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(Saison 2011/2012): MT Melsungen - Rhein-Neckar Löwen

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26 Bundesliga aktuell<br />

Füchse Berlin<br />

Problem Doppelbelastung<br />

Hauptstädter starten erstmals in der Königsklasse – und straucheln in der Liga<br />

Mit vielen Vorschusslorbeeren<br />

sind die Füchse Berlin<br />

in die aktuelle <strong>Saison</strong> gestartet.<br />

Nach dem dritten<br />

Rang aus der Vorsaison<br />

und der erstmaligen Qualifi<br />

kation für die Champions<br />

League galten die Hauptstädter<br />

als Hauptkonkurrent<br />

für den Titelverteidiger<br />

HSV Hamburg und den ewigen Favoriten THW Kiel.<br />

Zumal mit dem spanischen Nationalspieler Iker Romero<br />

vom FC Barcelona ein – wenn auch in die Jahre gekommener<br />

– Top-Mann verpfl ichtet wurde. Die neue Runde<br />

begann für die Füchse in der Tat sehr vielversprechend.<br />

Obwohl sie kein Spiel mit mehr als drei Toren Unterschied<br />

gewannen, legten sie gleich mal vier Siege vor, darunter<br />

auch ein 26:25 gegen den HSV Hamburg. Dann<br />

aber folgte die kalte Dusche in Göppingen…<br />

Zunächst schien in der EWS-<br />

Arena alles nach Plan zu laufen.<br />

Nach knapp zehn Minuten<br />

führten die Berliner mit<br />

sage und schreibe 6:0. Der<br />

Rest würde Routine sein,<br />

dachten sich anscheinend<br />

die Vorderleute von Nationalkeeper<br />

Silvio Heinevetter<br />

nach diesem Blitzstart und<br />

waren in Gedanken wohl<br />

schon beim Champions-<br />

League-Auftakt in Čechov.<br />

Ein Fehler, wie sich herausstellen<br />

sollte. Denn nach<br />

dem zwischenzeitlichen<br />

3:8 legten die Göppinger<br />

bis zur Pause ihrerseits einen<br />

9:1-Zwischenspurt hin<br />

und gingen mit einem 12:9<br />

in die Kabine. Ein mageres<br />

Törchen in 17 Minuten! Der<br />

Schock im Fuchsbau saß tief.<br />

So tief, dass die Sieben von<br />

Trainer Dagur Sigurðsson<br />

den Spieß nicht mehr umdrehen<br />

konnte, am Ende hieß es<br />

24:26, weder Romero noch<br />

Topscorer Sven-Sören Christophersen<br />

konnten die erste<br />

<strong>Saison</strong>niederlage verhindern.<br />

Iker Romero Fernández hat<br />

einen Vertrag bis 2014 unterschrieben<br />

und seine Innenstadt-Wohnung<br />

mit Blick auf<br />

die berühmte Tauentzienstraße<br />

längst bezogen. Der Baske<br />

soll dem Hauptstadt-Klub<br />

das verleihen, was ihm bislang<br />

noch fehlte: Den Geruch<br />

von Erfahrung, Titeln und<br />

Weltklasse. Mit gerade mal<br />

1,8 Toren pro Partie und erst<br />

einem verwandelten Siebenmeter<br />

(bei vier Versuchen)<br />

hinkt der Rückraumspieler<br />

den Erwartungen noch etwas<br />

hinterher. Immerhin:<br />

Beim Königsklassen-Debüt<br />

bei den „Bären“ aus Čechov<br />

ließen sich Romero und Co.<br />

nicht lumpen. „Es ist großartig,<br />

direkt im ersten Spiel<br />

gegen den russischen Mei-<br />

ster einen Punkt geholt zu<br />

haben“, freute sich Manager<br />

Bob Hanning nach dem<br />

31:31 in der Moskauer Trabantenstadt,<br />

auch wenn nach<br />

der 18:15-Pausenführung<br />

durchaus ein Sieg im Bereich<br />

des Möglichen lag. Wieder<br />

überragte Christophersen mit<br />

neun Toren, Jevgenij Pevnov<br />

– Neuzugang von der TSG<br />

Friesenheim – netzte gegen<br />

seine Landsleute einmal ein.<br />

Hanning selbst hatte die weite<br />

Reise gar nicht angetreten,<br />

weil er am vergangenen Wo-<br />

chenende den Berliner Landesorden<br />

– die höchste Auszeichnung<br />

der Hauptstadt<br />

– erhielt.<br />

Der nächste Gegner in<br />

der Königsklasse heißt nun<br />

KS Kielce. Der polnische<br />

Vizemeister, der sich erst<br />

im Wildcard-Finale zu Hause<br />

gegen die <strong>Löwen</strong> nach<br />

Verlängerung durchgesetzt<br />

hatte, gastiert am Sonntag<br />

in der Max-Schmeling-Halle.<br />

Danach geht es für die<br />

Füchse im Drei-bis-Vier-<br />

Tage-Rhythmus weiter. Auf<br />

Dauer wird sich dann zeigen,<br />

wie die in den vergangenen<br />

Jahren international nur zuschauenden<br />

Berliner mit<br />

dieser Doppelbelastung klarkommen.<br />

Für Heinevetter ist die Terminhatz<br />

nach eigener Aussage<br />

kein Problem: „Wenn wir<br />

mehr Spiele haben, müssen<br />

wir nicht so viel trainieren“,<br />

sagte der Nationalkeeper –<br />

und dachte dabei wohl nicht<br />

an die schwarzen 17 Minuten<br />

von Göppingen.<br />

�<br />

Berlins prominenter Neuzugang Iker Romero tankt sich gegen zwei Göppinger durch. Die<br />

erste <strong>Saison</strong>niederlage konnte aber auch er nicht verhindern.

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