14.01.2013 Aufrufe

Hessenmed Magazin Ausgabe Oktober 2010.pdf

Hessenmed Magazin Ausgabe Oktober 2010.pdf

Hessenmed Magazin Ausgabe Oktober 2010.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

hessenmed •M a g a z i n Nr. 1 • 2010 17<br />

SGBV<br />

in Kassel und Vorstandsmitglied des hessenmed-Mitgliedsnetzes DOXS. „Wer macht<br />

zum Beispiel die Hausbesuche?“, fragt konkret der Kasseler Allgemeinmediziner und<br />

DOXS-Vorstandskollege Dr. Stefan Pollmächer. „Da ist alles im Dunkeln“, beschreibt<br />

auch der Freiburger Medizinrechtler und 116b-Spezialist Holger Barth die Situation.<br />

Nach Einschätzung des Gesundheitsnetzes Osthessen (GNO) geht das Problem in Fulda<br />

schon heute auf Kosten der Patienten. Das dortige Klinikum schicke Patienten mit bereits<br />

vorgefertigten Überweisungsscheinen zu den Ärzten. „Wir können Ihre Behandlung<br />

sonst nicht abrechnen und müssen sie umsonst behandeln“, zitieren Patienten<br />

die Klinik. Zu einer rechtssicheren Kooperation zwischen Klinik und niedergelassenen<br />

Ärzten sei es bislang nicht gekommen, bedauert Dr. Christoph Müller, Vorstandsmitglied<br />

im osthessischen Ärzte-Netz. Und auch er sieht die Gefahr einer Bereinigung des<br />

KV-Budgets. „Unsere Regelleistungsvolumen sind an der Grenze zum Überleben, noch<br />

weiter dürfen sie nicht absinken und schon gar nicht zugunsten der Krankenhäuser.“<br />

Eine Überweisung in eine 116b-Klinik gilt für drei Jahre. Doch hessenmed kam in<br />

seiner Sitzung Ende Mai zu der Überzeugung, dass die Ärzte sich das Doppelabrechnungsproblem<br />

der Kassen nicht zu eigen machen sollten. Wenn ein Patient eine<br />

Behandlung bei einem niedergelassenen Arzt wünsche, müsse der das auch ganz<br />

normal abrechnen, betont der Kasseler Allgemeinmediziner und hessenmed-Vorstandsmitglied<br />

Dr. Uwe Popert.<br />

Fehlende Transparenz, unklare Abgrenzung,<br />

ungleiche Startbedingungen<br />

Neben der fehlenden Transparenz und unklarer Abgrenzung sind es vor allem ungleiche<br />

Startbedingungen, die aus Sicht der niedergelassenen Ärzte zu einem „ungeordneten<br />

Wettbewerb“ führen. „Dies ist ein ungleicher, verdrängender Marktwettbewerb<br />

zulasten der niedergelassenen Ärzte“, bewertet GNO-Vorstandsmitglied Dr. Christoph<br />

Müller die Situation in Fulda.<br />

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) tut das Ihre dazu: Sie beschränkt sich<br />

nicht darauf, im Interesse ihrer Mitglieder „eine offensive Zulassung“ der Kliniken zu<br />

116b-Behandlungen zu fordern. „Kliniken müssen künftig zu gleichen Konditionen an<br />

der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen dürfen“, schickte DKG-Geschäftsführer<br />

Georg Baum im Mai hinterher – freilich ohne „eine Ausweitung der gescheiterten ärztlichen<br />

Bedarfsplanung auf die Krankenhäuser“. Und wo die Kliniken wachsen wollen,<br />

sollen andere Platz machen. Baum: „Unterstützend ist es richtig, die doppelte Facharztschiene<br />

zurückzufahren.“<br />

Offener lässt sich eine Kampfansage kaum formulieren. hessenmed hofft, dass sich<br />

dagegen nicht nur die Fachärzte, sondern auch die weniger betroffenen Allgemeinarzt-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!