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16 Kultur und Soziales Cultura e società<br />

3/2012<br />

OSTERKONZERT DER MUSIKKAPELLE TERLAN<br />

Konzertkritik<br />

TEXT: JÜRGEN PERTOLL/HANS OBKIRCHER FOTO: WALTER HABERER<br />

Am Ostersonntag gab die Musikkapelle<br />

Terlan ihr traditionelles Osterkonzert<br />

als musikalischen Höhepunkt ihres<br />

Vereinsjahres. Kapellmeister Günther<br />

Graber hatte ein unterhaltsames, aber<br />

auch anspruchsvolles Programm zusammengestellt.<br />

Unter den Konzertbesuchern<br />

war ein anerkannter Fachmann des<br />

Blasmusikwesens in Südtirol, Prof. Hans<br />

Obkircher. Hier seine vollständige Konzertkritik.<br />

Auch heuer lud die Musikkapelle<br />

Terlan ihre Mitbürger und Musikfreunde<br />

zu ihrem traditionellen Osterkonzert<br />

ein. Begeistert folgte das<br />

zahlreiche Publikum den Darbietungen<br />

ihres Blasorchesters.<br />

Ein klares Konzept verfolgte der Dirigent<br />

Günther Graber in seiner Programmgestaltung.<br />

Er geht nicht den bequemen Weg<br />

der Effekte, sondern setzt sich mit<br />

anspruchsvoller Musik auseinander.<br />

Besonders lobenswert ist auch<br />

der Aspekt der Repertoirebildung.<br />

So hörte man im ersten Teil drei<br />

wertvolle Werke wie: Giovanni Orsomandos<br />

Symphonischen Marsch<br />

„Olympica“, die Ouverture zu „Oberto<br />

Conte di San Bonifacio“ von Giuseppe<br />

Verdi und die Fantasie „Titanic“<br />

von Jaeggi.<br />

Auch Mario Bürkis „Pompeji“ und<br />

Steven Reinekes „Fate of the Gods”<br />

werden in Zukunft einen Platz in<br />

den Programmen der Musikkapellen<br />

einnehmen.<br />

Nach anfänglichen Nervositäten fanden<br />

die Bläser im italienischen Symphoniemarsch<br />

schnell zu lockerer<br />

Musizierart. Schade, dass das Klarinettenregister<br />

unterbesetzt ist und<br />

dadurch die Tonqualität leidet. Das<br />

fällt auch in der Ouverture von G.<br />

Verdi auf. Der Geigenersatz bei den<br />

klassischen Werken ist gegenüber<br />

den Blechbläsern fast nie kräftig genug<br />

besetzt. Die Interpretation dieser<br />

beiden Werke war sonst gefällig<br />

und gelungen.<br />

Die Dramatik der „Titanic“ von Stephan<br />

Jaeggi verlangt volle Konzentration<br />

und Energie und eine<br />

gänzlich andere Einstellung zum<br />

Charakter der Musik, sowohl vom<br />

Dirigenten als auch von seinen Musikanten.<br />

Der erste Teil des Konzertes endete<br />

mit „Pompeji“ des jungen Schweizer<br />

Komponisten. In diesem Werk<br />

kam die Kapelle zu einer beachtlichen<br />

Leistung, in dem Klangausgleich<br />

und Dynamik, Intonation und<br />

Phrasierung stimmten.<br />

Überraschend und etwas „amerika-<br />

Mit anspruchsvollen Werken stellten sich die Musikanten der Kritik der Zuhörer und Fachleute.<br />

nisch - festivo“ (von Steven Bulla) begann<br />

der zweite Teil. Dem folgte die<br />

Melodienfolge der jüdischen Volksmusik<br />

„Shirim“ von Piet Swerts.<br />

Ein drittes programmatisches Werk<br />

„Fate of the Gods“ (Das Schicksal<br />

der Götter) von Steven Reineke bewältigten<br />

die Musikanten mit erstaunlicher<br />

Disziplin und Konzentration.<br />

Als Abschluss des offi ziellen Teiles<br />

wählte der Kapellmeister den wohl<br />

bekanntesten „Renner“ der Popmusik,<br />

„Music“ von John Miles, in<br />

einem ausgezeichneten Arrangement<br />

von Philip Sparke. Man spürte<br />

nicht nur bei den Musikern die<br />

Freude an diesem Ohrwurm.<br />

Zusammenfassend stellte man eine<br />

erstaunliche Sicherheit der Musizierenden<br />

hinsichtlich Zusammenspiel,<br />

Stimmung und Tonkultur fest.<br />

Auch das Durchhaltevermögen an<br />

Ansatz, Konzentration und Ausdauer<br />

war beachtlich. Alles in allem ein<br />

gelungenes Konzert.<br />

Mit zwei schönen Märschen bedankten<br />

sich Kapellmeister Günther Graber<br />

und seine Musikanten bei dem<br />

herzlich applaudierenden Publikum.<br />

π

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