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(8,41 MB) - .PDF - Gemeinde Grinzens - Land Tirol

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200-Jahr-Jubiläum der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Grinzens</strong><br />

Vorwort Bürgermeister Anton Bucher<br />

Zum Jubiläum der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Grinzens</strong><br />

Unsere Heimatgemeinde feiert heuer ihr 200-jähriges Bestandsjubiläum als selbstständige <strong>Gemeinde</strong>. Der Name<br />

<strong>Grinzens</strong> wurde um 1270 damals als "Grazinnes" erstmals urkundlich erwähnt. <strong>Grinzens</strong> bestand aus einigen kleinen<br />

Weilern und verstreut liegenden Bauernhöfen. Die Höfe hatten nur eine sehr geringe Flächenausstattung, so<br />

konnten viele nur 3 – 4 Rinder und ein paar Schafe oder Ziegen überwintern. Einige hatten Futter für bis zu 20 Stück<br />

Vieh. Unsere Vorfahren mussten sich immer um Zuverdienste bemühen, da der Lebensunterhalt für die damals<br />

durchaus kinderreichen Familien kaum zu bestreiten war. Viele Familien betrieben über Jahrzehnte das sogenannte<br />

"Stadtwaschen", das großteils die Frauen in den Waschküchen mit einfachsten Mitteln unter Einsatz ihrer Gesundheit<br />

durchführten. Die Männer waren mit der Beschaffung riesiger Mengen Brennholz für die Wäschereien beschäftigt,<br />

ganze Waldteile wurden auf diese Weise geleert.<br />

Anfang des vorigen Jahrhunderts kam die "Sommerfrische" (Tourismus) und unter Führung der Gasthäuser "Oberdanner"<br />

und "Alpenrose" entwickelte sich reger Fremdenverkehr. Viele Familien, die irgendwelche Räumlichkeiten<br />

zur Verfügung hatten, stiegen in die Zimmervermietung ein. In dieser Zeit entstanden auch mehrere Frühstückspensionen,<br />

Lebensmittelgeschäfte, Kaffees und ein Restaurant, welche/s die Familien mit viel Einsatz führten. Durch die<br />

steigenden Ansprüche der Gäste an ihre Unterkünfte ging der Tourismus in unserer <strong>Gemeinde</strong> in den 1980er Jahren<br />

allmählich wieder zurück. Neuerdings gibt es sehr erfolgreiche Bemühungen, diesen mit der Vermietung von Ferienwohnungen<br />

wieder in Schwung zu bringen. Ein sehr bedeutender Arbeitgeber war auch das Sägewerk Oberdanner<br />

bis in die 1960er Jahre. Im Gasthaus und Sägewerk waren bis zu 30 Leute beschäftigt und viele Grinziger konnten<br />

sich bei Holzschlägerungen und Lieferungen zum Sägewerk bzw. bei der Verladung von Schnittholz ihr Einkommen<br />

sichern. In besten Zeiten ist das Sägewerk im Schichtbetrieb Tag und Nacht betrieben worden. Heute pendeln die<br />

Leute hauptsächlich nach Innsbruck, um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Auch gibt es kaum mehr einen landwirtschaftlichen<br />

Vollerwerbsbetrieb. Der landwirtschaftliche Strukturwandel hat die viehhaltenden Betriebe in den<br />

letzten Jahrzehnten um ca. zwei Drittel reduziert.<br />

Die Trennung von der <strong>Gemeinde</strong> Axams ging anfänglich sehr langsam vor sich. Kirchlich gehörte unsere <strong>Gemeinde</strong><br />

immer noch zu Axams, die Nederer waren nach Sellrain orientiert. Der Bau und die Weihe unserer Kirche zum hl. Antonius<br />

v. Padua waren ein erster großer Schritt zum heutigen Bild unserer <strong>Gemeinde</strong>. So wurden bald die Musikkapelle<br />

und Schützenkompanie gegründet, inzwischen gibt es über 30 Vereine und Organisationen in unserem Dorf.<br />

Die Freiwillige Feuerwehr <strong>Grinzens</strong> wurde bereits 1896 gegründet und hat sich bis heute zu einer schlagkräftigen<br />

Wehr entwickelt und feiert auch auf Bewerben größte Erfolge. Auch unsere kulturellen und sozialen Vereine sorgen<br />

immer wieder mit Großveranstaltungen - die man in einer kleinen <strong>Gemeinde</strong> wohl nicht vermuten würde - für Aufsehen<br />

und erfreuen sich an größter Beliebtheit bei der Bevölkerung. Auf Anhieb sind hier das Bezirksmusikfest, das<br />

Bataillonsschützenfest, die Freilichtaufführungen der Sendersbühne und vieles mehr zu nennen. Genau diese vorzügliche<br />

Vereinsarbeit ist eine Stärke unseres Dorfes und fördert immer wieder die Zusammenarbeit in der Bevölkerung.<br />

In dieser Festschrift haben alle Vereine und Organisationen die Möglichkeit, sich kostenlos zu präsentieren und<br />

ihre Arbeit sowie ihre Ziele vorzustellen.<br />

Mit dem Ausbau der Infrastruktur der <strong>Gemeinde</strong> wurde in den 1950er Jahren begonnen. Die Trinkwasserleitung musste<br />

händisch mit Arbeitsschichten der Einwohner gegraben und verlegt werden. Für eine Schicht war damals der<br />

Aushub von 7 Laufmetern Graben oder 14 Metern Zuschüttung desselben festgelegt. Anfang der 1970er Jahre<br />

konnte das nächste Großprojekt mit dem Bau von Kanal- und Kläranlage ebenfalls mit Arbeitsschichten der Grinz-<br />

www.grinzens.tirol.gv.at<br />

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