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Die Einkommen werden ni<strong>ch</strong>t nur irgendwo erarbeitet, an irgend jemanden verteil, sondern sie<br />
werden au<strong>ch</strong> irgendwie verwendet.<br />
WIE WERDEN DIE ERZIELTEN EINKOMMEN VERWENDET?<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> können Einkommen zum Konsum oder für Investitionen verwendet werden.<br />
Es kann au<strong>ch</strong> gespart werden, aber:<br />
Diese Ersparnisse werden an diejenigen ausgeliehen, die zu wenig eigene Mittel erarbeitet<br />
haben, um ihre Investitionen zu finanzieren. Das heisst, dass s<strong>ch</strong>lussendli<strong>ch</strong> immer soviel<br />
investiert wird, wie gespart wird. Falls Sparen und Investieren ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong> gross sind, treten<br />
Me<strong>ch</strong>anismen auf, die wieder auf ein Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zwis<strong>ch</strong>en Sparen und Investieren<br />
hinwirken. Einzelne Sektoren (z.B. die privaten Haushalte) können also sehr wohl mehr<br />
sparen als sie investieren, während andere Sektoren (z.B. die Unternehmungen) mehr<br />
investieren, als dass sie zu sparen in der Lage sind. Gesamtwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> aber sind Sparen<br />
und Investieren – rückblickend – immer ausgegli<strong>ch</strong>en.<br />
Nehmen wir an, die Haushalte sparen mehr, als die Unternehmen investieren wollen. Das<br />
bedeutet, dass die Unternehmungen ihr geplantes Angebot an Konsumgütern ni<strong>ch</strong>t verkaufen<br />
können. Deshalb erzielen die Unternehmungen einen kleinere Gewinn, was ein Sinken ihrer<br />
Ersparnisse zur Folge hat. Weil sie ni<strong>ch</strong>t ihr ganzes Angebot verkaufen können, nehmen ihre<br />
Lager zu; dieser Lageraufbau entspri<strong>ch</strong>t einer ungeplanten Investition. Als Folge der tieferen<br />
Na<strong>ch</strong>frage entstehen au<strong>ch</strong> tiefere Einkommen (z.B. infolge von Entlassungen); mit<br />
abnehmendem Einkommen sinken au<strong>ch</strong> die Sparmögli<strong>ch</strong>keiten. Diese Prozesse führen<br />
letztli<strong>ch</strong> dazu, dass die Lücke zwis<strong>ch</strong>en Ersparnis und Investitionen ges<strong>ch</strong>lossen wird.<br />
Sie sehen an diesem Beispiel, dass Sparsamkeit ni<strong>ch</strong>t immer etwas Gutes ist.<br />
Wenn in wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wierigen Zeiten alle sparen, kann dies für die VW verheerende<br />
Folgen haben. Der Versu<strong>ch</strong> mehr zu sparen, kann damit enden, dass die tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />
volkswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Ersparnisse zurückgehen. Dieses Phänomen wird als Sparparadoxon<br />
bezei<strong>ch</strong>net: „Mit steigender Ersparnis wird die Investitionstätigkeit der Unternehmungen<br />
gebremst. Dadur<strong>ch</strong> sinkt das Volkseinkommen, worauf au<strong>ch</strong> der Konsum und die Ersparnis<br />
vermindert werden.“<br />
Die grundsätzli<strong>ch</strong>en Verwendungsmögli<strong>ch</strong>keiten von Einkommen:<br />
• Konsum der privaten Haushalte und der POoE<br />
Privater Konsum im volkswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Sinn sind alle Käufe von Güter und DL der<br />
privaten Haushalte und der POoE.<br />
• Konsum des Staates<br />
Wir stehen bei der Verwendungsseite vor dem glei<strong>ch</strong>en Problem wie bei der<br />
Entstehungsre<strong>ch</strong>nung von der Aufwandseite her. Weil die DL des Staates ni<strong>ch</strong>t verkauft<br />
werden, können sie au<strong>ch</strong> niemandem zugeordnet werden. Deshalb arbeitet die VGR mit<br />
der Fiktion des Eigenkonsums des Staates. Zum Konsum des Staates gehören alle<br />
unentgeltli<strong>ch</strong> abgegebenen DL dieses Sektors, bewertete zu Herstellungskosten. D.h., dass<br />
z.B. die Ausgaben für das Militär, S<strong>ch</strong>ulen, Polizei und Feuerwehr mit dem Staatskonsum<br />
glei<strong>ch</strong>gesetzt werden – statistis<strong>ch</strong>e gesehen, konsumiert der Staat die Leistungen dieser<br />
Institutionen selbst. Ni<strong>ch</strong>t alle Staatsausgaben zählen aber zum Konsum des Staates.<br />
Staatli<strong>ch</strong>e Transferzahlungen (z.B. Arbeitslosenunterstützung) zählen ni<strong>ch</strong>t zum<br />
Staatskonsum, da sie keine staatli<strong>ch</strong>e Produktionsleistung widerspiegeln.<br />
• Bruttoinvestitionen<br />
Ein Teil der Werts<strong>ch</strong>öpfung wird von den Unternehmungen und vom Staat in<br />
Produktionsanlagen, in die Lager und in öffentli<strong>ch</strong>e Einri<strong>ch</strong>tungen investiert. Bei den<br />
Bruttoinvestitionen handelt es si<strong>ch</strong> um alle jene Güter, die entweder von Produzenten<br />
gekauft werden, um mehr als ein Jahr im Produktionsprozess eingesetzt zu werden oder<br />
um Vorratsveränderungen. Zu den Bruttoinvestitionen gehören z.B. Bauten, Ausrüstungen,<br />
aber au<strong>ch</strong> in den Läden liegen gebliebene Videorecorder, Konserven oder Bü<strong>ch</strong>er. Die<br />
Bruttoinvestitionen lassen si<strong>ch</strong> folgendermassen gliedern.<br />
Zusammenfassung VWL IUR I<br />
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