Kontrovers: Ende des kostenlosen Fernsehens? | Kulturbeute ...
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n Geschehen<br />
10<br />
Leute suchen, Filme pitchen, Meinung sagen<br />
Von Helen Lorenz<br />
filmnetz.org geht nach Relaunch in neuem Design online<br />
m Mai dieses Jahres war es endlich soweit: Die Internetseite<br />
www.filmnetz.org ging in einer Neufassung online. Dabei<br />
hat sich optisch und funktional viel getan. Nicht ohne<br />
Grund ließen sich die Initiatoren<br />
und MuK-Studenten<br />
Raimar Oestreich, Simon Riedl,<br />
Paul Rieth und Sven Roloff<br />
zwei Jahre Zeit, um die Filmnetz-Plattform<br />
mit professioneller<br />
Hilfe auf Vordermann<br />
zu bringen. Die Nutzerfreundlichkeit<br />
stand dabei immer an<br />
erster Stelle, denn nichts sollte<br />
den Nutzer von ihrem Hauptanliegen<br />
ablenken.<br />
„Wir haben den Wunsch, das,<br />
was im Alltag rund um eine<br />
Filmproduktion und das Resultat<br />
passiert, auch online<br />
möglich zu machen“, erklärt<br />
Paul Rieth. Filmschaffende, die<br />
sich bei Filmforen und Festivals kennenlernen, könnten über<br />
filmnetz.org in Kontakt bleiben, um neue Projekte gemeinsam<br />
zu planen und zu verwirklichen. Andere hingegen bekämen die<br />
Möglichkeit, ihre Ideen zu präsentieren und nach Mitstreitern<br />
zu suchen, um diese in Zusammenarbeit filmisch umzusetzen,<br />
so Rieth weiter.<br />
„So muss keine Filmidee an fehlenden Mitstreitern<br />
scheitern“<br />
Paul Rieth<br />
Sich gerade über filmnetz.org auszutauschen, scheint durchaus<br />
sinnvoll: Die Seite besticht durch ihr individuelles Design und<br />
ihren übersichtlichen Aufbau. Um sich als User zurechtzufinden,<br />
bedarf es keiner speziellen Kenntnisse. Die Macher verzichteten<br />
bewusst auf ermüdende Untermenüs und überflüssige Funktionen,<br />
die einem zweifelsohne den Spaß am eigentlichen ‚Protagonisten‘,<br />
dem Film, rauben würden.<br />
Um sein Werk einem breiteren Publikum zu präsentieren, bedarf<br />
es dabei nicht viel: Man legt sich (kostenlos) ein Profil an<br />
und schon kann man den eigenen Film hochladen. Sogleich<br />
tritt man mit der Community in Kontakt, die größtenteils aus<br />
Filmemachern besteht. Eine gute Gelegenheit für konstruktives<br />
Feedback sowie Ideen und Anregungen für neue Projekte. Falls<br />
der besagte Film bereits bei einem Festival läuft und nicht ohne<br />
Für Filmaktivisten: Flyer der Plattform filmnetz.org<br />
Weiteres veröffentlicht werden darf, kann man sich aufs Neue<br />
kreativ betätigen, indem man einen Trailer bastelt oder nur<br />
einen Filmausschnitt mit dem Verweis auf das Festival zeigt.<br />
Gleichzeitig eine preiswerte<br />
Möglichkeit, Werbung in eigener<br />
Sache zu machen.<br />
Zusätzlich bietet das innovative<br />
Pitch-Modul, das ‚schwarze<br />
Brett‘ <strong>des</strong> Filmportals, die<br />
Chance, gleichgesinnte Mitstreiter<br />
zu finden. Jeder Filmemacher<br />
kann hier Genaueres<br />
zum Ist-Zustand seiner<br />
Produktion angeben. Indem<br />
man seine Projekte publik<br />
macht, könne man sie gezielt<br />
anschieben und der Realisierung<br />
näherbringen, erklärt<br />
Rieth. „So muss keine Film-<br />
Idee an fehlenden Mitstreitern<br />
scheitern“, fügt er hinzu. Alles<br />
was man dafür tun muss: seine Story umreißen, angeben, wann<br />
und wo gedreht werden soll, verraten, wen man bereits im Team<br />
hat und – ganz wichtig – nach wem man noch händeringend<br />
sucht, sei es ein Kameramann, Tonmeister oder Cutter. Sollte<br />
sich jemand aus der Community auf die Anzeige hin bewerben,<br />
kann man sich auf <strong>des</strong>sen Profil seine bisherige Arbeit anschauen.<br />
Da bei jedem Film angegeben ist, welche Funktion der<br />
Einzelne innehatte, ist es ein Leichtes zu entscheiden, ob die<br />
Arbeit <strong>des</strong> Bewerbers den eigenen Vorstellungen entspricht.<br />
Des Weiteren bietet die Filmnetz-Plattform Raum für journalistische<br />
Arbeiten. Als User kann man beispielsweise auf Festivals<br />
und das Screening bestimmter Filme hinweisen. Sollte<br />
man besonders viel Spaß am Schreiben haben, kann man sich<br />
auf dieses Aufgabenfeld innerhalb der Plattform spezialisieren,<br />
denn die Unterstützung durch kreative Redakteure wird stets<br />
benötigt. Unter der Rubrik „Magazin“ können Festivals, Filme<br />
und erwähnenswerte Termine zur Sprache gebracht oder eigene<br />
Rezensionen veröffentlicht werden.<br />
Die Interaktion innerhalb von filmnetz.org gewährt Einblick<br />
in die Arbeitsweisen anderer kreativer Köpfe und gewährleistet<br />
dadurch diverse Möglichkeiten zur künstlerischen Entfaltung<br />
und Selbstverwirklichung. Dem entsprechend formuliert Rieth<br />
auch die Zukunftswünsche der Initiatoren: „Es bleibt zu hoffen,<br />
dass die Community <strong>des</strong> Filmportals stetig wächst, so dass<br />
aus ihrer Mitte heraus, viele ideenreiche Filmwerke entspringen<br />
können.“ n