufrufe

Tamm, Brigitta – Das Gebiet Vor Dem Repräsentationspalast Des

Tamm, Brigitta – Das Gebiet Vor Dem Repräsentationspalast Des

Tamm, Brigitta – Das Gebiet Vor Dem Repräsentationspalast Des

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DAS GEBIET VOR DEM REPRÄSENTATIONSPALAST<br />

DES DOMITIAN AUF DEM PALATIN IN FOR<br />

SCHUNGSGESCHICHTLICHER BELEUCHTUNG*<br />

VON<br />

BIRGITTA TAMM<br />

EINLEITUNG<br />

Wenn man sich vorzustellen versucht, wie der <strong>Repräsentationspalast</strong> Domitians, die sogen.<br />

Domus Flavia, sich für den ausnahm, der auf dem Weg vom Titusbogen her zum Palatin hinauf<br />

stieg, muss man, meiner Meinung nach, zunächst zu folgenden drei Fragen Stellung nehmen:<br />

Wie war die Fassade ausgebildet? Wo lag der Eingang, oder lagen die Eingänge, zum Palast?<br />

Und auf welche ‘vVeise hatte die Fassade sich an die umgebende Stadtbebauung angepasst? Diese<br />

drei Fragen sind in den römisch—topographischen Schriften im Laufe der Zeiten sehr verschieden<br />

beantwortet worden. Was die Fassade selbst betrifft, so sind die Meinungsverschiedenheiten<br />

nicht geradezu radikal, abgesehen von den Fällen, in denen der mittlere der drei Säle hinter der<br />

<strong>Vor</strong>derwand des Palastes als ein Hof angesehen wird, was naturgemäss auf die Frage der<br />

Fassadengestaltung zurückwirkt. Aber die Auffassung des Mittelsaales als ein Hof wird gewöhnlich<br />

nicht in die Diskussionen über die Gestaltung der Fassade miteinbezogen, sondern erst wenn der<br />

Mitteiraum selbst beschrieben werden soll. Viele Gelehrte halten es indessen für unwahrscheinlich,<br />

dass der Raum überdeckt werden konnte<br />

1. Die Variationen zwischen den Auffassungen bei<br />

denen, die wirklich dazu Stellung genommen haben, wie die Fassade ausgesehen haben könnte,<br />

beziehen sich auf solche Dinge wie die Anzahl der Säulen und die Verzierung bei den Oberge—<br />

schossen, die man ohne Stütze von Fundmaterialien rekonstruieren muss<br />

* Für die Übersetzung des schwedischen Manuskripts ins<br />

Deutsche danke ich meinem Freund, Professor Wily<br />

Schwabacher.<br />

1 G. Giovannoni, La basilica dci Flavi sul Palatino, Atti dcl III<br />

Coswegno per la storia dell‘architettura, Roma 1940, S. 8s;<br />

P. H. Blanckenhagen, Flavische Architektur und ihre Dekora<br />

tion untersucht am Nervaforum, Berlin 1940, S. 139. Man darf<br />

vermuten, dass die Frage in dieser Zeit häufig diskutiert<br />

wurde. Vgl. G. Lugli, Roma antica. II centra monumentale,<br />

Roma 1946, S. 489, wo er über die Decke der Aula im Zweifel<br />

ist, während er in Nuove forme dell‘architettura romana nell‘eta<br />

dei Flavi, Atti del III Convegno (siehe oben) S. 96 ein Tonnengewölbe<br />

annimmt.<br />

2. (Abb. 1, 2.)<br />

2 F. Bianchini nimmt bei seiner Rekonstruktion in II palazzo<br />

de‘Cesari, Verona 1783, Tav. 17 Arkaden und doppelte<br />

Pilaster an (unsere Abb. 16); F. Dutert, ‘tude et restauration<br />

du palais public des Cdsars sur le mont Palatin, Ren. arch., Paris<br />

1873, pl. II: 22 Säulen: F. Reber, Die Ruinen Roms, Leipzig<br />

1879, 28, wenn man die doppelten auf den drei vorspringenden<br />

Podien mitrechnet. R. Lanciani, Ruins and Excanations<br />

ofAncient Rome, London 1879, legt einen Plan mit sogar 33<br />

Säulen in der Fassade vor. W. J. H. Hough, Menwirs of the<br />

American Academy in Rome II, New York 1918, SetZt 19 in<br />

seinen Rekonstruktionspian ein; E. Graf Haugwitz, Der<br />

Palatin. Seine Geschichte und seine Ruinen, Rom 1901, mit der<br />

bekannten Rekonstruktion von Tognetti, nimmt zz an, was<br />

dann die gewöhnlichste Anzahl bleibt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!