Die Städte Indiens Entwicklung und Probleme - TomBlog
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In den 1970er Jahren geriet die Textilindustrie in Ahmadabad in eine Krise, bei der fast die<br />
Hälfte der 150.000 Arbeiter des Industriezweiges ihren Job verloren - trotz vieler Versuche des<br />
Staates die Textilindustrie zu unterstützen (Kredite, Verstaatlichungen mit anschließender<br />
verlustreicher Weiterproduktion). <strong>Die</strong> Situation verbesserte sich erst, als sich vor allem im<br />
Süden <strong>und</strong> Osten der Stadt neue industrielle Schwerpunkte der Farben- <strong>und</strong><br />
Waschmittelindustrie bildeten. In deren Umland entstanden diverse Kleinbetriebe (Chemie,<br />
Metallverarbeitung, Maschinenbau <strong>und</strong> Elektroindustrie), welche den Arbeitsplatzmangel<br />
weitestgehend kompensieren konnten. Ein nicht unbedeutendes Problem bei diesen Industrien<br />
ist aber die hohe Umweltverschmutzung die von ihnen verursacht wird, welche nun die Stadt<br />
betrifft.<br />
Im Westen der Stadt (jenseits des Sabarmati River) entwickelte sich das „neue“ Ahmadabad mit<br />
den Wohngegenden der Mittelschicht. In diesem Teil der Stadt sind auch alle Bildungs- <strong>und</strong><br />
Forschungseinrichtungen angesiedelt, insgesamt ist dieser Stadtteil großzügiger angelegt. Hier<br />
finden sich sowohl Bungalows als auch Doppel- sowie Mietshäuser, welche die gute Lage<br />
westlich des Flusses bestimmen. (STANG 2002, S. 122 – 128)<br />
Rourkela<br />
Im Gegensatz zu Ahmadabad, welches eine natürlich gewachsene Stadt mit Industrieüberprägung<br />
ist, ist Rourkela aufgr<strong>und</strong> einer Industrieansiedlung erst entstanden.<br />
Ursprung für die Anlage der Stadt (Planung ab 1954, Bau ab 1956) war die Errichtung eines<br />
staatlichen Eisen- <strong>und</strong> Stahlwerkes 400 km westlich von Calcutta. <strong>Die</strong> eigentliche Stadt wird<br />
von einer Hügelkette vom Industriebereich abgetrennt, ist aber durch die „Ring Road“ mit dem<br />
Werk verb<strong>und</strong>en. <strong>Die</strong>se „Ringroad“ (<strong>und</strong> ihre Zubringer) ist die einzige Hauptverkehrsstraße<br />
des Ortes <strong>und</strong> von jedem Punkt der komplett am Reißbrett geplanten Stadt in 15 Minuten zu<br />
erreichen.<br />
<strong>Die</strong> Wohngebäude der Werksangehörigen sind, im Gegensatz zu einigen anderen „Stahlstädten“<br />
in Indien, aufgelockert <strong>und</strong> großzügig errichtet worden, überwiegend sind es einstöckige<br />
Einfamilienhäuser. Es gibt Parks <strong>und</strong> Grünstreifen, der Einfluss der deutschen Planer ist klar zu<br />
erkennen. <strong>Die</strong> gesamte Siedlung ist in „Nachbarschaftseinheiten“ (STANG 2002, S. 139)<br />
genannte Sektoren unterteilt, welche jeweils (allein oder zu zweit) über ein kleineres<br />
Einkaufszentrum Schulen <strong>und</strong> Kindergärten, Krankenstation sowie weitere<br />
Gemeinschaftseinrichtungen verfügen.<br />
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