15.01.2013 Aufrufe

(Saison 2011/2012): MT Melsungen - Rhein-Neckar Löwen

(Saison 2011/2012): MT Melsungen - Rhein-Neckar Löwen

(Saison 2011/2012): MT Melsungen - Rhein-Neckar Löwen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Grenzenlos<br />

SEHA League<br />

Ausweg aus der Eintönigkeit<br />

Sechs Staaten bilden neue Spielklasse / Ungarn und Slowenien auf der Warteliste<br />

Die jugoslawische Liga gehörte<br />

früher zu den stärksten<br />

der Welt. Teams wie<br />

Metaloplastika Šabac, Proleter<br />

Zrjenjanin oder Partizan<br />

Bjelovar mischten den<br />

Kontinent auf. Der Zerfall<br />

der Sozialistisch Föderativen<br />

Republik Anfang der 90er<br />

brachte zwar den Teilstaaten<br />

die lang ersehnte Unabhängigkeit,<br />

in punkto internationaler<br />

Wettbewerbsfähigkeit verloren sie allerdings an<br />

Boden, was natürlich auch am Spielerexodus ihrer größten<br />

Talente lag. Die Ligen in den einzelnen Teilrepubliken<br />

stellen für die großen Klubs keine Herausforderung<br />

mehr dar. So gewann zum Beispiel der sechsfache jugoslawische<br />

Champion RK Zagreb alle 20 (!) Ausgaben der<br />

kroatischen Meisterschaft seit 1992. Um einen Ausweg<br />

aus der Eintönigkeit zu fi nden, wurde in diesem Sommer<br />

die SEHA League ins Leben gerufen. Ein Porträt.<br />

SEHA steht für „South East<br />

Handball Association“ und<br />

vereint Klubs aus fünf ehemaligen<br />

Teilrepubliken plus Tatran<br />

Prešov aus der Slowakei<br />

(siehe Kasten). Hätte der KS<br />

Kielce die Qualifi kation zur<br />

Champions League verpasst,<br />

wäre auch der polnische Vizemeister<br />

dabei gewesen.<br />

Bei aller Euphorie für dieses<br />

Projekt stand es zunächst<br />

jedoch lange auf der Kippe,<br />

selbst nach dem ersten Spieltag,<br />

der am 11. September<br />

begann, war noch nicht klar,<br />

ob die neue Liga überleben<br />

würde. So musste die eigentliche<br />

Auftaktpartie zwischen<br />

RK Zagreb und Partizan Belgrad<br />

abgesagt werden, weil<br />

die Serben aufgrund der Absage<br />

eines potenziellen Liga-<br />

Sponsors in letzter Sekunde<br />

vom Zug sprangen. Ein Er-<br />

satz war allerdings schnell<br />

gefunden: Metaloplastika<br />

Šabac, der Top-Klub der 80er<br />

Jahre, sprang kurzerhand in<br />

die Bresche und bringt eine<br />

Prise Nostalgie in die Runde.<br />

Der Start der neuen Liga<br />

verlief erwartungsgemäß<br />

etwas chaotisch. Die Tabelle<br />

(siehe Seite 54) ist noch<br />

schief, die Hallen nicht ganz<br />

ausverkauft, die Finanzierung<br />

unklar. Mindestens<br />

eine Million Euro muss jeder<br />

Teilnehmer als Budget aufbringen.<br />

Aber die beteiligten<br />

Teams sind mit Feuereifer<br />

bei der Sache. So verzichtet<br />

RK Zagreb etwa auf die<br />

Teilnahme in der heimischen<br />

Premijer liga und steigt dort<br />

ebenso wie der RK Našice<br />

erst in der Meisterrunde ein.<br />

Das Team um Spielmacher<br />

Ivano Balić gilt als Top-Fa-<br />

„Stärkste Liga nach der HBL“: Ivano Balić und Zagreb spielen in der SEHA League.<br />

vorit, hat aber bereits einen<br />

Minuspunkt auf dem Konto.<br />

Der Modus der Zwölfer-Liga<br />

ist klar strukturiert: Es gibt<br />

keinen Absteiger, die ersten<br />

Vier qualifi zieren sich für<br />

das Final Four, das in Sarajevo<br />

ausgetragen wird. Startplätze<br />

für einen internationalen<br />

Wettbewerb sind nicht<br />

ausgeschrieben, die müssen<br />

sich die Teams nach wie vor<br />

in der Heimat ergattern. „Das<br />

ist ein großartiges Projekt,<br />

das das Niveau in unseren<br />

Breitengraden deutlich steigern<br />

wird“, freute sich Balić.<br />

„Wir brauchen diesen Konkurrenzkampf,<br />

um die Hallen<br />

zu füllen und die Talente<br />

besser zu entwickeln. Es<br />

ist natürlich ein finanzieller<br />

Kraftakt, den die Vereine<br />

stemmen müssen. Wenn die<br />

SEHA League aber die ersten<br />

Jahre überlebt, wird sie bald<br />

hinter der HBL die zweitstärkste<br />

Liga der Welt sein.“ In<br />

Zagreb ist zunächst auch die<br />

Geschäftsstelle der SEHA<br />

League angesiedelt.<br />

Von den ehemaligen jugoslawischen<br />

Teilstaaten fehlt<br />

derzeit noch Slowenien. Die<br />

Alpenrepublik – die zu Titos<br />

Zeiten im Handball keine<br />

DIE TEILNEHMER <strong>2011</strong>/12<br />

55<br />

Rolle spielte, aber mit Velenje,<br />

Koper und Celje mittlerweile<br />

Schaufensterware anbieten<br />

kann – hat wie Ungarn<br />

einen Beobachterstatus. Gut<br />

möglich, dass beide Länder<br />

in der kommenden <strong>Saison</strong><br />

einsteigen. �<br />

RK Zagreb RK Našice Metalurg Skopje Vardar Skopje<br />

KROATIEN MAZEDONIEN<br />

Lovćen Cetinje Sutjeska Nikšic Roter Stern Metaloplastika<br />

Belgrad Šabac<br />

MONTENEGRO SERBIEN<br />

Borac<br />

Banja Luka<br />

Bosna Sarajevo Izviđac<br />

Ljubuški<br />

Tatran Prešov<br />

BOSNIEN UND HERZEGOWINA SLOWAKEI

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!