(Saison 2011/2012): MT Melsungen - Rhein-Neckar Löwen
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64 Nachwuchs<br />
Das Dutzend ist voll:<br />
Sieben auf einen Streich<br />
Die neuen Nachwuchstalente haben das Internat bezogen und fühlen sich pudelwohl<br />
Mit sechs Nachwuchshandballern hat alles angefangen.<br />
Im Sommer 2008 öffnete das Handballförderzentrum in<br />
Kronau seine Pforten und begrüßte stolz die „erste Generation“<br />
an jungen Talenten, die ab sofort hier lebte<br />
und – insbesondere am Ball – lernte. Drei Jahre sind seitdem<br />
vergangen, die Bewohner von damals sind bis auf<br />
den Jüngsten inzwischen volljährig und somit aus dem<br />
auf Jugendliche ausgelegten Internat herausgewachsen.<br />
Doch von Ruhe kann im zweistöckigen Komplex direkt<br />
neben der Trainingshalle der <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> keine<br />
Rede sein. Denn jedes Jahr dreht sich das Karussell ein<br />
bisschen weiter, die Ältesten verlassen das Nest und geben<br />
Jüngeren Jahrgängen die Klinke in die Hand.<br />
In diesem Jahr haben gleich<br />
sieben neue ambitionierte<br />
Nachwuchshandballer ihr<br />
Quartier in Kronaus Talentschmiede<br />
bezogen. Zusammen<br />
mit den fünf verbliebenen<br />
Cracks macht das nun<br />
sage und schreibe zwölf<br />
Jungs. Das Dutzend ist also<br />
voll. Aus Doppel- wurden<br />
Dreibettzimmer, die Schränke<br />
und Regale neu aufgeteilt<br />
und das Abenteuer für alle<br />
Beteiligten in einer ganz<br />
neuen Größenordnung konnte<br />
beginnen. Der Startschuss<br />
fi el vor knapp sechs Wochen.<br />
Mit vier Mal Jahrgang 1997,<br />
drei Mal ’96, drei Mal ’95<br />
und zwei Mal ’94 hat „Internatsmama“<br />
Waltraud nun<br />
nicht nur das größte, sondern<br />
auch das mit Abstand<br />
jüngste Junglöwen-Rudel<br />
seit Öffnung der Pforten unter<br />
ihren Fittichen. Und ein<br />
sehr lebhaftes noch dazu.<br />
Was aber wohl zum Teil<br />
auch an der noch nicht ganz<br />
gewohnten Umgebung liegen<br />
kann. 24 Stunden mit elf<br />
fast gleichaltrigen Gleichgesinnten<br />
unter einem Dach zu<br />
leben und mit ihnen außerdem<br />
die Schulbank und die<br />
Trainingshalle zu teilen, hat<br />
sicher noch eine Weile etwas<br />
von Klassenfahrt oder Trainingslager,<br />
ehe Alltag und<br />
Routine wirklich angekommen<br />
sind.<br />
Das Einzugsgebiet hat sich<br />
in diesem Jahr deutlich gen<br />
Süden verlagert. Wo einst<br />
auch Hamburger, Schleswig-Holsteiner,<br />
Sachsen<br />
und Nordrhein-Westfalen<br />
zu Hause waren, sind nun<br />
gleich drei Bayer eingezogen.<br />
Zusammen mit zwei<br />
Hessen und sieben Baden-<br />
Württembergern bildet die<br />
aktuelle „Besatzung“ die mit<br />
Abstand homogenste Truppe,<br />
zumindest was die ursprüngliche<br />
Heimat betrifft. Doch<br />
auch im gemeinsamen Miteinander<br />
stimmt die Chemie.<br />
Denn neben dem Alter und<br />
der Adresse verbindet den<br />
ambitionierten Nachwuchs<br />
noch etwas: Die Liebe zum<br />
Ball. Am Umgang mit diesem<br />
feilen sie akribisch und<br />
von nun an täglich. Und allein<br />
diese Möglichkeit war<br />
Jannik, Maximilian, Philipp, Maximilian, Jonas und Rico (liegend), Joshua fehlt.<br />
ihnen einen folgenschweren<br />
Entschluss wert. Dafür haben<br />
sie mit teilweise erst 14 Jahren<br />
ihr Elternhaus verlassen,<br />
die Schule und den Verein<br />
gewechselt und sehen ihre<br />
Familie und Freunde nur<br />
noch selten.<br />
Rico Keller, Jannik Schneider<br />
und Joshua Gierß hätten<br />
es eigentlich gar nicht so<br />
weit, doch auch ein Kurztrip<br />
heim nach Neu-Edingen,<br />
Spechbach und Hockenheim<br />
wird im gut bestückten Terminplan<br />
der ambitionierten<br />
Ballwerfer ab jetzt nicht<br />
mehr allzu oft vorkommen.<br />
Da wäre Jonas Cremers aus<br />
Idstein schon länger unterwegs<br />
und Philipp Meyer aus<br />
Ismaning sowie die beiden<br />
Münchner Maximilian Rolka<br />
und Maximilian Haider erst<br />
recht. Doch das Heimweh<br />
hält sich bei den „jungen<br />
Wilden“ in Grenzen, denn<br />
das junge Septett fühlt sich<br />
im neuen Zuhause bereits<br />
pudelwohl. Auf die Frage,<br />
wie sich das Internatsleben<br />
denn anfühle, waren sich alle<br />
einig. Sie genießen es, tagein<br />
tagaus mit den bereits lieb<br />
gewonnenen Mit-<strong>Löwen</strong> zusammen<br />
zu sein, durch den<br />
professionell organisierten<br />
Zeitplan Schule und Handball<br />
endlich unter einen Hut<br />
zu bekommen – und schätzen<br />
außerdem Waltrauds Küche.<br />
Auch die Ambitionen decken<br />
sich nahezu. Die Schule hat<br />
nach wie vor ihren Stellenwert,<br />
doch auch im Bezug auf<br />
die klebrige Lederkugel wollen<br />
sie alle möglichst große<br />
Sprünge machen. Begriffe<br />
wie „Bundesliga“, „<strong>Löwen</strong>“<br />
oder „Nationalmannschaft“<br />
fallen immer wieder, dafür<br />
möchten sie so manche Strapaze<br />
auf sich nehmen und<br />
opfern einen Großteil ihrer<br />
Freizeit. Doch bis dahin ist<br />
noch etwas Zeit und wir dürfen<br />
gespannt sein. �<br />
A-JUNIOREN-BUNDESLIGA<br />
Am Sonntag, 9. Oktober, erwartet unsere A-Jugend zum<br />
Bundesliga-Heimspiel die SG Ottenheim/Altenheim. Anwurf<br />
in der Stadthalle Östringen ist um 16:30 Uhr.