Hessenmed Magazin Ausgabe Oktober 2010.pdf
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Blick von der Plesse auf Wanfried © Hermann Müller<br />
DOXS-Akademie:<br />
Kompetent, komprimiert, kostengünstig<br />
Eine weitere Möglichkeit, die Mitgliedsbeiträge wieder<br />
hereinzuholen, bietet die DOXS-Akademie. Dieser Zweig<br />
der DOXS eG organisiert betriebswirtschaftlich sinnvolle<br />
und zertifizierte Fortbildungen für Ärzte, Psychotherapeuten<br />
und für medizinisches Fachpersonal. Für Mitglieder<br />
sind die Veranstaltungen überwiegend kostenlos. Themen<br />
unter anderem: Arbeitserleichterung und Zeitersparnis,<br />
Grundlagen für IV-Verträge, Qualitätsmanagement,<br />
Qualitätssicherung, Behandlungspfade. Auch Workshops<br />
zur Abrechnung nach der GOÄ und von IGeL-Leistungen<br />
sowie ein Strahlenschutzkurs stehen auf dem Programm.<br />
Überdies wird im Dezember eine Veranstaltung angeboten,<br />
mit der Ärzte ihrer Fortbildungspflicht für die DMP<br />
Asthma, COPD, Diabetes mellitus Typ 2 und KHK an einem<br />
Abend nachkommen können.<br />
Ärzte bündeln ihre Verhandlungsmacht<br />
Die DOXS-Medizintechnik GmbH und die DOXS-Akademie<br />
standen von Anfang an auf der Agenda der „Väter“<br />
und „Mütter“ der Genossenschaft. Vertreter 14 verschiedener,<br />
bis dahin teilweise konkurrierender nordhessischer<br />
Ärztenetze hatten die Gründung im November 2007 initiiert<br />
– jedoch nicht erwartet, dass sie damit auf ein derart<br />
großes Interesse stoßen würden. Fast ein Drittel der insgesamt<br />
rund 1.800 niedergelassenen Ärzte in Nordhessen<br />
kamen zur Gründungsversammlung in die Kasseler Stadthalle.<br />
„Ärzte bündeln ihre Verhandlungsmacht“ titelte die<br />
Hessische Allgemeine, nicht wenige sprachen von „Revolution“<br />
und von einem „historischen Moment“.<br />
Der große Zulauf hatte einen Grund: Zuvor hatte der Verband<br />
der Ersatzkassen (VdEK) in Nordhessen den Systemausstieg<br />
geprobt und verkündet, er wolle in Kassel und<br />
Umgebung die gesamte ambulante Versorgung für ihre<br />
– geschätzte 2.000 – Versicherten außerhalb der Kassen-<br />
hessenmed •M a g a z i n Nr. 1 • 2010 25<br />
ärztlichen Vereinigung (KV) organisieren und nach § 73c<br />
SGB V ausschreiben. Das sorgte für Wirbel, nicht nur bei<br />
der KV Hessen: Viele Niedergelassene waren verunsichert.<br />
Das Projekt wurde am Ende zwar nicht realisiert, doch ein<br />
befürchteter Verdrängungswettbewerb war für viele der<br />
Grund, sich der Genossenschaft anzuschließen.<br />
Mit viel Energie gingen ein 15-köpfiger Aufsichtsrat und<br />
der von ihm eingesetzte (damals noch fünfköpfige, inzwischen<br />
dreiköpfige) Vorstand ans Werk – und sie konnten<br />
alsbald die ersten Projekte realisieren. So schlossen sie<br />
mit dem Rotkreuz Krankenhaus Kassel einen IV-Vertrag zur<br />
Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen<br />
(Palliativ-Vertrag) und sie beteiligten sich gemeinsam mit<br />
der Regionalmanagement Nordhessen GmbH an einem<br />
Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und<br />
Forschung (BMBF) mit dem Titel „Gesundheitsregionen<br />
der Zukunft“. Mehr als 80 Regionen aus ganz Deutschland<br />
beteiligten sich und Nordhessen gehörte zu den<br />
20 Gewinnern der im Juni 2008 abgeschlossenen ersten<br />
Wettbewerbsstufe.<br />
Elektronische Vernetzung<br />
der Mitgliedspraxen<br />
Eines der innovativen Projekte, das die DOXS im Rahmen<br />
des Wettbewerbs anschoben: Ein Modellversuch zur Vernetzung<br />
von zunächst 100 Arztpraxen. Die elektronische<br />
Vernetzung über gesicherte ISDN-Leitungen von Rechner<br />
zu Rechner soll einen schnelleren und sicheren Austausch<br />
von Untersuchungsergebnissen ermöglichen und<br />
damit eine kostengünstigere und bessere Versorgung der<br />
Pati enten gewährleisten. Als weiteres Argument für eine<br />
solche Vernetzung niedergelassener Ärzte untereinander<br />
führen die Initiatoren die bessere Konkurrenzfähigkeit an:<br />
Niedergelassene Ärzte müssten sich zunehmend gegen<br />
Medizinische Versorgungszentren und an Krankenhäuser<br />
angegliederte Ambulanzen behaupten, deren Befürworter<br />
die gute Vernetzung dieser Zentren ins Feld führen.<br />
Bad Karlhafen an der Weser