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Pusteblume Juni/Juli 2012

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<strong>Pusteblume</strong><br />

www.pusteblume-verlag.de<br />

Marina Gromann/pixelio.de<br />

Stuttgart. „Leistungen von<br />

Schülern einzufordern ist<br />

weder unpädagogisch noch<br />

un menschlich. Im Gegenteil: eine<br />

schulische Leistung zu erbringen,<br />

sollte mo tivierend und persönlichkeitsstärkend<br />

sein“, unterstreicht<br />

der Sprecher des Verbandes Bildung<br />

und Erziehung (VBE) Baden-<br />

Württemberg. Ein Unter richt, der<br />

Leistungsanforderungen vernachlässige,<br />

begünstige die leistungsorientierteren<br />

Schüler und benachteilige<br />

lustlose und schwächere.<br />

Kinder haben es in unserem<br />

Schulsystem gar nicht<br />

so einfach, aber auch die<br />

LeherInnen haben mit den vielen<br />

unterschiedlichen Charakteren der<br />

Kinder so manche Probleme. Denn,<br />

Jungen und Mädchen sind einfach<br />

anders strukturiert. Die einen malen<br />

und schreiben gerne, die anderen<br />

nicht. Die einen schauen gerne<br />

nach, wie etwas funktioniert, die<br />

anderen interessiert das gar nicht.<br />

Einige zeigen gerne Körpereinsatz,<br />

andere wiederum stößt dies ab.<br />

Für die LehrerInnen ist es daher gar<br />

nicht so einfach, den Unterricht für<br />

Mädchen und Jungen geleichermaßen<br />

interessant zu gestalten.<br />

Neben der geschlechterspezifischen<br />

Unterrichtsproblematik kommen für<br />

viele Pädagogen auch noch zusätzliche<br />

Probleme mit den vielen unterschiedlichen<br />

Lernschwierigkeiten oder gar<br />

Störungen der Kinder hinzu. Kinder mit<br />

Lernschwächen oder -störungen verhalten<br />

sich anders im Unterricht als Kinder<br />

denen das Lernen leicht fällt. So stören<br />

sie den Unterricht durch Schwatzen und<br />

Ablenken, stehen einfach auf und laufen<br />

herum, halten die Mitschüler vom Lernen<br />

ab, sind unkonzentriert, schauen zum<br />

Fenster hinaus, sind durch Ermahnungen<br />

nur schlecht oder gar nicht erreichbar<br />

und zeigen darüber hinaus häufig wenig<br />

Frustationstoleranz. Sie reagieren schnell<br />

gereizt und aufbrausend und obwohl<br />

sie eine Sache interessiert, fällt es ihnen<br />

schwer bei der Sache zu bleiben.<br />

<strong>Pusteblume</strong> Seite 4<br />

Bildung und Erziehung<br />

Eine Schule ohne Leistungsanforderung<br />

wird weder ihrem Bildungs- und<br />

Erzie hungsauftrag noch dem vorhandenen<br />

Leistungswillen der Kinder gerecht.<br />

Eltern und Lehrer müssen daher die in<br />

der Regel natürliche positive Grundeinstellung<br />

der Kinder zur eigenen Leistung<br />

erhalten und fördern. Dabei sollen<br />

Leistungsan forderungen nicht nur auf<br />

den kognitiven Bereich beschränkt bleiben,<br />

sondern auch das Einfühlungsvermögen<br />

– die Empathie – und das soziale<br />

Engagement stärken.<br />

Nach Auffassung des VBE muss eine<br />

Schule, deren Bildungsziel „Mündigkeit<br />

Frustrationstoleranz und Selbstregulation fördern –<br />

eine Herausforderung für alle Eltern!<br />

Da das Kind den Anschluss zu seinen<br />

Klassenkameraden immer mehr verliert,<br />

entstehen weitere Schwierigkeiten. Der<br />

„Teufelskreislauf“ setzt sich in Gang, da<br />

Lernerfolge und positive Rückmeldungen<br />

ausbleiben. Guten Leistungen wollen sich<br />

nicht einstellen und so suchen die Kinder<br />

zur Bestätigung ihres Selbstwertgefühls<br />

Aufmerksamkeit auf anderer Ebene,<br />

beispielsweise in dem sie den Klassenclown<br />

spielen oder aufmüpfig und trotzig<br />

reagieren. Für die Lehrkraft wird es noch<br />

schwieriger diese Kinder zu motivieren<br />

oder gar zu erreichen, sodass diese sich<br />

immer mehr verschlechtern und auch immer<br />

schlechtere Noten schreiben - trotz<br />

häufig durchschnittlicher oder gar guter<br />

Intelligenz. Das Kind erlebt sich nur noch<br />

negativ, ist frustriert, und alle Ermahnungen<br />

und auferlegten Konsequenzen verfehlen<br />

die Wirkung. Der Schüler blockiert<br />

mehr und mehr aus Frust, und die Eltern<br />

sind der Verzweiflung nahe.<br />

Diese suchen dann Hilfe bei Kinderpsychiatern<br />

oder in einer Nachhilfe - oft auf<br />

Anraten der Lehrkraft, welcher einfach<br />

Leistung ist nichts Verwerfliches, ganz<br />

gleich an welcher Schulart<br />

der Schüler“ lautet, Kinder und Jugendliche<br />

zu aktiven und selbständigen Bürgern<br />

erziehen; Bürger, die auch in der<br />

Dynamik eines gesellschaftlichen Umbruchs<br />

bestehen können. Lernen in einer<br />

demokratischen Leistungsgesellschaft<br />

hat deshalb immer emanzipatorischen<br />

Wert. Gleichzeitig muss gewährleistet<br />

sein, dass Schüler mit geringerer Leistungsfähigkeit<br />

aufgebaut, verlässlich<br />

ge fördert und zu einem angemessenen<br />

Bildungsniveau geführt werden, ganz<br />

gleich an welcher Schulart sie sind.<br />

Dafür benötigen alle Schulen ausreichende<br />

Stütz- und Förderstunden sowie<br />

Grenzen gesetzt sind in der Förderung<br />

jedes einzelnen Schülers, andererseits<br />

aber Interesse haben muss, den Unterricht<br />

möglichst störungsfrei abhalten zu<br />

können.<br />

Viele Kinder unserer Zeit haben auch<br />

nicht gelernt, mit Niederlagen fertig zu<br />

werden. Eltern, die nur das Beste für das<br />

Kind wollen, lassen es häufig beispielsweise<br />

bei Spielen bewusst gewinnen,<br />

damit die Kleinen nicht frustriert werden;<br />

Spielsachen werden lieber doppelt angeschafft,<br />

damit es keinen Streit unter den<br />

Geschwistern gibt, Verbote werden nicht<br />

durchgehalten und Grenzen permanent<br />

umgangen usw.<br />

Doch das Kind braucht für seine psychische,<br />

emotionale und soziale gesunde<br />

Entwicklung auch die Erfahrung einer dosierten<br />

Niederlage oder einer durchgezogenen<br />

Konsequenz, um seine Inhibition<br />

(Selbstregulierung) zu trainieren. Schulische<br />

(oder andere) Niederlagen können<br />

sonst auf Dauer nicht richtig verarbeitet<br />

werden und ziehen das Kind psychisch<br />

oft völlig runter; das Selbstbewusstsein<br />

zusätzlich die Unterstützung durch Eltern,<br />

Sozialpäda gogen und gegebenenfalls<br />

auch durch Schulpsychologen und<br />

Therapeuten.<br />

Lernkompetenz<br />

Eine weitere wesentliche Aufgabe der<br />

Schule ist es, den Schülern Kompetenz<br />

zum Lernen zu vermitteln. Denn nur wer<br />

in der Lage ist, Lernprozesse selbst tätig<br />

zu organisieren und effektiv durchzuführen,<br />

kann die eigene Leistungs fähigkeit<br />

auf Dauer erhalten und erweitern.<br />

VBE<br />

ist im Keller und es wird immer schwerer<br />

da wieder heraus zu kommen.<br />

Es ist eine wichtige Aufgabe der Eltern,<br />

die Frustrationstoleranz der Kinder<br />

zu erhöhen. Denn schließlich geht es im<br />

Leben – nicht nur in der Schule – immer<br />

auf und ab und auch ein junger Mensch<br />

sollte Strategien kennen wie er mit einer<br />

Frustration angemessen umgehen kann<br />

und aufgrund von Erfahrungen wissen,<br />

dass es nach einem Tief auch immer<br />

wieder aufwärts geht. Begleiten Sie ihr<br />

Kind daher bei dem Weg aus seinem Tal<br />

heraus. Dem Kind diese Erfahrung ersparen<br />

zu wollen ist der falsche Weg. Es muss<br />

als Erwachsener ja in der Lage sein, selbst<br />

den Weg aus seinen Tälern zu finden,<br />

sonst drohen Depressionen und weitere<br />

Probleme.<br />

Es ist also wichtig, dass Kinder ihre Inhibition<br />

(Selbstregulation) trainieren und<br />

lernen wie man angemessen mit Frustrationen<br />

umgehen kann und sich selber<br />

in solchen Situationen zu helfen wissen.<br />

Wie Sie das als Eltern gut im Elternhaus<br />

unterstützen oder gar trainieren können<br />

wird in dem Vortrag: „Kinder brauchen<br />

Frustationstoleranz“ am 05. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> in<br />

der Villa Allegro aufgezeigt.<br />

Frustration gehören zum Leben dazu,<br />

nur gut wer früh gelernt hat damit angemessen<br />

umzugehen!<br />

Termin: Donnerstag, 05. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Ort: Villa Allegro, Lingener Straße<br />

67, 49716 Meppen<br />

Zeit: 19.30 – 21.00 Uhr<br />

Kosten: 5,- €<br />

Anmeldungen unter: 05931/ 845583<br />

oder info@villa-allegro.de

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