Das Schwimmbad & der Hot-Whirl Pool
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Die Chemikalien<br />
Chlorgas<br />
Elementares Chlor (CI2) kommt unter Druck in flüssiger Form (Stahlfässer, Stahlzylin<strong>der</strong>)<br />
in den Handel. Bei <strong>der</strong> Entnahme bewirkt die Druckmin<strong>der</strong>ung eine Vergasung<br />
des Chlors, das sich dann im Wasser löst. Hierbei bildet sich die bereits<br />
erwähnte unterchlorige Säure HCIO (auch Hypochlorige Säure genannt) und<br />
Salzsäure HCI. Bei <strong>der</strong> weit verbreiteten “indirekten Chlorung” wird eine Chlorlösung<br />
mit etwa 3 g/l Chlor hergestellt und dem filtrierten Wasser zudosiert. Bei<br />
diesem Verfahren werden also gleich zwei Säuren dem Beckenwasser zugeführt,<br />
so dass bei weichen Wässern (Karbonathärte unter 9°dH entspricht 3,2 mmol/l<br />
Säurekapazität) in <strong>der</strong> Regel Maßnahmen zur pH-Wertstabilisierung erfor<strong>der</strong>lich<br />
werden (siehe Seite 22). Chlorgas für die Desinfektion von Schwimmbeckenwasser<br />
sollte den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> EDIN EN 937 (Chlor zur Wasseraufbereitung)<br />
entsprechen.<br />
Für den Umgang mit flüssigem Chlor sind nicht nur die Betriebsanweisung des<br />
Herstellers <strong>der</strong> Chlorgasanlage zu beachten, son<strong>der</strong>n auch die einschlägigen<br />
Vorschriften zur Unfallverhütung strikt einzuhalten. Die Chlorgasgeräte müssen<br />
<strong>der</strong> DIN 19606 entsprechen, diese beinhaltet die wesentlichen Bestandteile einer<br />
Chlorgasanlage, den Betrieb und die Aufstellung.<br />
Elektrolyseverfahren<br />
Eine Alternative zur Verwendung von Chlorgas stellt das Elektrolyseverfahren<br />
dar. Hierbei wird Natriumchlorid durch Gleichstrom zu Chlorgas umgesetzt.<br />
Ohne näher auf den Mechanismus einzugehen, gilt, dass bei <strong>der</strong> Elektrolyse an<br />
<strong>der</strong> positiven Elektrode Chlor und an <strong>der</strong> negativen Elektrode Natronlauge und<br />
Wasserstoff entstehen (siehe Seite 58).<br />
Auf Grund <strong>der</strong> räumlichen Nähe <strong>der</strong> beiden Elektroden verbindet sich das Chlorgas<br />
mit <strong>der</strong> Natronlauge und es entsteht Natriumhypochlorit.<br />
Arbeitet die Elektrolyseanlage nicht mit im <strong>Schwimmbad</strong>ewasser vorhandenem<br />
Natriumchlorid (Meerwasser o<strong>der</strong> Sole), son<strong>der</strong>n mit einer Dosierlösung (NaCl o<strong>der</strong><br />
HCl), so sollte diese mit vollentsalztem Wasser (Verhin<strong>der</strong>ung von Kalkablagerungen<br />
an den Elektroden) als 3 - 5%ige Natriumchloridlösung angesetzt werden.<br />
Da nur ungefähr 20 % des vorhandenen Natriumchlorids bei <strong>der</strong> Elektrolyse<br />
umgesetzt werden, gelangt ein erheblicher Anteil nicht umgesetzter Chloride in<br />
das Schwimmbeckenwasser und trägt zur Chloridanreicherung bei.<br />
Elektroanalyseanlagen bedürfen einer regelmäßigen Wartung.<br />
Die Elektroden haben eine begrenzte Lebensdauer und müssen entsprechend<br />
den Herstellerangaben periodisch ausgetauscht werden. Auch während <strong>der</strong><br />
Betriebszeit eines Elektrodenpaares kommt es zu Ablagerungen von Kalk. Eine<br />
regelmäßige Reinigung <strong>der</strong> Elektroden mit Salzsäure ist deshalb notwendig.<br />
Wird diese nicht durchgeführt, kommt es zu Fehlfunktionen <strong>der</strong> Anlage. Nähere<br />
Einzelheiten zum Betrieb und zur Pflege <strong>der</strong> Anlage entnimmt man <strong>der</strong> Bedienungsanleitung<br />
des Herstellers.<br />
Für Elektrolyseverfahren gelten die gleichen Grenzwerte und Analyse-notwendigkeiten<br />
wie für alle an<strong>der</strong>en Aufbereitungsverfahren unter Verwendung von<br />
Chlor- bzw. Chlorverbindungen.<br />
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