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MIT SONDERTEIL: Architektur NÖ. Ein kritischer ... - NÖ gestalten

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as wohnte und in der Pension<br />

wieder in diesen Ort zog.<br />

Meine Frau ist hier voll integriert,<br />

und da ich selbst seit<br />

meinem 19. Lebensjahr viele<br />

Wochen hier verbracht habe,<br />

betrachte ich mich nur als halben<br />

Zuagroasten.<br />

Als wir uns vor etwa 12 Jahren<br />

selbst um einen Wohnsitz<br />

für die Pension hier umsahen,<br />

gab es die Möglichkeit, einen<br />

verwaisten und ziemlich renovierungsbedürftigenBauernhof<br />

zu kaufen oder auf einem<br />

Grundstück, das meine Frau<br />

von ihrer Großmutter geerbt<br />

hatte, neu zu bauen.<br />

Wir haben uns schließlich für<br />

die Renovierung des Bauernhofes<br />

entschlossen und bereuen<br />

das nicht. Allerdings<br />

hatten nicht alle dafür Verständnis,<br />

es gab Bemerkungen<br />

wie „für das Geld, das ihr da<br />

hineingesteckt habt, hättet ihr<br />

schon ein Haus bauen<br />

können“.<br />

Es ist eben so, dass die ländliche<br />

Bevölkerung lange genug<br />

in kleinen, niedrigen (und<br />

vielleicht auch noch feuchten)<br />

Räumen mit kleinen Fenstern<br />

gewohnt und Sehnsucht nach<br />

einer Veränderung hat. Und<br />

nur die Städter empfinden<br />

eben gerade das Alte als romantisch.<br />

So wird es halt immer<br />

Stoff für Diskussionen<br />

geben.<br />

Fritz Hör,<br />

3753 Hötzelsdorf<br />

Leserbriefe aus Ausgabe 125<br />

(Ellen Wallhaus) und 126<br />

(Cornelia Hell) belegen, dass<br />

„Zuagroaste“ ihre Erwartungen<br />

vom Leben am Land nicht<br />

immer erfüllt sehen und dort<br />

die erwünschte „Harmonie<br />

mit der Natur“ und den<br />

Nachbarn nicht gefunden haben.<br />

Wie in Städten und Industriegebieten<br />

in anderem Zusammenhang<br />

beklagt, liegt<br />

auch hier die Ursache an einem<br />

Mangel an Integrationsbereitschaft,<br />

in diesen Fällen<br />

von „Zuagroasten“ mit „Migrationshintergrund<br />

aus der<br />

Stadt“, die am Land ein ungestörtes<br />

Eigenleben nach alternativen<br />

Vorstellungen führen<br />

wollen. Sie werden damit zum<br />

Fremdkörper.<br />

Die Bringschuld an Anpassung<br />

liegt ganz klar bei den<br />

„Zuagroasten“. Wer sich vom<br />

Leben und den Tätigkeiten<br />

der Landbevölkerung gestört<br />

fühlt, wer keine Gesprächsbasis<br />

sucht, wer glaubt, seine<br />

Kopfschmerzen und Durchfälle<br />

auf heutige Bearbeitungsmethoden<br />

von Wiesen und<br />

Feldern zurückführen zu<br />

müssen, wer sich am Land<br />

„intellektuell unterfordert“<br />

fühlt u.s.w., der sollte sich<br />

überlegen, ob er sich nicht<br />

wieder in die Stadt zurückziehen<br />

sollte und ob er dort in<br />

einem Schrebergartenverein<br />

mit dessen klaren und demokratisch<br />

beeinspruchbaren<br />

Verhaltensregeln unter manch<br />

Gleichgesinnten nicht besser<br />

aufgehoben wäre, um seine<br />

Vorstellungen von alternativer<br />

Lebensweise in ruhiger Umgebung<br />

verwirklichen zu<br />

können.<br />

Das meint nicht etwa ein<br />

xenophober „<strong>Ein</strong>geborener",<br />

sondern ein „Zuagroaster“ mit<br />

Verständnis für die Lebensweise<br />

der Ansässigen. <strong>Ein</strong> gutes<br />

Verhältnis innerhalb einer<br />

Landgemeinde verlangt eben<br />

<strong>Ein</strong>fühlungsvermögen („Empathie“),Nachbarschaftspflege<br />

und Unterlassung von Bevormundung,<br />

Besserwisserei<br />

oder einer Durchsetzung von<br />

Egoismen. Zuletzt: Sich „intellektuell<br />

unterfordert“ zu<br />

fühlen, lässt eigene Ideenlosigkeit<br />

vermuten. Beweisen nicht<br />

43<br />

Wie lautet<br />

Ihre Meinung?<br />

Gibt es vernünftige<br />

Lösungen für den<br />

Konflikt zwischen<br />

<strong>Ein</strong>heimischen und<br />

„Zuagroasten“?<br />

Gibt es überhaupt<br />

einen Konflikt?<br />

<strong>Ein</strong>sendungen an:<br />

„<strong>NÖ</strong> <strong>gestalten</strong>“<br />

KW „Zuagroast“<br />

Landhausplatz 1/13<br />

3109 St. Pölten<br />

mail@noe-<strong>gestalten</strong>.at

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