(8,41 MB) - .PDF - Gemeinde Grinzens - Land Tirol
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Die Agrargemeinschaft hat viele Kilometer an Forstwegen<br />
gebaut. Um diesen Wegbau zu finanzieren, haben<br />
alle Mitglieder etliche Jahre auf den größten Anteil ihres<br />
Holzbezugsrechtes verzichtet. Erst durch den Verkaufserlös<br />
dieses Holzes und mit Beihilfen der <strong>Land</strong>esregierung<br />
war die Finanzierung dieser Wege möglich.<br />
Auch die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Grinzens</strong> hat ihren finanziellen Mitteln<br />
entsprechend den Wegbau unterstützt, um allen<br />
Bürgern/Innen eine vielfältige freizeitliche Nutzung des<br />
Waldes zu ermöglichen.<br />
Der Baumbestand in den Grinziger Wäldern wird vorwiegend<br />
von der Fichte geprägt. Betrachtet man den<br />
Baumbestand am Grundflächenanteil, so ist die Fichte<br />
mit 70%, die Zirbe mit 28% und die Lärche mit 2% im<br />
Agrargemeinschaftswald vertreten. Laubbäume sind<br />
kaum vorhanden.<br />
Um für die Zukunft einen gesunden Mischwald zu erhalten,<br />
der sich auch dem Klimawandel gut anpassen<br />
kann, werden auf Empfehlung der Forstinspektion seit<br />
einigen Jahren neben Nadelbäumen auch Laubbäume<br />
in den neuen Aufforstungsgebieten gepflanzt. Ein widerstandsfähiger<br />
Mischwald sollte zukünftigen Generationen<br />
übergeben werden.<br />
Im Winter 1989/1990 hatte ein gewaltiger Sturm im<br />
Agrargemeinschaftswald, aber auch im Teilwaldbereich,<br />
einen verheerenden Schaden angerichtet. Allein im<br />
Agrargemeinschaftswald wurden 4.800 Festmeter Holz<br />
200-Jahr-Jubiläum der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Grinzens</strong><br />
www.grinzens.tirol.gv.at<br />
über Nacht vernichtet. Die Bäume wurden entwurzelt,<br />
umgeschmissen, oder geknickt wie Strohhalme. Die<br />
Windwurfflächen boten ein Bild der Verwüstung. Wenn<br />
man bedenkt, dass die Agrargemeinschaft in den 43<br />
Jahren ihres Bestehens ca 6.500 Festmeter Holz in ordentlicher<br />
Bewirtschaftung geschlägert hat, so sind<br />
dem gegenüber 4.500 Festmeter Holz in einer Nacht zu<br />
Boden geworfen worden.<br />
Die Aufarbeitung des Windwurfholzes war sehr gefährlich<br />
und mit hohen Kosten verbunden.<br />
Da es im ganzen <strong>Land</strong> große Windwurfschäden gab,<br />
war der Holzpreis stark gefallen. Zudem war ein großer<br />
Teil des Holz gebrochen, gespalten und zersplittert, so-<br />
dass es nur mehr als Brennholz verkauft werden konnte.<br />
So standen extrem hohe Schlägerungskosten einem<br />
extrem schlechten Holzpreis gegenüber. Außerdem<br />
mussten noch rasch Forstwege gebaut werden, damit<br />
dieses Holz überhaupt vernünftig abtransportiert werden<br />
konnte. Natürlich war eine umgehende Neuaufforstung<br />
der gerodeten Waldteile notwendig. Tausende<br />
Pflanzen wurden angekauft, gepflanzt und mit kilometerlangen<br />
Zäunen eingezäunt. Wirtschaftlich, aber auch<br />
ökologisch, hat diese Katastrophe der Agrargemeinschaft<br />
enormen Schaden zugefügt.<br />
Die Agrargemeinschaft <strong>Grinzens</strong> ist für die eingeforsteten<br />
Bauern ein wichtiger Bestandteil, um ihre Höfe bewirtschaften<br />
zu können.<br />
Neben den wirtschaftlichen Aspekten für die einzelnen<br />
Mitglieder ist die Agrargemeinschaft bemüht, ihren Anteil<br />
zu leisten, damit der Wald im Senderstal ein Ort der<br />
Erholung ist und es auch in Zukunft noch sein wird.<br />
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