MIT SONDERTEIL: Architektur NÖ. Ein kritischer ... - NÖ gestalten
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zu uferlos wachsenden Ortserweiterungen.<br />
Gierig und uferlos ist schon lange angesagt,<br />
die gewisse Bescheidenheit gibt es nicht mehr.<br />
Inge Schreiber,<br />
2320 Schwechat<br />
Es ist erfreulich, dass das Thema „Gegensätze<br />
und Gemeinsamkeiten traditioneller und heutiger<br />
<strong>Architektur</strong>“ als <strong>kritischer</strong> Dialog aufgeworfen<br />
wird.<br />
Die Gegensätze sind nur zu deutlich. Die heutige<br />
<strong>Architektur</strong>: neue Materialien, vor allem<br />
große Glasflächen, Holzverkleidungen ohne<br />
Dachvorsprung (als kurzlebige Bio-Tapete),<br />
Niedrigenergiemode, Warmwasserkollektoren-<br />
und Solarvoltaikflächen, formales Kisten-<br />
Vokabular der fünfziger Jahre, Ablehnung jeder<br />
Art von Bautradition. Gemeinsamkeiten:<br />
das funktionale Konzept, die raumordnerischen<br />
Ziele (z. B. Verdichtung).<br />
Die Disparität verdeutlicht sich, wo heutigmodische<br />
<strong>Architektur</strong> in alte Ensembles integriert<br />
werden soll. Dazu ist der Spagat zwischen<br />
Anpassung und Zeitgeistsprache zu bewältigen,<br />
was die meisten Architekten nicht<br />
können.<br />
In der Tonart zu bleiben und trotzdem die<br />
Entstehungszeit lesbar zu machen, wäre die<br />
Meisterschaft, die aber höchst selten zu finden<br />
ist. Dazu ist auch der Verzicht auf modische<br />
und oft auch Niedrigenergie-Zugaben erforderlich.<br />
Was die architektonischen Selbstdarsteller vermissen<br />
lassen: Zurückhaltung, Respekt, <strong>Ein</strong>fühlsamkeit,<br />
Schlichtheit. Die gefühlvolle <strong>Ein</strong>fügung<br />
dennoch als <strong>Architektur</strong> unserer Tage<br />
erkennbar zu machen, das ist der selten gelungene<br />
Meister-Spagat.<br />
Prof. Arch. DI. Rainer Reinisch,<br />
5280 Braunau<br />
Es drängt mich dazu, Ihnen kundzutun, dass<br />
ich vom Artikel „Bauen, und zwar lebensgerecht“<br />
von Dr. Erich Raith sehr beeindruckt<br />
war. Sicherlich fängt alles im eigenen Kopf an,<br />
davon künden auch immer wieder die Beispiele<br />
in „Zuagroast“. Man verändert niemanden,<br />
außer sich selbst. Und deshalb ist es dringend<br />
notwendig, „Volksbildung“ für alle zu forcieren<br />
– nicht verordnet, aber unterschwellig. Es<br />
kommt wirklich immer auf den <strong>Ein</strong>zelnen an,<br />
und das fängt bei mir selbst an.<br />
Danke, dass sie so eine Artikelserie in Ihrer<br />
Broschüre ermöglichen.<br />
Martin Seemann,<br />
3021 Pressbaum<br />
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