Neue - Gymnasium Eppendorf

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Es herrscht jedoch andererseits
ein relativ ho her
Erfolgsdruck unter den
Jugendlichen, der sie zu unbedachtem
Handeln treibt und
jegliche Folgen vergessen
lässt. Das liegt vor allem daran,
dass viele von ihnen
davon ausgehen, dass alle
anderen schon einmal Sex
hatten nur sie nicht. So fühlen
sie sich als Außenseiter, weil
sie noch nie mit jemandem
Sex hatten. In einer Be -
fragung der BRAVO zu dem so
groß geschriebenen „ersten
Mal“ meinte Chris hierzu:
„Wenn man bei uns in der
Clique cool sein wollte, dann
musste man auch schon mal
gefickt haben. Also hab ich's
getan. Wir waren damals beide
13 und hatten keine
Ahnung. Verhütung oder so
was war kein Thema. Heute
denk ich, dass das ganz schön
Scheiße war.“
Eine Studie des Robert-
Koch-Instituts ergab,
dass knapp 60% der 16-
Jährigen glauben, dass 60%-
70% der Gleichaltrigen bereits
ihr erstes Mal hatten, obwohl
es nur rund 40% tatsächlich
hatten. Dies liegt vor allem in
der Tatsache begründet, dass
sich viele einfach wilde
Sexgeschichten ausdenken,
um ihr Leben interessanter
darzustellen und vor den
anderen als wahnsinnig erfahren
dazustehen. Nur die wirklich
guten Freunde – und vielleicht
nicht einmal die – wissen
meist, wie es im Liebes -
leben des/der anderen aussieht.
Zudem werden Jugend -
liche immer früher ge -
schlechtsreif und haben
auch immer früher Ge -
schlechts verkehr oder zu -
mindest den Wunsch nach
Liebe und Zärtlichkeit und die
Aufklärung erfolgt dementsprechend
häufig erst zu spät.
Denn schon mit 9 oder
10 Jahren haben viele
Mädchen ihre erste
Menstruation und machen
dem gemäß früher ihre ersten
Erfahrungen. Doch die Er -
wachsenen reden in besagtem
Alter mit ihren Kindern, als
wären sie noch zu jung, um so
etwas wie Lust empfinden zu
können. So be kom men die
Kinder und Ju gendlichen auf
Fragen, die mit Sexualität zu
tun haben, oft zu hören:
„Dafür bist du noch zu jung“,
„Das erklär ich dir wenn du
größer bist“ oder „Du weißt
doch noch gar nicht, was
Liebe überhaupt ist“. Und so
sind die Jugendlichen dann
weitestgehend auf sich selber
gestellt.
Sogar das Wissen, das im
Sexualkundeunter richt
und das in den
Jugendzeitschriften vermit telt
wird, ist äußerst lückenhaft.
Denn nur so lassen sich
die Ergebnisse der
Studie des Instituts für
Jugendforschung in München
erklären. Es kam heraus, dass
jede/r fünfte Jugend liche
glaubt, man könne mit einem
Tampon verhüten und nur 4%
der befragten Ju gend lichen
wussten, dass ein Mädchen
auch während der Periode
schwanger werden kann.
Dementsprechend ist es nicht
verwunderlich, dass nur jeder
fünfte Jugendliche beim
Geschlechtsverkehr verhütet.
Denn auch diejenigen,
die theoretisch wissen
wie man verhütet,
sehen häufig davon ab, weil
sie glauben, dass die Pille dick
macht oder weil sie Angst
haben mit ihrem Partner über
Verhütung zu reden.
DIE NEUE
Aus all diesen Gründen
werden also immer
mehr Jugendliche ungewollt
schwanger und brechen
ihre Schwanger schaft ab.
Studien belegen, dass die
Schwangerschafts abbrüche
von 1996 bis 2001 um 90%
stiegen und dass im Vergleich
zu 1998 im Jahre 2001 fast
doppelt so viele minderjährige
Mädchen und junge Frauen
Babys zur Welt brachten.
Ich denke, dass Sex zwar
kein Tabuthema mehr ist,
dass aber immer noch
erschreckend wenig Jugend -
liche tatsächlich Bescheid wissen
und dass deshalb die
sexuelle Aufklärung intensiviert
werden sollte und
Sexual kunde auch eingehender
in den Schulen behandelt
werden sollte. Allerdings muss
mit sehr viel Bedacht mit dem
Thema umgegangen werden,
so sollten zum Beispiel
Einzelgespräche angeboten
werden, damit auch diejenigen
berücksichtigt werden,
denen es peinlich ist offen
über Sex zu reden. Insgesamt
sollte ein Sinken der Zahl der
Schwangerschaftsabbrüche
und jungen Mütter angestrebt
werden, denn es gibt alle
Möglichkeiten der Verhütung
und trotzdem steigt die Zahl
der
Schwangerschaftsabbrüche!
http://www.innovationsreport.de/html/berichte/medizin_gesundheit/bericht-
12756.html
http://www.wdr.de/tv/service/familie/inhalt/20030618/b
_4.phtml
http://www.bravo.de/online/r
ender.php?render=043497
Maja Bemmé, 9c