(Saison 2011/2012): MT Melsungen - Rhein-Neckar Löwen

Besser gemeinsam!
und nach wenigen Probesprüngen
hatte Groetzki der
Ehrgeiz gepackt. „Patrick hat
wirklich viel Sprungkraft,
das ist schon beeindruckend“,
sagte Beier, der in Absprache
mit Groetzki die Latte Stück
um Stück nach oben legte.
Über 1,60 und 1,65 Meter
steigerte sich der Rechtsaußen
problemlos auf 1,70 Meter,
was die Beobachter mit
Beifall bedachten. Das hatten
die Kinder in den Trikots
der MTG nicht gedacht, die
extra ihr Training unterbra-
chen, um dem
Handballer
beim Springen
zusehen
zu können, dass Groetzki so
problemlos solche Höhen
meistern würde.
Doch damit nicht genug,
angestachelt vom eigenen
Ehrgeiz und unterstützt von
Beiers fachkundigen Tipps
meisterte Groetzki 1,74 Meter
im ersten Versuch. Bei
1,78 Meter benötigte er anschließend
drei Versuche,
bevor er 1,80 Meter erneut
beim ersten Mal übersprang.
Längst war der Rechtsaußen
im Hochsprung-Fieber und
ließ die Latte auf 1,82 Meter
legen. Eine Höhe, die Beier
viel Respekt abverlangte:
„Das ist außergewöhnlich,
ohne Training so hoch zu
springen“, berichtete er,
während bei Groetzki die
Schweißperlen die Stirn herunter
liefen.
Einmal, zwei Mal und drei
Mal gescheitert – zunächst
schien er bei dieser Höhe
seine Grenze gefunden zu
haben, woran auch die lautstarke
Unterstützung der
MTG-Kinder nichts ändern
konnte. Doch damit wollte
sich Groetzki nicht zufrieden
geben und schöpfte neuen
Mut, als ihm Beier seine
Spikes anbot. Glücklicherweise
haben beide die gleiche
Schuhgröße 46, so dass
Groetzki wagt mit Spikes
einen weiteren Versuch
der Tausch problemlos funktionierte.
Mit frischem Elan stellte
sich Groetzki danach noch
einmal in den Anlauf und
nachdem er zwei Mal knapp
gescheitert war, passte im
nächsten Versuch alles und
der Rechtsaußen segelte
über die Stange. Der Jubel
war riesig – sowohl bei dem
Springer selbst als auch bei
den Zuschauern rund um die
Matte. „Wow, das war super“,
ließ sich Groetzki entlocken
und die Erleichterung
war in seinem
Gesicht ablesbar.
„Das hat
wirklich Spaß
gemacht“, sagte der Handballer,
während sich zum
Abschluss Beier die Latte
zurechtlegte, um seine famose
Sprungtechnik zu demonstrieren.
Und ganz am Ende
hatte er noch einen besonderen
Höhepunkt parat, als er
einige Kinder an die Matte
stellte und – schwupps – über
sie hinwegsprang.
Als die Hochsprungleistungen
von Groetzki noch
bewundert wurden, machte
sich der Rechtsaußen der
Florian Beier und Patrick Groetzki umringt von den Talenten der MTG Mannheim.
Löwen derweil schon wieder
Gedanken über seinen eigentlichen
Job als Handballer.
Schließlich steht nach kurzer
Pause das nächste Heimspiel
gegen die MT Melsungen auf
dem Programm. „Melsungen
ist sehr gut in die Saison gestartet,
da wartet ein schwerer
Brocken auf uns“, ist Groetzki
sicher, der sich nicht darauf
verlassen will, dass die
Badener bisher alle Heimspiele
gegen die Nordhessen
gewonnen haben. „Mit
den Vorjahren kann man die
Mannschaft nicht vergleichen,
denn da haben sie als
Team nicht funktioniert. Das
scheint jetzt zu klappen“, ist
der Linkshänder beeindruckt
von der Entwicklung bei der
MT: „Das liegt ein Stück
weit immer auch am Trainer
und Michael Roth leistet gute
Arbeit.“
Viel Zeit zur Vorbereitung
auf den Gegner gemeinsam
mit den Kollegen bleibt
Groetzki dabei nicht, denn
von Montag bis Donnerstag
war er bei einem National-
21
mannschaftslehrgang dabei.
„Das passt schon, denn ich
kann mich ja vorher ein wenig
ausruhen“, freute sich
der 22-Jährige auf die kurze
Pause unmittelbar nach
dem Spezialtraining bei der
MTG. Das hatte ihn nämlich
ordentlich ins Schwitzen gebracht,
als der Ehrgeiz in ihm
erwachte und er die 1,82 Meter
in Angriff nahm. Künftig
kann Patrick Groetzki die vor
ihm liegenden Hürden und
Latten deshalb entspannter
angehen. �