534 KB - Die Regierung von Niederbayern
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Wegen der Unstetigkeit mit der einzelne Gebiete besiedelt werden und der geringen<br />
Standorttreue des Wachtelkönigs ist ein bedeutender Schutz der Art im Inneren Bayerischen<br />
Wald nur zu erreichen, wenn die aktuellen Vorkommen jährlich im Frühjahr erfasst und<br />
dementsprechend mit den betroffenen Landwirten einjährige Mähverzichtsvereinbarungen<br />
ausgehandelt werden. Da dies für das gesamte Untersuchungsgebiet wegen des hohen<br />
Zeitaufwandes kaum dauerhaft zu realisieren ist, sollten die Schutzbemühungen auf die<br />
Gebiete, in denen Wachtelkönige <strong>von</strong> 1999 bis 2001 schwerpunktmäßig festgestellt wurden,<br />
konzentriert werden. Mehrjährige Verträge scheinen nur bei wenigen Flächen, die wiederholt<br />
besiedelt wurden, sinnvoll zu sein. 1<br />
Schwerpunktflächen für den Schutz des Wachtelkönigs im Inneren Bayerischen Wald sind:<br />
im Landkreis Regen<br />
a) das Zellertal <strong>von</strong> Bodenmais bis in den Landkreis Kötzting hinein mit dem Arnbrucker<br />
Raum als Zentrum<br />
b) das Gebiet um Lindberg und Altpocher<br />
im Landkreis Freyung-Grafenau<br />
c) der Grenzbereich zwischen Hinterfirmiansreut und Haidmühle<br />
d) die Gegend um Schönbrunn und Raimundsreut mit den Brachen entlang des<br />
Reschwassers und Urbanbaches als Zentrum.<br />
Da in den Schwerpunktflächen für den Wachtelkönigschutz auch Braunkehlchen,<br />
Wiesenpieper und Feldschwirl vorkommen, sollten bei den Schutzbemühungen auch die<br />
Ansprüche dieser Wiesenbrüter berücksichtigt werden. Für Braunkehlchen wurden die<br />
entsprechenden Schutzvorschläge bereits parzellenscharf erarbeitet (vgl. Schlemmer 2000:<br />
Pflege und Entwicklungspläne zum Braunkehlchen- und Wachtelkönigschutzkonzept Innerer<br />
Bayerischer Wald).<br />
Dipl. Biologe Dr. R. Schlemmer<br />
Proskestraße 5<br />
93059 Regensburg<br />
1 <strong>Die</strong>se Schutzvorschläge decken sich weitgehend mit Schutzkonzepten in anderen Brutgebieten des<br />
Wachtelkönigs (vgl. Gaedecke 1999: Braunschweig; Schimkat 2000: Dresdner Ostragehege; Uhl<br />
1999b, 2000: Oberösterreich).