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(Saison 2011/2012): MT Melsungen - Rhein-Neckar Löwen

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10 Interview<br />

„Man darf nur<br />

nicht gleich resignieren“<br />

Andy Schmid freut sich über mehr Einsatzzeiten in seiner zweiten <strong>Saison</strong><br />

Es gab nicht wenige Stimmen, die Andy Schmid nach der abgelaufenen <strong>Saison</strong> deutlich<br />

kritisierten, nachdem die Leistungen des Spielmachers in seinem ersten Jahr bei<br />

den Badenern zu schwankend und in der Summe nicht so gut waren, wie im Vorfeld<br />

erwartet wurde. Mit großen Hoffnungen war der Schweizer im Sommer 2010 aus der<br />

dänischen Liga zu den <strong>Löwen</strong> gewechselt, um sich in der stärksten Liga der Welt zu<br />

behaupten. Dafür hatte er sogar ein Angebot des FC Barcelona ausgeschlagen. Schmid<br />

selbst litt darunter, sein eigentliches Potenzial nicht abrufen zu können und nahm sich<br />

deshalb vor, es sich selbst und seinen Kritikern zu zeigen. In der ersten Phase der<br />

<strong>Saison</strong> ist dem 28-Jährigen dies eindrucksvoll gelungen und auf dieser zuletzt erfolgreichen<br />

Welle will er weiterreiten. Wie er es schaffte, die Misserfolge des Vorjahres aus<br />

seinem Kopf zu verbannen und welche Ziele er mit den <strong>Löwen</strong> hat, verrät der sympathische<br />

Schweizer im Interview.<br />

Hallo Andy, Du befi ndest<br />

Dich in blendender Verfassung.<br />

Was hast Du in diesem<br />

Jahr anders gemacht?<br />

Das ist schwer pauschal zu<br />

sagen. Ich hatte insgesamt<br />

eine gute Vorbereitung und<br />

habe mir dadurch ein Stück<br />

weit das Vertrauen beim Trainer<br />

erspielt. Im Profi sport ist<br />

es wichtig, dass man nicht<br />

nur selbst von sich überzeugt<br />

ist, sondern auch das Vertrauen<br />

von wichtigen Personen<br />

um einen herum genießt.<br />

Und das Vertrauen des Trainers<br />

ist jetzt da?<br />

Ja, zumindest spüre ich das<br />

so. Ich habe ja in den vergangenen<br />

zwei Monaten<br />

nicht neu Handball spielen<br />

gelernt. Ich wusste ja, dass<br />

ich Handball spielen kann,<br />

gleichzeitig wusste ich aber<br />

auch, dass ich das in meinem<br />

ersten Jahr bei den <strong>Löwen</strong><br />

nicht gezeigt habe.<br />

Gab es eine besondere Situation,<br />

in der sich die Sachlage<br />

geändert hat?<br />

Nein, die gab es nicht. Ich<br />

habe nach dem Ende der abgelaufenen<br />

<strong>Saison</strong> ganz bewusst<br />

probiert, im Kopf die<br />

Sache abzuhaken. Ich habe<br />

mir gesagt, dass jetzt eine<br />

neue Ära beginnt und ich es<br />

mir und den Leuten zeigen<br />

will, dass ich ein guter Spieler<br />

bin. Das letzte Jahr war<br />

für mich wirklich unbefriedigend,<br />

im zweiten Halbjahr<br />

habe ich kaum noch gespielt<br />

und das hat mir einen kleinen<br />

Knacks verpasst.<br />

Wie meinst Du das?<br />

Naja, Handball ist nicht allein<br />

mein Beruf, sondern der<br />

Sport macht mir sehr, sehr<br />

viel Freude. Und ein Stück<br />

weit hatte ich meine Freude<br />

verloren, weil ich unzufrieden<br />

war und wenig gespielt<br />

habe. Die Probleme, die man<br />

sportlich hat, nimmt man<br />

schließlich auch mit nach<br />

Hause und das wirkt sich<br />

dann auch auf das Privatleben<br />

aus.<br />

Wie konntest Du diese Spirale<br />

durchbrechen?<br />

Ich war während der Sommerpause<br />

viel in der Schweiz<br />

und meine Familie sowie<br />

meine Freunde haben mich<br />

unterstützt. Auch sie haben<br />

gesagt, dass sie mich auf dem<br />

Feld gar nicht mehr erkannt<br />

haben, weil ich völlig ohne<br />

Selbstvertrauen ge spielt<br />

habe. Es hat mir geholfen,<br />

dass mir dies auch Personen<br />

gesagt haben, die mir nahe<br />

stehen.<br />

Also Krisenbewältigung in<br />

der Heimat?<br />

Ich wusste, dass es in meiner<br />

Karriere auch mal eine Talfahrt<br />

gibt. Das ist ja völlig<br />

normal, auch wenn es in den<br />

Jahren zuvor für mich sehr<br />

steil nach oben ging. Man<br />

darf ja nicht gleich resignieren,<br />

wenn es mal nicht mehr<br />

läuft, dessen bin ich mir bewusst.<br />

Aktuell läuft es dafür richtig<br />

gut. Bist Du jetzt in Deiner<br />

Bestform?

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