Pusteblume Juni/Juli 2012
Pusteblume Juni/Juli 2012
Pusteblume Juni/Juli 2012
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In der Schwangerschaft ist der<br />
Bedarf an Mineralstoffen und<br />
Vitaminen durch das wachsende<br />
Kind höher als sonst. „Eine<br />
werdende Mutter muss aber nicht<br />
für zwei essen, denn der Energiebedarf<br />
ist in den ersten Monaten der<br />
Schwangerschaft nur leicht erhöht“,<br />
so Dr. Ursula Marschall, Leiterin des<br />
Kompetenzzentrums Gesundheit<br />
der Barmer GEK.<br />
Erst ab dem vierten Monat sollte die<br />
werdende Mutter eine zusätzlich Energiemenge<br />
von 250 kcal pro Tag zusätzlich<br />
675.000 Geburten in<br />
Deutschland im Jahr bedeuten<br />
675.000 Mal die Chance<br />
durch einen gesunden Lebensstil<br />
positiv auf das ungeborene Kind einzuwirken.<br />
Nichtrauchen ist dabei ein<br />
Muss, um Mutter und Kind zu schützen.<br />
Die Folgen des Rauchens für die<br />
Mutter sind bekannt. Aber Rauchen<br />
gefährdet auch massiv die Entwicklung<br />
des Kindes im Mutterleib und<br />
erhöht das Risiko für Allergien und<br />
Plötzlichen Kindstod. Auch entwickeln<br />
Kinder von Raucherinnen später<br />
deutlich häufiger starkes Übergewicht<br />
(Fettleibigkeit), obwohl sie<br />
bei der Geburt eher durch ein geringes<br />
Gewicht auffallen. Dennoch: 50<br />
Prozent der unter 25-Jährigen und<br />
ca. 20 Prozent der Schwangeren in<br />
Deutschland können der Versuchung<br />
nicht widerstehen. Ein Grund mehr<br />
für das Netzwerk „Gesund ins Leben“<br />
anlässlich des Weltnichtrauchertags<br />
am 31. Mai <strong>2012</strong> zu einer gesunden<br />
Lebensweise zu motivieren.<br />
„Neue wissenschaftliche Studien weisen<br />
darauf hin, dass der Lebensstil der<br />
Mutter nicht nur direkte Auswirkungen<br />
auf die Schwangerschaft hat“, sagt Maria<br />
Flothkötter, Projektleiterin des Netzwerks.<br />
„Rauchen und Passivrauchen üben<br />
offensichtlich prägende Einflüsse auf das<br />
noch ungeborene Kind aus - mit lebenslangen<br />
Auswirkungen.“<br />
Schwerwiegende Komplikationen<br />
während der Schwangerschaft könnten<br />
zum Teil durch Nichtrauchen vermieden<br />
werden: Australische Forscher<br />
stellten fest, dass Rauchen während der<br />
Schwangerschaft für 4 bis 7 Prozent aller<br />
Gesund essen - aber nicht für zwei!<br />
Ernährung in der Schwangerschaft<br />
aufnehmen. Das entspricht einer kleinen<br />
Zwischenmahlzeit, beispielsweise einer<br />
Scheibe Vollkornbrot mit Käse oder<br />
einem Joghurt. Ab dem vierten Monat<br />
hat die Schwangere außerdem einen erhöhten<br />
Eiweißbedarf. Etwa zehn Gramm<br />
reichen aber schon, um diesen zu decken.<br />
Je nach Vorliebe ist das etwa ein Becher<br />
Joghurt mit 150 Gramm oder ein großes<br />
Glas Buttermilch.<br />
Wichtig ist eine vollwertige Ernährung<br />
mit mehreren kleinen Mahlzeiten. Aber<br />
auch die „richtige“ Gewichtszunahme<br />
während der Schwangerschaft ist wichtig.<br />
Nimmt die Mutter zu sehr zu, steigt<br />
für das Kind das Risiko, übergewichtig<br />
auf die Welt zu kommen, um den Faktor<br />
drei. Wie viel Gewichtszunahme für die<br />
Schwangere unproblematisch ist, hängt<br />
von ihrem Ausgangsgewicht ab: Lag der<br />
Body-Mass-Index (BMI) vor der Schwangerschaft<br />
zwischen 19,8 und 26, darf<br />
die werdende Mutter zwischen 11,5 und<br />
16 kg zunehmen. Bei Übergewicht (BMI<br />
über 26) sollte die Gewichtszunahme<br />
zwischen 7 und 11 kg betragen, bei Untergewicht<br />
(BMI unter 19,8) sind 12 bis<br />
18 kg möglich. Den BMI kann man unter<br />
www.waswiressen.de, Stichwort bodycheck,<br />
berechnen.<br />
Kein Rauch für Mutter und Kind<br />
Netzwerk „Gesund ins Leben“ zum Weltnichtrauchertag <strong>2012</strong><br />
Totgeburten in den Industrieländern mitverantwortlich<br />
ist. Damit zählt Rauchen<br />
nach dem Übergewicht und dem Alter<br />
der Mutter zu den Top-3-Risikofaktoren<br />
für Totgeburten in diesen Ländern.<br />
Schuleingangsuntersuchungen in<br />
Aachen zeigten, dass Rauchen in der<br />
Schwangerschaft bzw. in den ersten Lebensjahren<br />
das Risiko für Übergewicht<br />
beim Kind deutlich erhöht.<br />
„Auch im Hinblick auf Allergien sollten<br />
Eltern ihr Kind rauchfrei aufwachsen<br />
lassen“, sagt Flothkötter. „Dazu gehört<br />
auch, dass in Räumen, in denen sich die<br />
schwangere oder stillende Mutter oder<br />
das Kind aufhalten, nicht geraucht wird.“<br />
Zigarettenrauch enthält über 4.000 verschiedene<br />
Chemikalien und erhöht das<br />
Allergierisiko - insbesondere für Asthma.<br />
<strong>Juli</strong>a Bonfig, www.aid.de<br />
Wir bekommen ein Baby<br />
Frauen mit Schwangerschaftswunsch<br />
sollten ihr Augenmerk besonders auf die<br />
Folsäure lenken. „Eine Unterversorgung<br />
mit Folsäure kann beim Nachwuchs zu<br />
einer Fehlbildung des Zentralen Nervensystems<br />
(Neuralrohr-Defekt) führen“, so<br />
Marschall. Werdende Mütter sollten sich<br />
bei ihrem Frauenarzt informieren. Besonders<br />
folsäurereiche Lebensmittel sind<br />
Weizenkeime, Sojabohnen, aber auch Tomaten,<br />
Kohlarten, Orangen, Weintrauben<br />
sowie Brot und Gebäck aus Vollkornmehl.<br />
<strong>Pusteblume</strong> Seite 11