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unbequemen Leistungswettbewerb auszuwei<strong>ch</strong>en, ist die Bes<strong>ch</strong>ränkung des Wettbewerbs.<br />
Ständig sind deshalb Tendenzen zur Eins<strong>ch</strong>ränkung oder Aufhebung des Wettbewerbs am<br />
Werk. Au<strong>ch</strong> hier zeigt si<strong>ch</strong> die Findigkeit des homo oeconomicus:<br />
So werden dur<strong>ch</strong> Zölle, Einfuhrkontingente, Monopole usw. zahlrei<strong>ch</strong>e<br />
Wettbewerbseins<strong>ch</strong>ränkungen erstellt.<br />
Dadur<strong>ch</strong> werden künstli<strong>ch</strong>e Knappheiten ges<strong>ch</strong>affen, die es den Anbietern ermögli<strong>ch</strong>en,<br />
überdur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e Profite zu erzielen. Die Eins<strong>ch</strong>ränkung des Wettbewerbs ist oft der<br />
einfa<strong>ch</strong>ere Weg si<strong>ch</strong> Gewinne zu si<strong>ch</strong>ern als dur<strong>ch</strong> die Steigerung der eigenen Leistungsfähigkeit.<br />
Der Ökonom spri<strong>ch</strong>t in diesen Fällen von „rent seeking“ – von der Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong><br />
unverdientem Einkommen – mit beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Vers<strong>ch</strong>wendung von Ressourcen als dessen<br />
Folge.<br />
• MARKTVERSAGEN BEI ÖFFENTLICHEN GÜTERN<br />
Ein weiterer Fall von Marktversagen liegt dann vor, wenn es Güter gibt, die von privater<br />
Seite ni<strong>ch</strong>t angeboten werden, obwohl eine kaufkräftige Na<strong>ch</strong>frage vorhanden ist. Gibt es<br />
Güter, die ohne den Staat ni<strong>ch</strong>t produziert werden würden?<br />
Für den Anreiz, ein Gut privat zu produzieren und zu verkaufen, muss es mögli<strong>ch</strong> sein, das<br />
Re<strong>ch</strong>t auf den Konsum dieses Gutes auf bestimmte Personen zu bes<strong>ch</strong>ränken.<br />
Funktioniert dieses Auss<strong>ch</strong>lussprinzip ni<strong>ch</strong>t, sind die einzelnen Na<strong>ch</strong>frager ni<strong>ch</strong>t bereit,<br />
dafür einen Preis zu bezahlen. Deshalb finden si<strong>ch</strong> für sol<strong>ch</strong>e Güter au<strong>ch</strong> keine Anbieter.<br />
Wenn die Nutzung eines Gutes dur<strong>ch</strong> ein Individuum die Nutzung dur<strong>ch</strong> jemand anderen<br />
ni<strong>ch</strong>t beeinträ<strong>ch</strong>tigt (Ni<strong>ch</strong>t-Rivalität im Konsum), ist ebenfalls niemand bereit, für dieses Gut<br />
einen Preis zu bezahlen.<br />
Funktioniert bei einem Gut sowohl das Auss<strong>ch</strong>lussprinzip als au<strong>ch</strong> die Rivalität im Konsum<br />
ni<strong>ch</strong>t, spri<strong>ch</strong>t man von öffentli<strong>ch</strong>en oder Kollektivgütern. Die einzelnen Na<strong>ch</strong>frager<br />
können si<strong>ch</strong> bei öffentli<strong>ch</strong>en Gütern wie Trittbrettfahrer verhalten.<br />
Beispiele für öffentli<strong>ch</strong>e Güter: öffentli<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>erheit, Landesverteidigung,<br />
Strassenbeleu<strong>ch</strong>tung, Stadtparks…<br />
Au<strong>ch</strong> die Umwelt hat in vielen Berei<strong>ch</strong>en den Charakter eines öffentli<strong>ch</strong>en Gutes.<br />
Weil bei öffentli<strong>ch</strong>en Gütern alle die „freerider-Haltung“ wählen, kommt es gar ni<strong>ch</strong>t zur<br />
Na<strong>ch</strong>frage und damit zur Produktion sol<strong>ch</strong>er Güter.<br />
Der Markt versagt offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>: Güter, deren Produktion alle besser stellen würde, werden<br />
ni<strong>ch</strong>t produziert; der Markt sorgt ni<strong>ch</strong>t dafür, dass die entspre<strong>ch</strong>enden Bedürfnisse<br />
befriedigt werden.<br />
• MARKTVERSAGEN BEI EXTERNEN EFFEKTEN<br />
Marktversagen tritt au<strong>ch</strong> dann auf, wenn ni<strong>ch</strong>t alle Koste, die bei der Produktion anfallen,<br />
vom Verursa<strong>ch</strong>er getragen werden. Weil diese Kosten auf Aussenstehende überwälzt<br />
werden, spri<strong>ch</strong>t man in sol<strong>ch</strong>en Fällen von externen Kosten.<br />
Verursa<strong>ch</strong>t die Produktion oder der Konsum externe Kosten, versagt der Markt: Sol<strong>ch</strong>e<br />
Güter werden in zu grosser Menge hergestellt oder konsumiert, weil in die Kalkulation und<br />
Nutzenoptimierung zu tiefe Kosten eingehen.<br />
Umgekehrt gibt es au<strong>ch</strong> Fälle, wo die Produktion eines Gutes externen Nutzen stiftet.<br />
Private Gärten beispielsweise absorbieren Abgase, oder die sanfte Renovierung eines alten<br />
Hauses vers<strong>ch</strong>önert das Dorfbild und erfreut alle Betra<strong>ch</strong>ter.<br />
Weil au<strong>ch</strong> hier das Auss<strong>ch</strong>lussprinzip ni<strong>ch</strong>t funktioniert, ist niemand bereit, einen dem<br />
Nutzen entspre<strong>ch</strong>enden Preis zu zahlen. Die Konsequenz daraus ist, dass zu wenig Güter<br />
mit externem Nutzen produziert werden.<br />
Aufgrund externer Effekte kann der Marktme<strong>ch</strong>anismus die optimale Allokation der<br />
Produktionsfaktoren ni<strong>ch</strong>t gewährleisten, weil sie si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in den Kosten bzw. in den<br />
Preisen widerspiegeln.<br />
• MEKRTVERSAGEN BEI ASSYMETRISCHER INFORMATION<br />
Im Modell der vollkommenen Konkurrenz verfügen sämtli<strong>ch</strong>e Marktteilnehmer über eine<br />
lückenlose Information bezügli<strong>ch</strong>e qualitativer Eigens<strong>ch</strong>aften der Produkte, der Nutzen und<br />
Zusammenfassung VWL IUR I<br />
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