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Die Städte Indiens Entwicklung und Probleme - TomBlog

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Auch profitierten die Einheimischen nicht im erwarteten Maße von der Arbeitsnachfrage des<br />

Werks. <strong>Die</strong> Ausbildungssituation bei der Bevölkerung ließ es nur zu, dass sie in den schlecht<br />

bezahlten Bereichen angestellt wurden. Auch das entstandene Geschäftsleben im „Civil<br />

Township“ (s. o.) wurde großteils von Zuwanderern ausgefüllt.<br />

Es lässt sich also abschließend sagen, dass die Umgebung von Rourkela nicht von seiner<br />

entstandenen wirtschaftlichen Stärke profitiert. <strong>Die</strong> Stadt ist großteils abgeschirmt zum<br />

förderungsbedürftigen Umland. (STANG 2002, S. 138 – 142)<br />

Bangalore<br />

<strong>Die</strong> <strong>Entwicklung</strong> der Stadt Bangalore zu ihrem heutigen Zustand ist größtenteils auf die Briten<br />

zurückzuführen. <strong>Die</strong> Stadt war ursprünglich Festung eines Regionalfürsten (ab 1537), die<br />

Region wurde aber in den Jahren zwischen 1767 <strong>und</strong> 1799 von den Briten <strong>und</strong> ihren<br />

Verbündeten eingenommen. <strong>Die</strong> Briten machten in der folgenden Zeit die Stadt zu einem ihrer<br />

wichtigsten militärischen Stützpunkte in Südindien, was wohl auf den für sie angenehme<br />

klimatische Bedingungen (nicht übermäßig heiß, moderate Niederschläge) zurückzuführen ist.<br />

<strong>Die</strong>s führte dazu, dass die Stadt ursprünglich aus zwei unterschiedlichen <strong>Städte</strong>n, der<br />

„indischen“ <strong>und</strong> der „britischen“ bestand, welche erst 1949 zusammengelegt wurden. <strong>Die</strong><br />

„indische“ Stadt war ein bedeutender Umschlags- <strong>und</strong> Herstellungsort für Seide <strong>und</strong> andere<br />

Stoffe. <strong>Die</strong> Altstadt war durch eine Berufsgruppentrennung in verschiedene Straßen/Gassen<br />

geprägt <strong>und</strong> war extrem eng bebaut. <strong>Die</strong> Enge förderte Epidemien, so dass die Gassen Ende des<br />

19. Jhd. bis in die 1930er Jahre durchbrochen <strong>und</strong> erweitert wurden, um die hygienisch<br />

schlechten Umstände zu beenden. Heute ist dies das Gebiet des City Markets.<br />

<strong>Die</strong> britische Stadt war in Civil Lines <strong>und</strong> den militärischen Bereich (inklusive Exerzierplätzen<br />

<strong>und</strong> Kasernen) unterteilt. Bestimmt wurde sie von Haupt-Alleen <strong>und</strong> breiten Stichstraßen,<br />

großzügig bemessenen Gr<strong>und</strong>stücken, guten medizinischen Einrichtungen, vielen Schulen <strong>und</strong><br />

kulturellen Einrichtungen <strong>und</strong> vor allem vielen Parks <strong>und</strong> Grünzügen (der britische <strong>und</strong> der<br />

indische Teil waren mit Gärten <strong>und</strong> Parks voneinander abgetrennt). <strong>Die</strong> Wasser- <strong>und</strong><br />

Abwasseranlagen waren großzügig bemessen, die hygienischen Bedingungen hervorragend.<br />

Insgesamt war die Infrastruktur selbst für britische Siedlungen besonders, so dass die Stadt früh<br />

als Residenz unter pensionierten britische Offiziere sowie Beamte große Beliebtheit fand.<br />

<strong>Die</strong> beiden Stadtteile können auch heute noch voneinander unterschieden werden.<br />

Bevölkerungsverdichtung <strong>und</strong> Neubauten (Büros <strong>und</strong> Industrie) haben die ursprüngliche<br />

Prägung nicht verdrängen können, neue Viertel („Extensions“) führten zum Wachstum der<br />

Stadt über die beiden Kerne hinaus (ab Ende des 19. Jhd.). Ab den 1950er Jahren entstanden<br />

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