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Die Städte Indiens Entwicklung und Probleme - TomBlog

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1526 bis 1857 beherrschten islamische Großmogule in Nord- <strong>und</strong> Zentralindien. Ihr Reich stellt<br />

den Höhepunkt der Moslemkultur auf dem Kontinent dar, repräsentiert durch das Taj Mahal, das<br />

Rote Fort in Agra, Humayuns Grabmal oder Fatehpur Sikri. (D. WIKI, Artikel: Geschichte <strong>Indiens</strong>).<br />

<strong>Städte</strong>baulich interessant für die Folgezeit, die vor allem durch die britische Kolonialmacht<br />

geprägt wurde (s. 2.2), war die Planung <strong>und</strong> Gründung von völlig neuen Hauptstädten, wo<br />

vorher nur ein kleines Dorf oder weniger stand. Sie erfolgten nach dem Idealstadtgedanken, der<br />

sich von Renaissance bis in die Moderne verfolgen lässt. Im Gegensatz zu den meisten<br />

Idealstadtprojekten, die Pläne blieben bauten hier ein ganzes Reich an der Neuanlage recht<br />

großer <strong>Städte</strong>. Doch nur in wenigsten Fällen konnte der neue Regierungssitz die Metropolen des<br />

bisherigen <strong>Städte</strong>systems an Bedeutung überflügeln. Beispiele für <strong>Städte</strong>neugründungen<br />

sind: Sankt Petersburg, Russland (1703), Washington D.C., USA (1790), Ottawa, Kanada<br />

(1857), Neu-Delhi, bei Delhi, damaliges Britisch-Indien (1911-1931) neue Hauptstadt anstelle<br />

Kalkuttas; Islamabad, bei Rawalpindi, Pakistan (1958) Hauptstadt seit 1963 anstatt Karatschi;<br />

Canberra, Australien (1913); Chandigarh, Punjab, Indien (1951) (s. 3.3). (D. WIKI, Artikel:<br />

Stadtbaugeschichte).<br />

2.2 <strong>Die</strong> britische Kolonialzeit<br />

In Hafenstädte wie Calcutta, Bombay <strong>und</strong> Madras brachten die Briten einen typisch<br />

europäischen Baustil <strong>und</strong> Befestigungsanlagen. Ihr Einfluss von den zuerst kleinen, im 16. Jhd.<br />

gegründeten Handelsstützpunkten breitete sich erst im 18. Jhd. bis in das Hinterland <strong>Indiens</strong><br />

aus. Zu jener Zeit eignete sich die Briten größere Machtbereiche an, um an die<br />

Steueraufkommen aus zu gelangen. <strong>Die</strong> vergrößerten Machtbereiche brachten nicht nur mehr<br />

Geld, sondern auch mehr Sicherheit, so dass sich reiche Briten luxuriöse Landsitze (Garden<br />

Houses) errichten lassen konnten. (STANG 2002, S. 110)<br />

Nach RAMACHANDRAN (1989, S. 60f) wies Indien um 1800 einen Urbanisierungsgrad von nur<br />

11% auf. Er konzentriert sich auf 16 <strong>Städte</strong> mit über 100.000 Einwohnern, davon war Varansi<br />

die größte, gefolgt von Calcutta, Surat <strong>und</strong> Patna.<br />

Für die <strong>Städte</strong> im Inland bedeutete die britische Steuerpolitik <strong>und</strong> die sich verstärkende<br />

Dominanz des reinen Außenhandels Außenhandel mit dem britischen Empire auf Kosten des<br />

indischen Binnenhandels große wirtschaftliche <strong>Probleme</strong>. <strong>Die</strong> Steuern gingen direkt an die<br />

britisch-indische Regierung, so dass kein Geld für städtebauliche <strong>und</strong> infrastrukturelle<br />

Maßnahmen vorhanden war. <strong>Die</strong> hygienischen Verhältnisse verschlechterten sich. Ehemals<br />

setzten die Mogule Gebühren auf Waren (Octroi) für die Infrastruktur der <strong>Städte</strong> ein, doch<br />

indische Händler schafften sie ab, weil für sie nur die Erträge aus der landwirtschaftlich zählten.<br />

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