12 Interview Sicher ist es aktuell so, dass die Beine und die Arme lockerer werden, weil es besser läuft. Auch im Kopf werde ich lockerer, aber es ist sicher noch Potenzial nach oben da, das würde ich schon sagen. Es ist noch Raum nach oben da, weil ich bestimmt noch mehr Verantwortung übernehmen kann. Aber man soll ja nicht immer gleich zwei oder drei Schritte auf einmal machen wollen, sondern behutsam vorgehen. Genau das ist mein Plan. Wie würdest Du das Spiel der <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> im Vergleich zum Vorjahr beschreiben? Ich denke, dass unser Spiel insgesamt etwas schneller und spielerischer geworden ist. Žarko Šešum und Krzysztof Lijewski wollen die Dinge auf dem Feld auch spielerisch lösen und das tut uns insgesamt gut. Außerdem ist die Verantwortung jetzt auf mehreren Schultern verteilt, nachdem Ólafur Stefánsson in der vergangenen <strong>Saison</strong> viele Entscheidungen getroffen hat. So sind wir jetzt vielleicht ein Stück weit schwieriger auszurechnen. Alle sechs Rückraumspieler können Tore werfen und Entscheidungen treffen. Welche Entwicklungsmöglichkeiten haben die <strong>Löwen</strong> als Team? Ich habe ein sehr gutes Gefühl, was das Mannschaftsgefüge angeht. Wir verfügen über eine junge, hungrige Truppe, die bereit ist, füreinander einzustehen. Das haben wir gegen den HSV gezeigt, als wir als Mannschaft überzeugt und deshalb gewonnen haben. Was passiert, wenn wir das nicht schaffen, mussten wir leider gegen Hannover erleben. Ich bin aber überzeugt, dass wir uns jetzt von Spieltag zu Spieltag als Mannschaft präsentieren, an einem Strang ziehen und uns deshalb auf gutem Niveau stabilisieren können. Welche Ziele hast Du persönlich mit den <strong>Löwen</strong> in dieser Spielzeit? Ich will möglichst jedes Spiel gewinnen. In der Liga wird „Es darf kein Hannover zwei geben“ der THW Kiel in diesem Jahr schwer zu besiegen sein, das mussten wir auch schon anerkennen. Wenn die Kieler nicht Probleme mit Verletzungen bekommen, wird es sehr schwer, sie von Platz eins zu verdrängen. Aber dahinter ist alles möglich und deshalb ist es mein persönliches Ziel, auf Rang zwei zu landen. In jedem Fall müssen wir versuchen, uns direkt für die Champions League zu qualifi zieren, damit wir nicht wieder ein Wildcard-Turnier spielen müssen. Das will ich nicht mehr. Als nächster Gegner wartet die <strong>MT</strong> <strong>Melsungen</strong> auf die <strong>Löwen</strong>. Was denkst Du über die Nordhessen? <strong>Melsungen</strong> ist gut in die <strong>Saison</strong> gestartet und ganz sicher stärker einzuschätzen als im Vorjahr. Auf Rückraum Mitte und im Tor hat sich der Klub verstärkt. Aber wenn wir zuhause eine gute Leistung zeigen und als Team an einem Strang ziehen, werden wir das Spiel gewinnen. Es darf kein Hannover zwei geben und deshalb werden wir gut vorbereitet sein. Nur zwei Wochen nach dem Duell in der Bundesliga trefft ihr im Pokal erneut auf die <strong>MT</strong>. Hat das Auswirkungen auf den ersten Vergleich? Und wie habt ihr reagiert, als euch die Hessen zugelost wurden? Ich denke nicht, dass es Auswirkungen auf das Bundes- liga-Spiel hat, weil wir anschließend im Pokal erneut auf <strong>Melsungen</strong> treffen. Das sind zwei Paar Schuhe. Wir hätten natürlich lieber vor eigenem Publikum im Pokal gespielt, weil wir natürlich erneut in Hamburg dabei sein wollen, das ist ein klares 2 Ziel. Aber es ist in jedem Fall ein gutes Omen, dass die <strong>Löwen</strong> in den drei vorausgegangenen Spielzeiten immer gegen <strong>Melsungen</strong> im Pokal gewonnen haben, dieses positive Gefühl können wir für beide Partien gegen die <strong>MT</strong> mitnehmen. � Andy Schmid kompakt Position: Rückraum Mitte Geboren: 30.08.1983 Geburtsort: Horgen (CH) Größe: 190 cm Gewicht: 86 kg Nationalität: Schweiz Im Verein seit: 01.07.2010 Vertrag bis: 30.06.2014 Homepage: www.andy-schmid.ch Bish. Klubs: Bjerringbro-Silkeborg 2009-2010 ZMC Amicitia Zürich 2007-2009 Grasshoppers Zürich 2004-2007 Borba Luzern 1990-2004 Erfolge: 2 x Schweizer Meister (2008, 2009)
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